@kulam kulam schrieb:Man kann es nennen wie man will, die Bezeichnung aendert doch nichts am Inhalt.
Naja, wie gesagt, m.E. wurde einfach der Name einer Wirtschaftstheorie in den Dreck gezogen und von heute auf morgen auf etwas ungemünzt, das nichts mehr mit der eigentlichen Bedeutung zu tun hat.
Sowas ist einfach ein ziehmlich schmutziges Mittel, an dem ich mich auch 40 Jahre nach der "Initialzündung" nicht beteiligen will, wenn ich schon dafür.
kulam schrieb:Edit: Im Uebrigen finde ich es Schade, dass du bei meinem langen Beitrag nur auf den oberen Teil eingegangen bist wo es um diese inhaltslose Diskussion um "richtige" Bezeichnungen ging.
Tut mir Leid. War an sich auf dem Sprung, deshalb die knappe Antwort auf das, was sich knapp beantworten ließ. Da es sich aber zwischenzeitlich erledigt hat (so, wie ich es gerne habe: mit Absageanruf kurz vor grad), also hier gleich die Antwort anstatt später.
kulam schrieb:Habe schon vorher geschrieben, dass es das betreffende Gesetz bereits vor Chávez gab. Allerdings hat er auch im Wahlkampf strategisch davon Gebrach gemacht und quasi damit der Wahlwerbung fuer seine Regierung einen unfairen Vorteil gegenueber der Opposition verschafft. Und dass ein Praesident in diesem Land so dauerhaft von diesem Recht Gebrauch gemacht hat wie Chávez ist mir auch nicht bekannt, etwas was ich genau wie du kritisiere. Andererseits schafft die Regierung damit ein Gegengewicht zu den Oppositions-dominierten privaten Medien. Gehoert zich trotzdem nicht fuer eine Demokratie in unserem Sinn.
Okay, die privaten Sender sind, jetzt rein gemessen an den Videos, die du reingestellt hast, auch jenseits der feinen englischen Art.
Aber gut, prinzipiell besteht ja zumindest hier sowas wie Einigkeit bei uns.
;)kulam schrieb: Habe auch nie behauptet Chávez immer bedingungslos zuzustimmen, was mich nur aergert ist die undifferenzierte Hetze gegen die venezolanische Regierung.
Da kann ich dir auch zustimmen. Sachen wie den Vergleich der Wahlen mit denen in der DDR kann man sich m.E. sonstwohin stecken.
Aber auch von undifferenzierter Zustimmung für Chavez halte ich nichts.
Es steht außer Frage, dass seine Sozialprogramme die Situation der Bevölkerung deutlich verbessert hat. Aber ich finde, für die Beurteilung eines Politikers darf man seine Maßnahmen nicht einzeln betrachten. Und auch Aufrechnungen gegeneinander im Stile von "Er hat zwar X gemacht, dafür aber auch Y:" halte ich für zu kurz gegriffen. Man muss das Gesamtpaket betrachten und da reihen sich die Sozialprogramme, so gut sie auch für sich betrachtet sein mögen, in meinen Augen nunmal ein neben sowas wie der Ausnutzung der Cadenas, seinen (m.E. nunmal mehr als albernen) Volksauftritten und der USA-Hetze, und ergeben einen Maßnahmenkatalog für einen Politiker, der linken Populismus nutzt, um die Macht innezuhaben.
Und Politiker, für die ihre Macht und ihr Machterhalt an erster Stelle stehen, lehne ich ab. Und Chavez zähle ich nunmal aus genannten Gründen unter diese Riege.
kulam schrieb:Viel kritisiert wurde ja auch Chávez' woechentliche Talkshow Aló Presidente, wobei es auch Vorteile haben kann, wenn sich die Regierung einmal dazu aeussert was sie diese Woche so gearbeitet hat und dem Buerger Moeglichkeiten bietet sich direkt an sie zu wenden. Aehnliche Formate gibt's ja auch in Ecuador mit Enlace Ciudadano oder gab's schon seit Roosevelt's Weekly Radio Address. Obama macht's halt wie die meisten Regierungschefs heute uebers Internet.
Gut, dazu kann ich wieder wenig sagen. Um ein halbwegs umfassendes Bild darüber machen zu können, müsste ich mir mehr als ein paar Sendungen davon anschauen, dazu fehlen mir aber aktuell nicht nur die Zeit (die Sendungen sind ja doch ein wenig umfassender), sondern auch die Spanischkenntnisse.
;)Das Format an sich finde ich aber nicht schlecht.
Danke auf alle Fälle für den cepr Link.
Warhead schrieb:Die meisten die hier ihre Anti-Links Halzung pflegen und behaupten sie wären ja auch gegen Rechte merken nicht mehr das sie schon so weit rechts stehen das sie,nur um ihre Besitzstände und ihre Ruhe zu bewahren,alle Bedenken über den Haufen schmeissen würden und sich sofort bereitwillig den Faschisten andienen.Hauptsache der schmutzige,langhaarige Kommunistenpöbel hält endlich sein freches Maul
Mag bei einigen stimmen.
Man sollte aber auch andersrum nicht gleich in jedem Nicht-Linken einen Anti-Linken in McCarthy-Tradition vermuten.
@eckhart eckhart schrieb:Ungesehen kann man darauf getrost verzichten.
Damit ich ungesehen aufs Abklopfen verzichte, muss noch sehr viel passieren.
;)