vincent schrieb: weil man in die Gedanken aller Türken und Kurden schauen kann?
Nö. Das ist türkische Staatsdoktrin.
Diejenigen Kurden, die sich im Osten des Landes eher als Kurden betrachten haben merkwürdigerweise für die AKP gestimmt.
Ja klar. es gab ja auch eine kurze Zeit der Entspannung, wo Erdogan Reformen versprach, und da wählt man dann eben, wenn man schon nur die Wahl hat zwischen Pest und Cholera, die Seite, die einem Reformen verspricht, und nicht die terroristische Kämpferpartei, die im Endeffekt ja doch keine Chance hat, weil ihr die militärischen Mittel fehlen.
vincent schrieb:Weil also ein Teil der Kurden im Südosten , eine Autonomie will, ist man im Krieg?
Nicht ein Teil, alle. Kurden sind ein anderes Volk mit einer indoeuropäischen Sprache und einer entsprechend völlig verschiedenen Geschichte, die lebten dort schon, als die Türken noch am Altai rumkrabbelten und in Anatolien die Hethiter lebten, später dann "Oströmer". Ich definiere Krieg als Zustand der Unmöglichkeit einer friedlichen Übereinkunft bzw. Koexistenz, die beiden Seiten hilft das Gesicht zu wahren und ihre Interessen einzubringen. Die Kurden dürfen weder ihr Gesicht wahren (sondern werden als Osttürken verschmäht), noch dürfen sie ihre Interessen einbringen (Autonomie, Sprache, Kultur, Erziehung). Vor Erdogan war ihnen ja sogar ihre Sprache verboten, sie wurden zum Substrat deformiert. Nur ist es eben wegen der fehlenden kurdischen Militärmacht kein offener Krieg, sondern ein verdeckter, der sich in den großen Städten maximal in Terrorakten zeigt.