Migrantengewalt in Deutschland

Warden schrieb:dann gibts nur noch deren Herkunfts- oder Ursprungsland. In welches sie dann folglich verbracht werden sollen.

Die unlogik in dieses Satzes spricht doch schon für sich, denn für die meisten Kinder dieser Familie ist Deutschland das Herkunftsland. Aber dahin sollen sie ja gerade nicht verbracht werden.

McMurdo schrieb:Die unlogik in dieses Satzes spricht doch schon für sich, denn für die meisten Kinder dieser Familie ist Deutschland das Herkunftsland. Aber dahin sollen sie ja gerade nicht verbracht werden.

Es geht um solche Fälle, wo keine Geburt hier stattgefunden hat (gilt dann nicht eh die Staatsbürgerschaft, was Abschiebung unmöglich macht?). Dann ist das nicht unlogisch, weil die Herkunft ja woanders sein muss.

Ich meine das jetzt allgemein, nicht immer zwingend fallbezogen.

SvenLE schrieb:Und du meinst Somalia interessiert sich für Deutschland?

Nein, Somalia ist ein höher entwickeltes Land dass gar kein Geld aus Deutschland braucht.

Zuletzt im Oktober 2019 hat die Bundesregierung, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Regierung der Bundesrepublik Somalia 67 Mio. € zugesagt, um die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit auszubauen. Das aktuelle Gesamtportfolio für Entwicklungsprojekte in Somalia steigt damit auf ca. 350 Mio. €.

Beide Regierungen haben einvernehmlich vereinbart, dass die wichtigsten Prioritäten der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit die Bereiche Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung sowie Landwirtschaft / Ländliche Entwicklung / Wasserressourcenmanagement sind. Dies schließt beispielsweise den Ausbau der Beruflichen Bildung, Privatwirtschaftsförderung, Resilienzförderung auf Gemeindeebene, Unterstützung von rückkehrenden Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und aufnehmenden Gemeinden sowie urbane Infrastruktur ein.

Quelle: https://nairobi.diplo.de/ke-de/allgemeines/willkommensomalia/ez-somalia/1891444 (Archiv-Version vom 16.01.2021)

Warden schrieb:(gilt dann nicht eh die Staatsbürgerschaft, was Abschiebung unmöglich macht?).

nur unter bestimmten Voraussetzungen
hier nachzulesen
https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/voraussetzungen-460586 (Archiv-Version vom 09.05.2021)

Tussinelda schrieb:nur unter bestimmten Voraussetzungen

Deutscher kannst halt nicht so einfach werden nur weil man hier geboren wird. ;) die USA sind da mal wieder fortschrittlicher.

Im Fall der Familie aus Sachsen die nach Georgien abgeschoben wurde ist es ärgerlich, dass acht Jahre vergehen mussten, bis ein ein rechtsgültiges Ergebnis zu Stande kam.

Jetzt leiden die Kinder, die überhaupt nichts für ihre Lage können. Dennoch sehe ich auch eine nicht unerhebliche Schuld bei den Eltern.

Meiner Meinung sollten Asylfälle innerhalb von drei Monaten entschieden sein. Gerne durch zwei unabhängige Prüfer. Dann darf aber kein Rechtsweg mehr offen stehen.
Sonst wird man solche Fälle immer wieder haben.

McMurdo schrieb:die USA sind da mal wieder fortschrittlicher.

In der Tat... dort spricht man auch einen Eid auf die Verfassung wenn man die Staatsbürgerschaft erlangen möchte.
Hier undenkbar.

Wikipedia: Einbürgerung#Vereinigte Staaten

Naja gut, man könnte theoretisch argumentieren, dass man jede Abschiebung verhindern kann indem man erwägt, Kinder zu zeugen, so sie dann ungeachtet etwaiger Voraussetzungen der Elternteile sofort die Staatsbürgerschaft hätten. Weil dann fraglich ist, nur die Eltern abzuschieben, das Kind oder die Kinder aber nicht, so man Familienkohärenz wahren will. Wenn teilweise so ein Fall 10 Jahre hin und her geht, dann ein wahrnehmbarer Zeitraum bzw. eine mögliche Option.

Das wäre halt eine mögliche Argumentation des Gesetzgebers (oder allgemein), die man anführen könnte, wenn es anders wäre. Just saying, wieso es rechtlich ggf. so ist wie es ist.

Warden schrieb:Da bin ich mir gar nicht so sicher bzw. nur teilweise.

McMurdo schrieb:Ähh, ganz klares Nein. Das ist sicherlich nicht die alleinige Definition von Heimat.

Ihr habt Recht. Insofern haben die Eltern sogar zwei Heimat.

Ginnungagap schrieb:Jetzt leiden die Kinder, die überhaupt nichts für ihre Lage können. Dennoch sehe ich auch eine nicht unerhebliche Schuld bei den Eltern.

Ich ebenso. Leider wird die durch den Vater/Mutter verursachte Mitschuld an dieser Tragödie fast nirgends thematisiert. Da werden die weinenden Kinder in die Kamera gehalten, die wahrscheinlich noch nichtmal wissen welche Mitschuld ihre eigenen Eltern der Familie aufgebürdet haben.

McMurdo schrieb:Deutscher kannst halt nicht so einfach werden nur weil man hier geboren wird. ;) die USA sind da mal wieder fortschrittlicher.

Im Lichte des eher als katastrophal zu bewertenden Sozialsystems muss die USA zumindest keine Verantwortung für diese Migranten übernehmen,da sind wir wieder fortschrittlich.
Wir geben Schutz, Geld, Ausbildung etc.

McMurdo schrieb:Dir ist also schon klar das dort Menschen doch verschleppt werden

Nein, die Menschen werden nicht "verschleppt", sondern abgeschoben, wenn der Rechtsweg ausgeschöpft ist

behind_eyes schrieb:die wahrscheinlich noch nichtmal wissen welche Mitschuld ihre eigenen Eltern der Familie aufgebürdet haben.

und wo wir gar nicht wissen, ob die Kinder dies überhaupt als Mitschuld ansehen würden. Die Eltern haben alles versucht, um ihren Kindern ein besseres, sichereres Leben zu geben. Sie haben die Sprache gelernt, sie haben gearbeitet, sie waren ehrenamtlich tätig, haben mit den Kindern deutsch gesprochen, waren integriert und durften somit hoffen - nach unseren Gesetzen - bleiben zu dürfen.

Tussinelda schrieb:Die Eltern haben alles versucht, um ihren Kindern ein besseres, sichereres Leben zu geben

Besser ja, aber Armut ist kein Asylgrund.
Kannst du erklären, was für diese Familie in Georgien unsicherer ist als in Deutschland?

Tussinelda schrieb:Sie haben die Sprache gelernt, sie haben gearbeitet, sie waren ehrenamtlich tätig, haben mit den Kindern deutsch gesprochen

Eine Musterfamilie sozusagen, Vorbild quasi selbst für manche Deutschen.

Tussinelda schrieb:waren integriert

Das ist belegt oder fußt auf den Schilderungen der Nachbarn - die sich erst jetzt zu Wort melden und nicht seit 2013?

Tussinelda schrieb:und durften somit hoffen - nach unseren Gesetzen - bleiben zu dürfen.

Das Problem ist halt die grundlegende Lüge der Familie. Ihr Asylgrund war politisches Asyl. Damit haben Sie von Anfang an eine Entscheidung getroffen die sich an der Glaubwürdigkeit dieser Behauptung orientiert.
Manch einer sagt, wenn die Kinder nicht gekommen wären, wären sie schon eher in ihr Herkunftsland geschickt worden.

Weiß man denn schon, ob sie seit ihrer Ankunft in Georgien politische Verfolgung zu erleiden hatten?

behind_eyes schrieb:Kannst du erklären, was für diese Familie in Georgien unsicherer ist als in Deutschland?

wie sollte ich?

behind_eyes schrieb:Das ist belegt oder fußt auf den Schilderungen der Nachbarn - die sich erst jetzt zu Wort melden und nicht seit 2013?

ähm, jemand der die Sprache spricht, hier arbeitet, sich hier ehrenamtlich engagiert.......der ist nicht integriert oder wie darf ich das verstehen? Vielleicht mal nachlesen, was man so braucht um Bleiberecht zu bekommen.



Warum hätten sich die Nachbarn denn schon 2013 melden sollen? Hatten sie da schon Job, waren ehrenamtlich tätig und sprachen deutsch? Kannten die sich da schon?

behind_eyes schrieb:Manch einer sagt, wenn die Kinder nicht gekommen wären, wären sie schon eher in ihr Herkunftsland geschickt worden.

manch einer sagt, sie haben sie nur bekommen, um bleiben zu können ;)

Tussinelda schrieb:wie sollte ich?

Du sagst, sie wollten den Kindern hier ein

Tussinelda schrieb:sichereres Leben

geben. Was ist hier sicherer?

Tussinelda schrieb:ähm, jemand der die Sprache spricht, hier arbeitet, sich hier ehrenamtlich engagiert.......der ist nicht integriert oder wie darf ich das verstehen? Vielleicht mal nachlesen, was man so braucht um Bleiberecht zu bekommen.

Das ist alles was du erlesen hast was zur Integration notwendig ist? Wow!

Ein Beigeordneter der Ausländerbehörde hat einem Journalisten der „Zeit“ inzwischen anvertraut, dass das Verweigern der Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung „entscheidend“ mit Vorstrafen von Ilia Imerlishvili zu tun habe – ohne jedoch zu nennen, worum es dabei geht.

Quelle: https://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/politik/deutschland/drama-in-sachsen-mit-sieben-kleinen-kindern-polizistin-weinte-mit-der-mutter-so-erlebte-nachbar-abschiebung-georgischer-grossfamilie_id_13479471.html

Warten wir mal ab, was da dahintersteckt.

Tussinelda schrieb:manch einer sagt, sie haben sie nur bekommen, um bleiben zu können

Die armen Kinder, wenn das stimmt. Werkzeug der Eltern in der Lüge der politischen Verfolgung.

Weisst du ob sie zwischenzeitlich in Georgien Opfer des Staates wurden?

Eine Polizistin hat Ilona beim Packen der Koffer geholfen. Sie hat mit der Mutter geweint, so nahe ging ihr diese Situation. Ein anderer reagierte ebenfalls völlig fassungslos. Er sagte, dass dieser Einsatz der schlimmste war, den er in seinen 30 Dienstjahren erlebt hat“, fährt Knebel fort.

Quelle: https://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/politik/deutschland/drama-in-sachsen-mit-sieben-kleinen-kindern-polizistin-weinte-mit-der-mutter-so-erlebte-nachbar-abschiebung-georgischer-grossfamilie_id_13479471.html

Wie man nächtliche Abschiebungen, die selbst für die Durchführenden eine hohe psychische Belastung darstellen, noch schön reden oder als alternativlos darstellen kann, ist mir echt ein Rätsel.

fischersfritzi schrieb:Wie man nächtliche Abschiebungen, die selbst für die Durchführenden eine hohe psychische Belastung darstellen, noch schön reden oder als alternativlos darstellen kann, ist mir echt ein Rätsel.

Kommt halt drauf an. Trifft halt nicht auf jeden - also 100% - der Fälle zu.

Grundsätzlich kann ich mir aber vorstellen, dass es oft eine Belastung für beide Seiten sein kann - eben genau auch dann, wenn du niemanden hast der dick was auf dem Kerbholz hat, sondern z.B. diese Familie, wo halt nach langem Hick Hack irgendein Bleiberecht/Aufenthaltstitel ersatzlos wegfällt und final abgeschoben werden soll. 10 Jahre ist schon an sich krass, ohne dass ich den genauen Vorlauf wie auch Internas im Detail kenne. Unschöner Fall. Man hat ja hier eine neue Heimat gefunden.

Mir persönlich würde es als Polizist (wäre ich denn einer bei einer Abschiebung) subjektiv aber auch am Arsch vorbei gehen, wenn ich wen um 3 Uhr Nachts aus dem Bett hole der quasi Schwerstkrimineller o.Ä. ist - um mal ein schlichtes Gegenbeispiel zu nennen.

fischersfritzi schrieb:Wie man nächtliche Abschiebungen, die selbst für die Durchführenden eine hohe psychische Belastung darstellen, noch schön reden oder als alternativlos darstellen kann, ist mir echt ein Rätsel.

Wer tut das denn eigentlich?
In dem Artikel wird auch mit dem Märchen aufgeräumt, das die Familie nichts mitnehmen durfte. Es wurde sogar beim Koffer packen geholfen, 2h wurden erwähnt.

Als Grund nannte die zuständige Beigeordnete gegenüber der „Zeit“, die Vorstrafen des Vaters. Dabei handelt es sich um das Fahren ohne eines in Deutschland anerkannten Führerscheins und Diebstahl im Wert von 80 Euro.

Quelle: https://www.focus.de/perspektiven/neunkoepfige-familie-nach-georgien-abgeschoben-diese-hoelle-soll-aufhoeren-abgeschobene-lika-11-schickt-emotionalen-appell-nach-deutschland_id_13481424.html

Wenn das stimmen sollte, dann ist das doch wohl ein schlechter Witz.

@DieGarnele
Ja, wenn. Man weiß nichts über den Strafen, er sagt nichts, seine Anwältin weiß auch nichts. 3 Monate für 80€ Kosmetika? Da stimmt doch auch was nicht.
Sie sind angeblich in Georgien verfolgt, machen aber keine genauen Angaben.