staples schrieb:Die 'Linke' scheitert in Europa schlicht am Unwohlsein der Bevölkerung an der Zuwanderung, scheinbar ist es so einfach.
Ich glaube nicht, dass es so einfach ist, da spielen Kombinationen von Gründen mit. Bei uns ist es z.B. so, dass fast durchweg konservativ regiert wird. Die Phasen, wo die SPD regierte oder eine SPD-geführte GroKo, kannst du an den Fingern deiner Hände abzählen. Deutschland ist seit fast einem Dreivierteljahrhundert CDU-Land, also leicht rechts.
Warum das in England fast genauso ist, auch wenn da das Verhältnis Tories/Labour etwas ausgeglichener ist, hat ganz andere Gründe als bei uns.
Frankreich wurde bisher eher überwiegend "links" regiert, was aber auch keinen großen Unterschied macht zur CDU-Regierung.
Anders sieht es im Osten aus, der nach rechts unten abgleitet. Das hat vordergründig mit dem Flüchtlingsthema zu tun, in Wirklichkeit aber mit dem Problem, dass die dortigen ökonomischen Verhältnisse strukturell niemals an den Westen herankommen und diesen einholen können. Das sieht man ja schon an der ex-DDR, die ich vom Wahlverhalten her schlichtweg Osteuropa zuschlagen möchte. Das heißt für uns, dass die Demarkationslinie zwischen West und Ost immer noch entlang der ehemaligen Zonengrenze verläuft, und das fast 3 Jahrzehnte nach ihrer Auflösung.
Nein, es ist nicht das Flüchtlingsthema, aber das lässt sich leichter diskutieren als das darunter Liegende viel Gravierendere. Vielleicht ist es gerade dieses Unaussprechliche, was den Leuten viel mehr Angst macht als das "Migrantenproblem".