@Jolly:
Nun, es ist natürlich schwer, hier eine argumentative Grenze zu ziehen.
Die Soldaten der Nazi-Wehrmacht und Waffen-SS, die die UdSSR überfielen, waren auch ausgebeutete Proletarier. Hätte es geholfen, wenn die Sowjetbürger sich ihnen mit Schildern "Proletarier aller Länder vereinigt euch" oder "Brüder, nicht schiessen" in den Weg gestellt hätten.
Die Rüstungsarbeiter, die für den deutschen Angriffs- und Völkermordkrieg Waffen herstellten, waren auch nur kleine Werktätige, die für Hungerlöhne schufteten. Hätte man sie ungestört arbeiten lassen müssen, oder war es sinnvoll, ihnen ihre Häuser über dem Kopf wegzubomben?
Ist ein Polizist, der den Bauzaun eines AKW-Bauplatzes sichert, in erster Linie ein lieber Mensch oder kraft seiner dort ausgeübten Tätigkeit ein Repräsentant des Repressionsapparates, quasi ein integraler Bestandteil der Bauplatzabsicherung?
Wusste der Fahrer von Buback nicht, auf welches Risiko er sich da einlässt? Hätte er einen anderen Job suchen sollen? Können? Wollen?
Ist, wer Bestandteil eines hetzerischen Lügenkonzerns wie dem Springerschen war/ist, eine arme Sau, die da arbeiten muss, um nicht zu verhungern?
Ist es dem Drucker egal, was er druckt, dem Journalisten egal, für wen er was schreibt und der Sekretärin wurst, für wen sie tippt? Oder stehen sie sogar inhaltlich dahinter, unabhängig von der Funktion und Bezahlung?
Wissen sie, worauf sie sich eingelassen haben - so wie die eingangs genannten Proletarier, als sie die Wehrmachtsuniform anzogen und gen Osten marschierten?
Mithin: Sind Mitläufer und Mitarbeiter legitimes Angriffsziel in einem Guerilla-Krieg - oder sind sie es nicht?
Hat es der RAF einen politischen oder wenigstens militärischen Erfolg gebracht, Springer 1972 anzugreifen, oder nicht? Und wenn es der RAF geschadet hat - könnte jemand ein Interesse daran gehabt haben, die Entsolidarisierung der Linken und der Guerilla durch diese Aktion voranzutreiben?