@sacredheartDu hast eine anständige Meinung, die ehrt dich und wenn‘s hier likes gäbe, hättest du ganz viele. Aber das ändert nicht‘s daran, dass die Bomben in‘s verkrustete System extrem viele Sympathiesanten bei den unter dreißigjährigen fand und eben doch großen Einfluß auf die Entwicklung der Demokratie hatte. Aber als Institution für rohe Gewalt eher in den Köpfen der Politiker. Bei manchen fand tatsächlich ein Denkprozess statt wieso und warum junge Menschen zu kaltblütigen Mördern werden. Irgendwo muss der Hass ja herkommen der soviel Sympathie und Unterstützung bei den Gleichaltrigen findet. Andere meinten, wir führen zum ersten mal in der Geschichte der BRD ein Waffengesetz ein dass den Zugang streng regelt und hindern Terroristen an ihrem Tun. Sowas in der Art behaupten Politiker ja bis heute. Ich lehne rohe Gewalt als politisches Mittel rundheraus ab, habe aber begriffen, das es Menschen gab und gibt, die keine andere Lösung mehr sehen als ein sie einengendes System an empfindlichen Stellen anzugreifen. Die rohe Gewalt der RAF ist die eine Seite, die zynische Gewalt des damaligen Systems voller Alt Nazis in dicken Positionen eine andere. Viele Leute empfanden erst Sympathie für die RAF, als sie die Plakate auf den Polizeirevieren sahen auf denen getötete RAF Mitglieder einfach zynisch und menschenverachtend durchgestrichen wurden.
Der weitaus größere Teil dieses Weges zu mehr Demokratie wurde freilich von anderen Leuten gebaut. Jene welche das System nicht direkt angriffen, sondern Alternativen lebten bis zum Ausklinken aus den Werten des Systems. Die ganzen Krautrocker, Anti Atomkraft Bewegung, Ostermärsche, auch der Punk und anschließend der Techno waren letztendlich auch von den Ideen einer Ulrike Meinhoff genauso beeinflußt wie von der Kommune 1. Ohne zivilen Ungehorsam hätte die Anti Atomkraft Bewegung genauso nichts erreicht wie die ersten Mahnwachen von allerlei subkulturellen Jugendlichen die dann schließlich zu den großen Montags Demos 1989 in der DDR führte. Die RAF ist Baustein und Teil deutscher Geschichte und hat auch Veränderungen in's Positive bewirkt.
Andante schrieb: Im Gegenteil, sie hat es zu verantworten, dass damals ein Mehr an Überwachung, an Einschränkung von Verteidigerrechten, an Einführung der Rasterfahndung und was weiß ich noch kam.
Falsch, das haben Politiker zu verantworten die nur auf solche Anlässe warten um sie für ihre Zwecke zu benutzen.
Wenn man an einem funktionierendem System wirklich grundsätzlich was ändern will, geht das nur mit Gewalt. Das kann man als Pazifist bestreiten und scheiße finden, nichtsdestotrotz ist es eine Tatsache. Das beweißt die Geschichte immer wieder bis zum heutigen Tage.