Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
09.09.2018 um 22:42Nach dem Tod eines 22-Jährigen aus Köthen bei einer Auseinandersetzung mit jungen Asylbewerbern aus Afghanistan wurden bei einem "Trauermarsch" Reden mit rassistisch und mutmaßlich volksverhetzendem Inhalt gehalten. Ein Sprecher eines rechtsextremen Bündnisses forderte unter Jubel mehrfach "Auge um Auge, Zahn um Zahn".https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_84420882/koethen-nach-tod-von-markus-b-polizei-bereitet-sich-auf-grosseinsatz-vor.html
Nach Berichten von Journalisten vor Ort startete der Zug mit mehreren Hundert Demonstranten, die Teilnehmerzahl wuchs danach noch. Das Lagezentrum des Innenministeriums gab die Teilnehmerzahl später mit 2500 an.
Bei dem "Trauermarsch" liefen Familien ebenso mit wie Hooligans und Neonazis verschiedener Parteien in T-Shirts mit Aufdrucken wie "White Resistance" oder "Hatred worldwide" (Hass weltweit).
Ein Sprecher der rechtsextremen Bewegung "Thügida" sprach danach von einem "Rassenkrieg gegen das deutsche Volk". Unter lautem Jubel sagte er: "Wir müssen erwachen und sagen, die wollen nicht friedlich mit uns leben. Also Auge um Auge, Zahn um Zahn."
Er setzte seine rassistischen und möglicherweise volksverhetzenden Ausfälle fort: Auf der Welt seien von acht Milliarden Menschen Bevölkerung nur noch 300 bis 400 Millionen weiß. "Wir sind eine Minderheit, aber eine Minderheit, die eine Faust hat und sich wehren kann." Unter "Widerstand"-Rufen wurde zum Marsch auf Berlin aufgerufen.
"Nationaler Sozialismus! Jetzt! Jetzt! Jetzt!"
Mehrere Reporter wurden bedrängt, ein taz-Reporter von der Polizei in Sicherheit gebracht, ein Journalist von Buzzfeed News wurde geschubst und ihm wurde das T-Shirt zerrissen, als ihn Teilnehmer erkannten.
Ich weiß eigentlich gerade gar nicht was ich dazu schreiben soll. Aber der Ernst der Lage wird dann doch immer bedrohlicher.