Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Mr_R_2_L schrieb:Stark simplifiziert.

Stimmt, die Sache mit dem Feuer und dem Faustkeil habe ich ausgelassen.
Stürmisch? Mir doch egal, ich lande immer auf den Füßen :D

@Mr_R_2_L

Natürlich ist das eine Relativierung, völlig egal, was man dahinter schreibt.

Wenn ich sowas schon lese

Mr_R_2_L schrieb:weit über tausendjährige Geschichte

Das ist genau das Verständnis, was man sich Anfang des 19 Jhr aus irgendeine Minderwertigkeitskomplex gegenüber anderen europäischen Staaten aneignete.
Preußen war nicht Fleiß und supi-dupi pünktlich und alle "Ich arbeite voll hart für meine Karriere, nicht wie der faule Neger in Afrika".
Preußen war Militarimus, autoritär, irgendeine geistlose Hörigkeit gegenüber Staat und "Vaterlandstreue" bis zur Selbstaufgabe, selbst unter den hirnrissigsten Umständen, Ablehnung jeglicher Demokratie und Parlamentarismus, Ablehnung gegenüber sozialen und liberalen Erhebungen, ein völlig übersteigertes Nationalgefühl und das prägte die Gesellschaft bis es irgendwann in vollkommenen Katastophen mündete, die die gesamte Gesellschaft freudig mitgetragen hat.
Und selbst wenn man diese Ideen teils ablehnte, ist man trotzdem mitgezogen denn die Ehre hieß bekanntlich Treue.
Das sind die Tugenden und nicht dieser idealisierte Quark, den einige meinen von sich geben zu müssen.
Und die Zustände die hier heute herrschen, sind ganz sicher nicht das Ergebnis davon, ganz, ganz sicher nicht.

Mr_R_2_L schrieb:Anders als du, reduziere ich diese weit über tausendjährige Geschichte nicht auf einen, im Vergleich gesehen, Wimpernschlag (keine Relativierung!).

So gesehen ist es auch keinen Wimpernschlag her,
dass sich deutsche Frauen in langen Kleidern zum Baden begeben haben und sich jeden Scheiß von ihren Männern genehmigen lassen mussten.
... und praktisch erst 1968 angeblich linke Spinner diesem Spuk ein Ende setzten.

So viel zur angeblich über tausendjährigen Geschichte Deutschlands.

Na dann...

eckhart schrieb:tausendjährigen Geschichte Deutschlands.

Reiner Nationalismus! War mal swaggy, aber inzwischen vollkommen antiquiert.
Menschen brauchen keine Führung, weder politische noch religiöse noch kulturelle,
Menschen brauchen Freiheit in voller Konsequenz. Alle Menschen.

@SZKYBRNTKR
Also sowas wie, überall offene Grenzen und Abschaffung der Nationalstaaten?

@Juvenile

Nein. Wenn man die Nationalstaaten abschafft sind Grenzen bereits hinfällig.

Fierna schrieb:Natürlich ist das eine Relativierung, völlig egal, was man dahinter schreibt.

Du scheinst die Deutungshoheit für sich gepachtet zu haben - das erinnert mich stark an eine in den Geschichtsbüchern beschriebene "Epoche".

Fierna schrieb:Und die Zustände die hier heute herrschen, sind ganz sicher nicht das Ergebnis davon, ganz, ganz sicher nicht

Mich würde sehr interessieren auf was du unseren - im Vergleich doch recht hohen Lebensstandard - zurückführst?

@SZKYBRNTKR
Konsequente Freiheit bedeutet doch das, die Abschaffung aller Nationalstaaten. Oder nicht?

SZKYBRNTKR schrieb:Reiner Nationalismus! War mal swaggy, aber inzwischen vollkommen antiquiert.
Menschen brauchen keine Führung, weder politische noch religiöse noch kulturelle,
Menschen brauchen Freiheit in voller Konsequenz. Alle Menschen.

Naja, dann sind wohl alle Historiker, die sich mit Deutschland befassen Nationalisten. Wie du jetzt auf das Thema Führung blabla kommst ist mir schleierhaft.

Mr_R_2_L schrieb:Wie du jetzt auf das Thema Führung blabla kommst ist mir schleierhaft.

Dann gucke mal in deine Geschichtsbücher, wie das so zusammenhängt -vorausgesetzt die sind nicht einschlägig.

Juvenile schrieb:Konsequente Freiheit bedeutet doch das, die Abschaffung aller Nationalstaaten. Oder nicht?

Konsequente Freiheit bedeutet die Abschaffung jeglicher Unterdrückung von Menschen.

Gute Nacht.

SZKYBRNTKR schrieb:Menschen brauchen keine Führung, weder politische noch religiöse noch kulturelle,
Menschen brauchen Freiheit in voller Konsequenz. Alle Menschen.

Ne das klappt nicht. Die meisten sind mit zu viel Freiheit überfordert.
Viele wollen herdentiere sein und sich unterordnen.

@Durchfall

Stimmt leider, aber kein Grund es nicht mehr versuchen oder fordern zu wollen.
Irgendwann werden die Menschen schon so weit sein.

Nachti

@Durchfall

Durchfall schrieb: Die meisten sind mit zu viel Freiheit überfordert.
Viele wollen herdentiere sein und sich unterordnen.

Ich glaube das so rum nicht.
Ich glaube, die meisten kommen mit der persönlichen Freiheit schon sehr gut klar.

Was dann aber zum Problem wird und weswegen nach Führung geschielt wird, ist, wenn nicht wenige sehen, dass der Nachbar oder sonst wer mehr mit seiner persönlichen Freiheit anfängt, als man selbst.
Dann kommt die Missgunst und man will diese Freiheit der anderen Einschränken, um sie wieder auf das gleiche Level wie sich selbst zu holen.

Mr_R_2_L schrieb:Du scheinst die Deutungshoheit für sich gepachtet zu haben - das erinnert mich stark an eine in den Geschichtsbüchern beschriebene "Epoche".

Ich kann dir im Zweifel auch den Duden verlinken:

zu etwas anderem in Beziehung setzen und dadurch in seinem Wert o. Ä. einschränken

http://www.duden.de/rechtschreibung/relativieren

Man könnte "Das driite Reich ist ein Wimpernschlag in der tausenjährigen Geschichte Deutschlands" da quasi als Beispiel aufführen.

Mr_R_2_L schrieb:Mich würde sehr interessieren auf was du unseren - im Vergleich doch recht hohen Lebensstandard - zurückführst?

Ja, darüber werde ich aber im Rechtsextremismus-Thread nicht mitten in der Nacht einen Vortrag halten.
Das brauche ich auch nicht, weil irgendwelche Hypothesen nicht wahrer werden, wenn man ihnen keine andere Erklärung gegenüberstellt.

Fierna schrieb:Man könnte "Das driite Reich ist ein Wimpernschlag in der tausenjährigen Geschichte Deutschlands" da quasi als Beispiel aufführen.

Gut um die Haarspalterei zu beenden. Das dritte Reich ist ein Teil der über tausendjährigen Geschichte der Deutschen. Diese Geschichte auf diesen Teil zu reduzieren, würde ihr nicht gerecht werden, ist aber in manchen ideologisch versifften Kreisen eine sehr beliebte Methode. Punkt.

Fierna schrieb:Ich kann dir im Zweifel auch den Duden verlinken:

Der Duden stellt die Schreibweise "kucken" für das Wort gucken, als legitime Alternative dar.

Mr_R_2_L schrieb:versifften Kreisen

und preußische Tugenden...spitze :Y:

Mr_R_2_L schrieb:Der Duden stellt die Schreibweise "kucken" für das Wort gucken, als legitime Alternative dar.

Ja, Sprache ist immer im Wandel. Bestreitest du an dieser Stelle die Bedeutung von "relativieren"?

@Mr_R_2_L

Mr_R_2_L schrieb:Diese Geschichte auf diesen Teil zu reduzieren, würde ihr nicht gerecht werden,

Wenn wir die heutige Zeit betrachten und uns zum besseren Verständnis auch die Vergangenheit anschauen, was meinst du, welchen Anteil bei dieser Betrachtung sollte das Dritte Reich da einnehmen, um die heutigen Verhältnisse im Angesicht der Geschichte der Deutschen beurteilen zu können?

Mich beunruhigt gerade die Zunahme des Rechtsradikalismus und Extremismus in Balkanstaaten und vor allem in Kroatien mit der Relativierung der Ustascha und ihren Folgern.

Fierna schrieb:Bestreitest du an dieser Stelle die Bedeutung von "relativieren"?

Nein.

Kannst du das zitieren des Duden eigentlich mit deinem Weltbild in Einklang bringen? Immerhin haben mit den Grimm Brüdern, zwei deutsche Persönlichkeiten das erste Wörterbuch der Deutschen Sprache geschrieben.

@rgnf

Ich glaube das kommt ganz drauf an welche Zustände man genau untersuchen möchte. Wenn ich mir den Zustand von Kunst und Kultur anschaue, nimmt das dritte Reich in diesem Kontext nur einen sehr kleinen Teil der Betrachtung ein. Und auch hier einen sehr negativen. Will ich die heutige Außenpolitik der BRD analysieren, werde ich feststellen, dass das dritte Reich und der 2. Weltkrieg einen entscheiden Einfluss auf die Politik hat. Will ich mir die wirtschaftliche Entwicklung anschauen, ist beispielsweise die Hansezeit eine Epoche, die ich mir genauer anschauen sollte. Und und und. Wie gesagt das dritte Reich ist und bleibt ein Teil unserer Geschichte.