Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
15.12.2006 um 07:41
Hallo liebe Allmysterianer! Hier ein genialer Text, der mit dem Rechtsextremismusknallhart auf zynische Weise "abrechnet":
Sozialdarwinismus, Faschismus undNationalsozialismus
oder
Lassen Sie sich nicht hakenkreuzigen!
Eine derverhängnisvollsten wissenschaftlichen Theorien der Neuzeit
ist der Darwinismus.Nicht, daß der Darwinismus falsch wäre. Zu
viele Beweise paläontologischer Artsprechen für ihn, um ihn noch
ernsthaft bezweifeln zu können. Das Verhängnis desDarwinismus
fängt mit der Fehlentwicklung zum Sozialdarwinismus an. Auf ihm
basiert die Theorie des Faschismus mit seiner spezifisch deutschen
Abartsvariante, dem Nationalsozialismus. Die Millionen von Toten
und Opfern sindkaum zu zählen, die für diese Theorien bisher
“gehakenkreuzigt” wurden!
Besonderskraß wirkte sich der Sozialdarwinismus in Deutschland
aus. Der an und für sich schonverhängnisvolle Satz The survival of
the fittest wurde zusätzlich falsch in DasÜberleben der Stärksten
übersetzt. Das Wörtchen fit hat im Deutschen die Bedeutunggesundsportlich-
stark, im Englischen heißt es dagegen angepaßt an die
Umgebung.Die Falschaussage, nur die Stärksten in der Natur
überlebten, wurde obendrein vonPseudowissenschaftlerInnen und
dem gemeinen Volk kritiklos auf die Menschenübertragen und zum
Sozialdarwinismus umgebaut. Auf diesem sozialdarwinistischen
Boden entstand die Blut-und-Boden-Philosophie der Nazis, in der nur
derjenige einÜberlebensrecht hat, der Stärke, Härte und
Skrupellosigkeit zeigt. So wurde imDritten Reich aus dem Land der
DichterInnen und DenkerInnen ein Staat derRichterInnen und
HenkerInnen.
Dabei hätte ein einziger Blick in die Natur genügt,um die Theorie des
Sozialdarwinismus zu widerlegen. Hätte der Sozialdarwinismus auch
nur annähernd recht, dann wäre die Natur von bis an die Zähne
bewaffneten Bestienbevölkert. Sicher herrscht viel Grausamkeit in
Mutter Natur, aber die Evolution hatebenso Eigenschaften im
Tierreich hervorgebracht, die von Pazifismus, Ästhetik undLiebe
zeugen. Wenn beispielsweise Elefanten regelmäßig zu den
Elefantenfriedhöfenihrer Ahnen pilgern, hilflose Luchsbabies von
Wolfsrudeln adoptiert werden und Walebedrängten Delphinen zu
Hilfe kommen, zeugt dies eher von Liebe, als von Grausamkeit.Mit
der Theorie, die Stärksten überlebten, läßt sich dies jedenfalls nicht
vereinbaren.
Abgesehen davon ist es der reinste Humbug, den Darwinismus mit
den verschiedenen Menschenrassen in Verbindung zu bringen. Die
verschiedenenRassen entwickelten sich vor etwa 200.000 Jahren
auseinander. Aus menschlicher Sichtist dies fast eine Ewigkeit, vom
evolutionstheoretischen Standpunkt aus dagegen einKlacks. In
läppischen 200.000 Jährchen kann die Evolution keine
grundsätzlichenmentalen Veränderungen hervorbringen! Die
verschiedenen Hautfarben und dieunterschiedlichen
Körperproportionen mögen zwar sehr auffällig sein, sie stellenjedoch
genetisch keine entscheidende Veränderung dar, wie sie für eine
relevanteGehirndifferenz vonnöten wären. Schließlich beruhen sie auf
der Variation von bereitsvorhandenen Genen. Die dunkle Hautfarbe
der Schwarzen wird beispielsweise einzig undallein durch eine
stärkere Melaninproduktion verursacht.
Das menschliche Gehirnjedoch ist als Neuronennetzwerk so komplex,
allgemein und flexibel strukturiert, daßes sich in den 200.000 Jahren
nicht entscheidend weiterentwickeln kann!
Dieswurde durch bahnbrechende Erfolge der Hirnforschung und
Informatik durch neuronaleNetzwerke klar. Eine wichtige Erkenntnis
durch die neuronalen Netzwerke ist, beimGehirn schlägt die software
bei weitem mehr zu Buche als die hardware. Sie können beieinem
neuronalen Netzwerk einen Großteil der Neuronen zerstören und es
wirdtrotzdem noch die richtigen Werte finden. Auf uns Menschen
übertragen bedeutet dies,wir alle sind von den intellektuellen und
emotionalen Möglichkeiten her gleich.
Oder anders formuliert: Die prinzipielle Funktionsweise des Gehirns
ist beiSchwarzen, Weißen, Asiaten, Indianern und Australiden
dieselbe, so unterschiedlichsie auch aussehen mögen! Dasselbe gilt
auch für die verschiedenen Schichten innerhalbder Gesellschaft.
RassistInnen und FaschistInnen werden gegen diesen Behaviorismus
vielleicht einwenden, Intelligenz sei vererbbar. Die
Zwillingsforschung scheintdem Sozialdarwinismus recht zu geben.
Zwillinge, insbesondere eineiige Zwillinge,zeigen eine eindeutige
Korrelation in ihrer Intelligenz, auch wenn sie auf den erstenBlick
jeweils in unterschiedlicher Umgebung aufwachsen. Die
SozialdarwinistInnenvergessen allerdings einen entscheidenden
Faktor.
Zwillinge wachsen nie inabsolut verschiedenen Umgebungen auf.
Meist werden sie erst ein paar Wochen nach derGeburt von
verschiedenen Familien adoptiert. Insbesondere eineiige Zwillinge
werden auch nach der Adoption von der Umgebung unbewußt gleich
behandelt. Sindbeispielsweise die Zwillinge bildhübsch, werden sich
Eltern, LehrerInnen undKameradInnen ausgiebig mit den beiden
Adonisgoldköpfchen befassen. Sollten die beidendagegen das Pech
haben, mit einer verkorksten Rabenvisage aus dem Brutkasten zu
krächzen, können die beiden Unglücksraben sich Rabenstiefeltern
sicher sein.Schnuckelkinder kommen bei der erzieherischen Fürsorge
eben vor Schmuddelkindern.Dementsprechend werden eineiige
Zwillinge ähnlich gefördert, auch wenn sie inverschiedenen
Umgebungen aufwachsen. Dazu kommt noch die gemeinsam
verbrachteZeit bis zur Adoption, in der die Zwillinge die ersten
Wochen von derselben Umgebunggeprägt wurden. Und noch viel
entscheidender ist, daß Zwillinge in der Gebärmutterganze neun
Monate in absolut derselben Umgebung leben.
Gerade die pränatale Phaseist jedoch die entscheidendste für die
Entwicklung des Gehirns. Vor der Geburt istdas Gehirn des Embryos
noch nicht gegen Fehlernährung geschützt.
Menschen ausunteren sozialen Schichten oder aus
Entwicklungsländern werden sich aus Unwissenheitoder Armut
qualitätsarm ernähren. Ihre Nahrung enthält weniger Proteine, weniger
Vitamine und viel zu wenig Spurenelemente. Zusätzlich sind sie
stärkererUmweltverschmutzung ausgesetzt, da sie nicht in
unkontaminierte Villengegenden ziehenkönnen wie die Reichen.
Während der Arme in einem Reihenhaus an einerHauptverkehrsstraße
Smog einatmen muß, bekommt der Reiche im Garten seiner
Privatvilla fernab von der städtischen Agglomeration einigermaßen
gesunde Luft.Außerdem werden Arme häufiger zur Flasche greifen,
um ihr Elend zu vergessen.
Alldiese Faktoren bedingen, daß die Embryogehirne der Armen sich
nicht richtigentwickeln. Die Reichen verstümmeln die Intelligenz der
Armen, auch wenn sie sichdessen nicht bewußt sind. Embryos aus der
Unterschicht oder Embryos aus der DrittenWelt werden in ihrer
mentalen Entwicklung gehemmt und unbewußt unterdrückt. Der
Klassenkampf fängt somit schon im Mutterleib an. Vor diesem
Hintergrund habenauch IQ-Statistiken keine Beweiskraft. Der
unterschiedliche Intelligenzquotientverschiedener Menschengruppen
spricht keineswegs für die grundsätzlicheVerschiedenheit der Rassen
oder Sozialschichten. Die Menschen sind von der geistigenKapazität
her alle gleich!
Es gibt noch einen weiteren triftigen Grund, an denAussagen der IQFetischistInnen
beziehungsweise IQ-FaschistInnen zu zweifeln, die
immer noch annehmen, der Intelligenztest messe die Intelligenz. —
EineIntelligenz, von der bisher noch niemand eine halbwegs
akzeptable Definitiongeliefert hat.
Diese Verlegenheit gipfelt in der wahrlich intelligenten Aussage von
Boring, der formuliert, Intelligenz sei das, was der Intelligenztest
messe.Hurra, die Intelligenzbestie beißt sich in den Schwanz!
Wir können uns bei einemsolch implikativen Kreisverkehr getrost
fragen, wie die PsychologInnen etwas genaumessen wollen, von dem
sie noch nicht einmal wissen, was es ist? PsychologInnennehmen in
zweifelhafter Analogie an, die Intelligenz sei für das Gehirn, was die
PS-Zahl für den Motor ist. Dies dürfte jedoch eine unzulässige
Vereinfachungdarstellen!
Intelligenz besteht schließlich aus unzähligen Facetten, wie soziale
Intelligenz, Kreativität, sprachliche Intelligenz, räumliche Intelligenz,
Mustererkennungsvermögen, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis,
Instinkt,Motorik, Inspiration. Sie miteinander zu verrechnen, wie es
imIntelligenzstrukturtest leichtfertig geschieht, heißt, analog Äpfel
mit Birnen zuaddieren, um sie danach mit Kanaldeckeln zu
multiplizieren, — mal ganz davonabgesehen, daß die meisten und
wichtigsten Facetten in IQ-Tests noch nicht einmalberücksichtigt
werden. Es bleiben Kreativität, sechster Sinn, Sinn für Ästhetik,
soziale Intelligenz, Langzeitgedächtnis, Musikalität, motorische
Intelligenz undmorphogenetische Rezeptionsfähigkeiten einfach
unberücksichtigt.
Es ist mehr alstöricht, die vielfacettierte multidimensionale
Intelligenz auf eine eindimensionaleSkala von 0 bis 200 zwängen zu
wollen. Ebenso schwachsinnig wäre es, die Weisheiteines Volkes
zwischen 0 und 200 darstellen zu wollen oder die Duftnote eines
Kaffees zwischen 50 und 100 beziehungsweise die Schönheit einer
Rose zwischen 007und 0815.
Das Gehirn des Menschen beherrbergt mehr Synapsen als Sterne im
Universum funkeln. Wie wollen die PsychologInnen dieses
hypergalaktischeWunderorgan mit einer einzigen schnöden Zahl
ausreichend beschreiben?
Intelligenzist eben — den FaschopsychologInnen zum Trotz — nicht
meßbar! Das einzige, was diese“Intelligenzoholics” mit ihrer
Meßsucht beweisen, ist, daß ihnen an derselbigenIntelligenz mangelt,
nach der sie so fieberhaft suchen.
VerschiedeneWissenschaftlerInnen versuchen jedoch zunehmend mit
genau diesen dubiosen IQ-Testsihre rassistischen Vorurteile zu
bestätigen.
Die vorurteilsschwangerenFaschistInnen führen großangelegte IQScreenings
durch. Dies geschieht sowohl beischwarzen als auch bei
weißen Kindern, um danach arrogant zu behaupten, Schwarzeseien
um 15 IQ-Punkte weniger intelligent als Weiße. Dieser gefährliche
pseudowissenschaftliche Humbug wird als Fundament für rassistische
undfaschistische Kartenhäuser verwendet. Die REPKartenrepperInnen
spielen dabeiabsichtlich mit gezinkten Umwelt-
Trümpfen, um den Test zu verfälschen.
Dasschwarze Gettokind aus Harlem wächst in einer radikal anderen
Umwelt auf als dasreiche weiße Bankierkind aus Queens. Die
Intelligenz wird bei beiden jeweils anderskanalisiert. Während das
Bankierskind in seinem College darauf trainiert wird, inAbstrakta zu
denken und schriftliche Testsituationen zu meistern, wird die
Intelligenz des Gettokindes hauptsächlich darauf spezialisiert,
konkreteÜberlebenspraktiken anzuwenden. Ganz klar schlägt das
Bankierskind in einemschriftlich-abstrakten IQ-Test das Gettokind
um Längen. Schließlich wird es von derPike auf gedrillt, ähnliche
schriftlich-abstrakte Tests zu meistern, während demGettokind
jegliche Testsituationen eher fremd sind.
Wenn der IQ der Schwarzen inden Vereinigten Staaten etwas
niedriger ist als derjenige der Weißen, wie unteranderem der in
rechten Kreisen berühmte faschophile Professor Eysenck behauptet,
spricht dieser Umstand in Wahrheit nicht gegen die Schwarzen,
sondern gegen dieWeißen. Denn dies bedeutet einzig und allein, die
Schwarzen sind noch immerbenachteiligt, sowohl von der
Ernährungslage, von den Umweltfaktoren als auch vom
Bildungsangebot her.
Der Sozialdarwinismus hat somit auf Sand gebaut! Darwin hat
wahrhaft Perlen vor die Säue geworfen, denn die hochkomplizierte
Evolutionstheorie ist noch nicht einmal von bedeutenden
WissenschaftlerInnenannähernd verstanden, geschweige denn von
denpseudowissenschaftlich-sozialdarwinistischen Sandmännchen.
Wir sollten uns daherhüten, von diesen Gute-Nacht-Saubermännern
mit ihren verbrauchten “IQ-Tips” im Ohrherumzwirbeln zu lassen,
auf daß unsere Intelligenz einschlafe — eingelullt inschleimige Watte
und braunem Schmalz.