Tussinelda schrieb:ich glaube, man kann Islamismus nicht genau definieren, denn es gibt z.B. auch gewaltlose Islamisten, die ihre Ziele gewaltfrei auf politischer Ebene durchsetzen wollen.
Man kann innerhalb der Gruppe der Islamisten natürlich nochmal unterscheiden, aber so weit müssen wir ja nicht gehen. Irgendwann tun wir uns dann ja schwer, was Islamismus und Terrorismus ist.
Islamismus ist für uns etwas Negatives. Ich denke man hat diesen Begriff verwendet, um den negativen Aspekten einer Religion einen Namen zu geben, damit man getrennt vom guten Islam und dem bösen Islamismus sprechen kann.
Das ist insofern notwendig, als dass man sich leichter tut die Religion Islam als etwas Normales, Positives zu betrachten.
Wäre es in der Größenordnung auch mit dem Christentum nötig, würden wir das auch hier öfters erwähnen.
Tussinelda schrieb:Jede Religion hat unterschiedliche Strömungen, auch der Islam. Islamismus ist also keine eigenständige Religion, sie bezieht sich ja auf den Islam, die Menschen egal wo, die dem Islam angehören, egal welcher Strömung, sind Moslems. Der Islam ist ihre Religion. Der Begriff Islamismus dient nur der Unterscheidung zwischen radikalen Gruppen und nicht radikalen Gruppen
Aber auch schon im Denken radikal. So ist es auch Islamismus, wenn man folgendes
insideman schrieb:Absolutsetzung des Islam als Lebens- und Staatsordnung
friedlich erreichen will.
Die Definition, die ich durchaus teile, erwähnt in diesem Punkt keine Gewaltbereitschaft. Auch wenn der Mensch meist dazu neigt, wenn er seine Ziele nicht friedlich erreicht.
Die Trennung von Islam und Islamismus, folglich auch Moslem und Islamist, bringt uns aber in die Situation, unterscheiden, und uns somit auch entscheiden, zu müssen, wer gerade vor uns steht. (sinnbildlich gesprochen)
Als Einzelperson habe ich damit überhaupt kein Problem. Ich bin kein Politiker, oder jemand der das große Ganze überblicken muss.
Ich muss keinen Masterplan für die Integration von zigtausenden Menschen erstellen. Ich lerne einen winzigen Teil kennen und kann völlig unvoreingenommen jedem Menschen begegnen und mir ein Bild von ihm machen.
Weiter oben an den Schalthebeln der Macht, jene Leute die die Verantwortung dafür haben, dass ein Zusammenleben der Menschen gewährleistet wird, die müssen sich aber sehr wohl Gedanken machen, was für eine Gruppe von Menschen zu uns kommt.
Und nicht falsch verstehen, das heißt nicht, dass die nun davon ausgehen sollen, dass Islamisten zu uns kommen. Aber anhand der Definition oben, muss man davon ausgehen, dass sie aus, für unsere Maßstäbe, islamistisch geprägten Ländern kommen.
Und die Definition existiert ja aufgrund einer Unterscheidung die es überhaupt nur bei "uns" gibt. Da von wo die Menschen großteils zu kommen, ist Islam=Islamismus, weil einer dieser Punkte, meistens vermutlich viele davon, immer zutrifft.
Wir haben eine Definition des Islams der sich stark an die den Begriff "Religion" nach unserer Vorstellung anlehnt.
Religion ist für uns etwas Privates, jeder darf es ausleben, niemand muss. Niemand darf von der Religion eines anderen negativ beeinflusst werden. Niemand darf zu etwas gezwungen werden. Jeder darf glauben was er möchte, wie er möchte.
Religiöse Regeln sind bei uns nicht automatisch Gesetze die man befolgen muss.
Unter dieser Prämisse, bezeichnen wir den Islam, aber auch andere Religionen, als positiv und zu uns zugehörig.
Diese Art von Religion, kennen die Menschen die zu uns kommen aber großteils gar nicht. Viele Punkte die ich erwähnt habe, oder welche die Definition enthält, widersprechen dem, was die Menschen bis jetzt unter Religion verstanden haben.
Das muss man sich bewusst machen. Dann kann man auch die Schritte setzen, die notwendig sind, um Menschen zu integrieren. Staatliche (nein nicht aus Saudi Arabien oder dem Iran) Islamlehrer, Einschränkung ausländischer Einflüsse bezüglich des Islams. (Wenn ich "finanziert von Saudi Arabien" höre, wachsen mir 2 Hörner auf dem Kopf).
Wenn das intensiviert wird, dann, und da schlage ich zum Schluss eine Brücke zum Threadthema, werden wir hier keine Probleme mit einem Islam haben, wo Frauen unterdrückt werden, mit Burka herumspazieren oder sonstige Dinge passieren, die hier zurecht negativ betrachtet werden.