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Burkaverbot in Europa

26.485 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Frankreich, Belgien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 14:20
@kakaobart
nur weil es für dich ein Symbol der Unterdrückung ist muss das nicht für jeden so sein. Du bist nicht der Maßstab der Menschheit.

Du müsstest da erst in Deutschland die Religionsfreiheit abschaffen. Und bleibst einem Land kannst gleich wieder Hakenkreuzflaggen aufhängen.


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 15:38
Zitat von cejarcejar schrieb:Also ist es deiner Meinung nach ok, wenn wir unsere eigene Freiheiten eingrenzen für ein fragwürdiges Instrument zur "Kultureinnordung"?
Ich komme nochmal darauf zurück. Also jeder, der sich ein bisschen für Politik interessiert, Parteipolitik mitgemacht oder Wahlkampf mal mitgemacht hat, seine eigene Heimatstadt im Kopf hat, weiß oder ahnt doch, dass "Burkaverbot" eine Diskussion ist, die reine Augenwischerei vollführt. Die Bevölkerungszusammensetzung vieler Städte und Kommunen sowie kommende demographische Verschiebungen riechen jetzt nicht nach Experimenten wie einer konsequent umgesetzten Diskussion über Vollverschleierung. Du weißt doch, in Mannheim haben wir auch das Phänomen immer mehr sichtbarer Frauen mit Vollverschleierung, aber eine Diskussion darüber, die darüber (kritisch) diskutieren will, ist politisch quasi tödlich.

Außer die muslimischen Vereine, Organisationen, politisch aktiven Muslimen möchten selber darüber reden und in diesem Rahmen aktiv werden. Aber gegen sie zu argumentieren oder Politik zu machen ist Quatsch bzw. kaum durchsetzbar. Sie sind schon recht viele, vernetzt und gut organisiert. Und erfahrungsgemäß wird so eine Diskussion abgebügelt in Verweis auf "islamophob motivierte Diskussion". Mit dem Zusatz:" Darauf lassen wir uns nicht ein". Das waren auch schon die Standardantworten bei kritischen Nachfragen zum muslimischen Kindergarten, zum Beispiel.

In diesem Sinn ist meine Meinung, wir werden als Gesamtgesellschaft in Deutschland ohnehin kein "Burkaverbot" durchsetzen. Julia Klöckner und Horst Seehofer sind da eben nicht ehrlich, finde ich. In diesem Sinne werden wir auch nie irgendwelche "Freiheiten eingrenzen".

Ich bin aber überzeugt, dass wir als Gesamtgesellschaft trotzdem irgendwie unser Missfallen gegenüber Vollverschleierung deutlich machen müssten. Ich jedenfalls bin ausnahmsweise mal absolut gegen etwas. Vollverschleierung mit Augen, Nase, Mund, Backen verdeckt und begleitend dazu als Mann darf man die Dame evtl. nicht ansprechen geht gar nicht. Von seiner ursprünglichen, politischen und Bedeutung im Alltag der Herkunftsländer mal abgesehen. Deutlich machen, dass es nicht zu unserer hiesigen Art und Weise zu leben gehört. Wie? Vielleicht fangen wir an, dass erstmal zu sagen oder zu kommunizieren. Ich weiß, ist rassistisch und islamophob, weil man irgendwie alles akzeptieren muss mittlerweile, aber vielleicht gehts ja doch irgendwie.
Zitat von cejarcejar schrieb:Wo schränken wir uns denn ein? Wir haben Nazisymbole verboten, und wir haben den Volksverhetzungsparagraphen. Damit werden natürlich dann auch T-Shirts mit rechtsextremen Inhalten eingeschränkt - aber nicht durch irgendwelche Bekleidungsvorschriften
Nazisymbole und Aussagen, die Volksverhetzung darstellen, sind auf Bekleidung verboten. Vielleicht wollen Neonazis und andere auch einfach mal eine "Freiheit" genießen, zu ihrer "Meinung" zu stehen? Bevor @lawine sich einmischt:
Linksextreme würden vielleicht auch gern "tötet alle polizisten" auf ihrem Pullover stehen haben.Ganz andere möchten "keine Burkas" auf ihrem T-Shirt stehen haben. Aber als Gesellschaft schränken wir (gerechtfertigt) die Freiheit dieser Menschen ein. Das ist mein Statement zum Argument der Freiheit. Wir schränken sie die ganze Zeit schon ein, warum plötzlich bei Migrantinnen alles anders sein soll, wenn sie ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verhüllen aus antidemokratischen, antifeministischen oder rückwärtsgewandten Gründen?

Ich versteh auch nicht, warum wir als Gesellschaft absolut jeden Mumpitz mitmachen müssen. Ein danke kriegt man gefühlt ohnehin nie und das Zusammenleben wird ja durch Vollverschleierung auch nicht gestärkt.


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 15:51
Zitat von kofikofi schrieb:Ich weiß, ist rassistisch und islamophob, weil man irgendwie alles akzeptieren muss mittlerweile, aber vielleicht gehts ja doch irgendwie.
Das kann doch nicht islamophob sein, wenn man hierzulande sagt Menschen erkennen sich am Gesicht.
Ich will mal den Polizeibeamten sehen, der bei einer Verkehrskontrolle Rücksicht drauf nimmt, wenn eine Vollverschleierte (r) nicht den Schleier lüften will, um das Führerscheinfoto mit dem Antlitz zu vergleichen.


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 16:00
@7a

Genaugenommen ist das ja islamophob, wenn du eine Vollverschleierte vor einem männlichen Mann (auch wenn Polizist) den Schleier lüften soll, obwohl sie ja genau eben drum den Schleier hat, um sich einer männlichen Person nicht zeigen zu müssen. Wie bei einer weiblichen Polizistin argumentiert wird, kann ich jetzt nicht genau abschätzen.

Übrigens weiß ich nicht, wie das dann wieder mit dem Führerscheinfoto funktionieren soll. Auf jeden Fall führt das den eigentlichen Zweck der Verhüllung ad absurdum, wenn die Frau sich voll verschleiert aber der Polizei und auf dem Führerscheinfoto ihr Gesicht zeigen muss. Ist ja eigentlich auch eine Einschränkung der Freiheit.

Das man überhaupt über sowas nachdenken muss...ich glaube ich schließe mich ausnahmsweise in diesem Punkt mal deutsch-konservativer Denke an und komm damit klar, wenn Menschen mich verfluchen und beleidigen wollen mit "Wieder so ein Deutscher, der keine Ahnung hat und Scheisse labert".


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 16:08
Oh mann, wenn man das Symbol Burka verbietet, dann werden die Frauen eben eine andere Vollverschleierung tragen, wenn sie raus wollen. Es gibt keine religiöse Vorschrift, speziell eine Burka zu tragen. Das wird dann weitere Verbote von Kleidungsstücken nach sich ziehen ...

Irgendwie scheint ihr nicht zu verstehen, dass ein Verbot gar nichts bewirkt und eher uns alle treffen wird ... Soll man jetzt wegen ein paar wenigen Frauen etwas Freiheit aufgeben?

Warum sind eigentlich alle so versessen darauf, jedem Menschen ins Gesicht glotzen zu müssen?

Es redet ja keiner davon, die Vorschriften außerhalb des öffentlichen Raums bezüglich Vermummung und Kopfbedeckungen zu ändern ...


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07.12.2015 um 16:23
Zitat von 7a7a schrieb:Das kann doch nicht islamophob sein, wenn man hierzulande sagt Menschen erkennen sich am Gesicht.
Ich will mal den Polizeibeamten sehen, der bei einer Verkehrskontrolle Rücksicht drauf nimmt, wenn eine Vollverschleierte (r) nicht den Schleier lüften will, um das Führerscheinfoto mit dem Antlitz zu vergleichen.
in welcher Gegend in deutschland wäre das eine Alltagssituation, der man nun endlich mit einem Gesetz gegensteuern müsste?? na klar ich vergaß, die vollverschleierten, von ihren männlichen verwandten (selbstverständlich Muslimen) schrecklich unterdrückten und bevormundeten Burkaträgerinnen fahren ja in Deutschland auch massenweise Auto und rasen dabei permanent


manche von euch haben doch echt nen Knall!


kann man mal ein halbwegs realitätsnahes Szenario diskutieren??

sollte so ein Szenario wirkloich in Einzelfällen auftreten, wird die frau, die ihren Schleier nicht lüften will, af die nächste Wache gebracht wie jeder sturzbetrunkene Autofahrer, der nicht mehr in der LAge ist, sich auszweisen oder sicher nach Hause zu gelangen.


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07.12.2015 um 16:27
@Issomad
Von mir aus kann jeder in seinen 4 Wänden glücklich werden wie er will. Wenn ich nach draußen gehe ist das was anderes.

Ich fühle mich hierzulande einfach unwohl, wenn ich nicht weiß wer sich unter dem Schleier verbirgt. Das könnte doch jeder sein. Mein Nachbar, der sich einen Scherz erlaubt, ein Pädophiler, der sich auf einem Kinderspielplatz aufgeilen will, weiß der Geier.

Aber vielleicht ist das auch nur ein Interimsthema. Wenn dann sehr viele mit Vollschleier rumlaufen, dann gewöhne ich mich daran und trage vielleicht dann auch eine Burka beim Autofahren. Obwohl ja eine Richard Nixon Maske auch schon ihren Zweck erfüllen würde.


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07.12.2015 um 16:28
@kofi
Zitat von kofikofi schrieb:"Wieder so ein Deutscher, der keine Ahnung hat und Scheisse labert".
stimmt, damit beschreibst du dich ganz gut!


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07.12.2015 um 16:44
@lawine :D

Wird es persönlich zwischen uns?

Aber wie auch immer, ich hab mir erlaubt das hinzuschreiben, weil ich genau genommen selber kein "Urdeutscher" bin, was man natürlich ohne sichtbaren Gegenüber nicht sehen kann, und von daher aber auch so diese eigentlich ganz menschliche Reaktion nachvollziehen kann.

Ich fühl mich nicht unbedingt betroffen von solchen Gedanken, wenn du ne Deutsche bist bzw. zwei rein deutsche Eltern hast, dann bist du ja angesprochen und nicht ich.

Zu mir würde man eher als Vorwurf sagen:" der biedert sich den Deutschen an und labert Scheiße wie die". In der migrantischen community wird ja nicht unbedingt weniger pauschalisiert, du versucht zwar dich als "nette Deutsche" abzusondern, aber es dauert trotzdem noch, bis in Teilen der migrantischen community das Verständnis für einen Unterschied zwischen linken und rechten Deutschen angekommen ist. Insofern bringt dir selbst ein Verständnis für sowas wie Burka nix. An sich finde ich deine Einstellung toll und sehr ehrenwert, du scheinst ein Herz für migrantische Leute zu haben und dass macht dich an sich schon sympathisch. Aber wie ich dir mal geschrieben hatte, du solltest auch irgendwo vermeiden, in die nett gemeint rassistische Ecke abzudriften. Migranten sind keine Aliens und brauchen auch nicht wirklich für alles Verständnis bzw. ein nach dem Motto"die leben nunmal diese primitive Kultur".

Du siehst bestimmt so selten wirklich migrantische aussehende Menschen auf Fotos der SPD oder der Grünen oder dieLinke. Weil sie genau das auch wiederum nicht mögen bzw. ich mag das auch nicht.

Unterschwelliger Rassismus nett ausgedrückt und vielleicht auch nett gemeint ist eigentlich noch fieser als direkter Rassismus. Vielleicht deswegen heißt es auch oft "die Deutschen", selbst wenn man bei in D geborenen und aufgewachsenen manchmal sagt, ey, gibt auch linke Deutsche, wird gesagt, die sind dasselbe. Insofern ist dein Beitrag an mich mega Quatsch und du machst dich selbst lächerlich damit. Ein danke kriegst du dafür ohnehin nicht.


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 17:06
Zitat von kofikofi schrieb:der biedert sich den Deutschen an und labert Scheiße wie die"
Ich finde überhaupt nicht dass du "scheiße laberst"

Was Lawine, bei allem Respekt wegdrückt, ist die Tatsache, dass mit Burka die gewünschte Integration unmöglich ist. Die Dame wird nirgendwo alleine hingehen können, geschweige denn einen Arbeitsplatz bekommen, in ihrer etnischen Nahzone wird es sowieso keine Chance für sie geben.

Sorry, Parallelgesellschaften fördere ich nicht in meinem Land, das sind Zeitbomben, die siehe France früher oder später hochgehen und sich gegen die eigene Bevölkerung richten.

Lasst uns schlauer sein, keine Toleranz der Intoleranz.


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 17:23
@lawine

Wenn ich das noch nachtragen darf: Die Burka zu verteidigen ist Quatsch und wird irgendwo bestimmt auch kaum honoriert. Sehr konservative Muslime, die du damit unterstützt, kriegste so oder so nie zufrieden gestellt.

Wenn du nett sein willst, dann bemüh dich um ne Nachrichtensprecherin oder Ministerin mit Kopftuch bzw. überhaupt Muslime, die "ganz oben sein können". Für die, die gut integriert sind oder gern in Deutschland leben. Für liberale Muslime, für Muslime, die friedlich und ordentlich ihr Leben in diesem Land leben. Gibt es ja so viele davon.

Für die schwarze community ebenso, zum Beispiel auch mal nen schwarzen Schuldirektor oder schwarze Polizisten. Für alle anderen migrantischen Gruppen natürlich auch. Die würden sich über echte, sinnvolle Veränderung wirklich freuen.

Das ist wirklich angebrachter als diesen Burkaunsinn zu unterstützen und das macht dann letztendlich auch diesen Ruck, diesen Unterschied für Teile der migrantischen community aus. Also echte Partizipation, echte Rechte und Pflichten. Auch so ein bisschen dieser (so wie ich das verstanden hab) inklusive Integrationsanspruch von @R4z0r mit den Rechten und Pflichten, die einfach alle Mitglieder dieser Gesellschaft haben.

@7a
Die Angehörigen der "Parallelgesellschaften" gehören zwar selbst zu Minderheitengruppen, was aber manche nicht davon abhält, andere Minderheitengruppen zu diskriminieren. Das "beste" migrantische Aussehen kann Probleme in einem parallelgesellschaftlich anmutendem Stadtviertel nicht verhindern, insofern diskutieren nicht nur "Urdeutsche" alleine rum, sondern ist das schon eine Sache, die die Gesamtgesellschaft und alle etwas angeht. Inder würden auch gerne durch möglichst alle Stadtviertel Deutschlands laufen können. Schwarze wollen auch nicht hart rassistisch angegangen werden. Auch wenn sich mancher Deutscher das vllt nicht so vorstellt, aber "Parallelgesellschaft" mit Ethnopluralismus? (nennt man das?), ist das oftmals auch.

Im Sinne von "Integration", vielleicht halt mal auch bei so einer Burka odert ähnlichen Diskussion überlegen, was das auch für migrantische Leute anderer Bevölkerungsgruppen bedeutet. Die leben ja auch in D, werden zwar nicht unbedingt gefragt, haben aber auch ne Meinung und müssen klar kommen.


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 18:06
Im Sinne von "Integration", vielleicht halt mal auch bei so einer Burkadiskussion überlegen, was das auch für migrantische Leute anderer Bevölkerungsgruppen bedeutet.
Ich glaube wir hatten in einem anderen Thread das mal ausdiskutiert. Ich sehe keine Hautfarben, nur Menschen.
Ethnopluralismus ist rechtsradikal konnotiert, damit will schon mal überhaupt nicht in die Nähe gebracht werden.

Ich kenne mich in den sozialen Brennpunkten nicht aus, bin angewiesen auf Sekundärliteratur.
Die Zeit hatte nach Charlie Hebdo einen interessanten Artikel:
Die Banlieues sind heute die Heimat der sozialen Aufsteiger

Die pauschale Abrechnung mit den Vorstädten und ihren Jugendlichen stimmt hinten und vorne nicht. "Seit 20 Jahren verwechseln Medien und Politiker das Problem kultureller Spannungen in den Vorstädten mit dem Problem der ökonomischen und sozialen Integration der Vorstädte", schreibt der französische Geograf und Sozialforscher Christophe Guilluy in seinem neuen Buch La France périphérique. Guilluy beobachtet seit Jahrzehnten die Veränderungen in den Vorstädten. Es hat sich einiges getan seit den siebziger Jahren, als sich die vielen Einwanderer aus Nordafrika noch in das alte französische Arbeitermilieu der Vorstädte integrieren mussten.

Inzwischen sind die französischen Arbeiter dort verschwunden, pflegen die Einwanderermilieus mehr und mehr ihre eigene Kultur und Religion – in der Fachsprache: den Kommunitarismus. Natürlich kann es deshalb knallen, findet der radikale Islamismus am Rand dieser Milieus Anhänger. Doch nicht unbedingt mehr als anderswo. Denn man weiß heute, dass nicht mehr die Moscheen seine Wegbereiter sind, von denen es in den Vorstädten viele gibt, sondern das Internet, das es überall gibt. Vor allem aber ist es laut Guilluy falsch, die Vorstädte als Ghettos, soziale Endstationen und gerade deshalb als Brutstätten des Terrorismus zu betrachten. Das Gegenteil sei richtig: Sie seien die Heimat der sozialen Aufsteiger.
http://www.zeit.de/2015/05/frankreich-vororte-soziales-milieu-charlie-hebdo

Es ist nicht das parallelgesellschaftlich anmutendem Stadtviertel, das die Menschen radikalisiert, sondern das Internet, wenn man dem Autor glauben schenken darf.

Ob man die Verhältnisse der Banlieues einfach so wegen des überwiegend muslischen Migratenanteils auf andere Länder übertragbar ist kann ich schlecht beurteilen. Spannungen zwischen den Migranten aus unterschiedlichem kulturellen Umfeld gibt es, wie aus deutschen Flüchtlingsunterkünften berichtet wird.


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07.12.2015 um 18:07
@7a
Zitat von 7a7a schrieb:Was Lawine, bei allem Respekt wegdrückt, ist die Tatsache, dass mit Burka die gewünschte Integration unmöglich ist. Die Dame wird nirgendwo alleine hingehen können, geschweige denn einen Arbeitsplatz bekommen, in ihrer etnischen Nahzone wird es sowieso keine Chance für sie geben.
lawine :) drückt die Problematik nicht weg.

Aber sie sieht in der Burka nicht die Ursache der Unterdrückung, sie schaut sozusagen den dingen auf den Grund (oder hinter den Schleier)

die Unterdrückung der Frau findet mit oder ohne Burka statt (bzw Tschador und Hiqab)
nur das diese Frauen ohne diesen Stoff vorm Gesicht dann gar nicht mehhr von ihren Männern auf die Straße gelassen werden :(


Es reicht mir nicht, an den Symptomen rumzudoktern. Ein Burkaverbot ist nur an Symbolen rumdoktern. Und sieht man das Problem dann nciht mehr, ist es aus den Augen, ist es gerade denen, die jetzt so vehement für ein Burkaverbot eintreten, aus dem Sinn.

den meisten geht es nämlich nicht darum, Gleichberechtigung von muslimischen Frauen überall zur Geltung zu verhelfen (und die Mehrheit ist gleichberechtigt!) sondern etwas Fremdes zu bekämpfen.

wenn ich jemanden ernst nehme, der ein Burkaverbot fordert, dann muss die/derjenige sich schon in der Vergangenheit für Gleichberechtigung und Teilhabe der muslimischen Minderheit mit strengen Vorschriften ausgesprochen/engagiert haben


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 18:16
@7a

Dich habe ich auch nicht persönlich gemeint.

Ich wollte damit sagen, auch migrantisch aussehende Menschen haben Probleme oder können Probleme haben in Stadtvierteln, die möglicherweise konzentriert von anderen migrantischen Gruppen bewohnt werden. Es ist nicht nur so, dass "Urdeutsche" oder deutsche Polizisten Schwierigkeiten ab und an haben könnten, sondern insgesamt jeder, der nicht zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe gehört oder zu einer "willkommenen" Bevölkerungsgruppe gehört.

Ich wollte nicht sagen, dass du persönlich so denkst oder dich in diese Nähe rücken, nee. Sorry, wenn ich mich falsch ausgedrückt haben sollte.

Zu deinem Link: Wenn wir weltweit diese Problemlagen haben, dann ist die Frage ob es rein an den Mehrheitgesellschaften vor Ort liegt oder auch an strukturellen Problemen, wodurch auch immer, bei den Bevölkerungsgruppen selber. Paris, Berlin, London...vielleicht will man mit europäischem Rassismus und europäischer Islamophobie argumentieren. Das erklärt aber nicht, warum Australien und Kanada sowie andere Länder außerhalb des europäischen Raums kaum anderes zu berichten haben.


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 18:23
zur Frage der Toleranz:
Wie liberal dürfen, oder besser, müssen wir sein? Oder, im vorliegenden Kontext gefragt: Gälte es auch als ein "Sieg der Toleranz", wenn statt Conchita Wurst eine Künstlerin mit Burka den European Song Contest gewonnen hätte?
guter, unaufgeregter Artikel, der mehrere Seiten der "Verschleierung" betrachtet.
Schleier-Debatte in Europa: Die Freiheit unter dem Tschador | GA-Bonn - Lesen Sie mehr auf:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/panorama/aus-aller-welt/die-freiheit-unter-dem-tschador-article1473795.html#plx1885973198


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Burkaverbot in Europa

07.12.2015 um 18:27
@lawine
Youtube: Mit der Burka durch Kassel - ein Test
Mit der Burka durch Kassel - ein Test
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Schwierigkeiten mit dem Atem, eingeschränkte Sicht, Orientierungsschwierigkeiten, die Identität unter der Burka abgegeben sind nur einige Kommentare des Selbsversuchs.

Ich teile deine Meinung die Behandlung an den Symptomen (Burkaverbot) keine wirklichen Veränderungen zu erwarten sind. Zum Schluss würden nur die Frauen darunter leiden, weil ihre Männer sie nicht mehr raus ließen.

Was ich aber wieder überhaupt nicht mag ist, wenn man nur dann qualifiziert ist mitzureden, wenn man sich für die Teilhabe der muslimischen Minderheit mit strengen Vorschriften engagiert habe.

Weshalb sollte ein liberal eingestellter Mensch sich in Toleranz üben, für die Protagonisten der Intolerenz?


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07.12.2015 um 18:43
Zitat von kofikofi schrieb: Das erklärt aber nicht, warum Australien und Kanada sowie andere Länder außerhalb des europäischen Raums kaum anderes zu berichten haben.
Ich denke das hat damit zu tun, das überall auf der Welt wo es eine multikulturelle Bevölkerung gibt mit einer Gruppe die einen signifikanten Anteil hat und die anderen Bevölkerungsanteile drangsaliert es zwangsläufig zu Auseinandersetzungen kommt.

Weshalb das diese Auseinandersetzungen sehr häufig mit der muslimischen Minderheit assoziiert ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Das müssen Sachkundige machen, ich kann nur beobachten und für mich Schlüsse ziehen. Umso weniger verstehe ich den Zusammenhang, weil ich in meinem nahen Umfeld mit einigen muslimischen Familien in direkter Nachbarschaft lebe, die, wenn ich es nicht wüsste von den anderen Nachbarn in keinster Weise zu unterscheiden vermag. Es läuft alles harmonisch ab, keinen Streit, man grüßt sich alles ganz normal.


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07.12.2015 um 19:08
@7a im Grunde hat es noch nicht mal mit multikulturell zu tun. auch innerhalb einer Nation gibt es diese Gruppen, die einander ablehnen
die Ablehnung betrifft fast immer Gruppen, die als fremd/anders wahrgenommen werden.

Nach der Wende waren es die "Besserwessis" die Ablehnungim Osten erlebte, oder die Jammerossis im Westen; in Berlin findest du Ablehung unter Deutschen "Schwabenhass"
man unterstellt einer Gruppe gewisse Eigenschaften, die einen selber stören und hat damit Gründe geschaffen, um die eigene Ablehnung zu rechtfertigen

wenn man sich allerdings die Mühe macht/Gelegenheiten nutzt, Vertreter dieser Gruppen kennen zu lernen, merkt man, dass es Menschen sind mit denen man gut auskommen kann.


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07.12.2015 um 19:55
Zitat von lawinelawine schrieb:wenn man sich allerdings die Mühe macht/Gelegenheiten nutzt, Vertreter dieser Gruppen kennen zu lernen, merkt man, dass es Menschen sind mit denen man gut auskommen kann.
Da bin auch deiner Meinung. Als ich dann kurz nach dem Mauerfall mit dem ersten Bio-Ossi, wie es @kofi ausdrücken würde in Kontakt getreten bin, fand ich den schon ein wenig komisch, er mich sicher auch. Ja, es gibt auch Parallelen zum Autoritären, gerade bei den männlichen Exemplaren, insb. wenn Alkohol im Spiel ist.

Mit radikalen Islamisten hatte ich bisher keinen Kontakt. Würde mit meiner liberalen Meinung sicher sehr schnell an die Toleranzfähigkeitsgrenze radikaler Islamisten stoßen. Genauso suche ich keinen Kontakt zur rechtsradikalen Szene. Findest du das jetzt diskriminierend wenn ich der Meinung bin, dass man nicht an jeder Mülltonne riechen muss, nur um festzustellen dass sie stinkt?


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07.12.2015 um 19:55
@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb:wenn man sich allerdings die Mühe macht/Gelegenheiten nutzt, Vertreter dieser Gruppen kennen zu lernen, merkt man, dass es Menschen sind mit denen man gut auskommen kann.
In wie fern sollte ich mir die Mühe machen Menschen kennenzulernen, die sich schon im Vorfeld ausgrenzen?
Sich quasi in ihrer eigenen Welt befinden wollen ohne weitere Kontakte zur Gesellschaft außer vlt. zum gleichen Kulturkreis?
Rsp. die unsere Gesellschaft sowieso ablehnen... außer den Vergünstigungen... ?


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