Link: www.spiegel.de (extern)Vierjähriger der sexuellen Belästigung beschuldigt
Ein Vierjähriger wurde imUS-Bundesstaat Texas der sexuellen Belästigung beschuldigt, weil er eine Frau umarmt unddabei deren Brüste berührt hat. Der Junge wurde von der Vorschule suspendiert.
Waco - Offiziell heißt es, der Vierjährige habe eine Angestellte der La Vega Schulein Waco im US-Bundesstaat Texas unsittlich berührt, indem er "sein Gesicht in die Brüstejener weiblichen Angestellten gerieben" habe. Andere Medien berichten, der Junge habe dieFrau berührt, als er sich beim Betreten des Schulbusses in die Schlange eingereiht hatte.
Sofort veranlasste der Rektor der Vorschule Konsequenzen. In einem Brief an dieEltern des Vierjährigen warf die Schulbehörde dem Kindergarten-Schützling "unpassendeskörperliches Verhalten" vor, das "als sexueller Kontakt und/oder sexuelle Belästigunginterpretiert werde". Außerdem bekäme er wegen des Vorfalls einen Vermerk in seinerSchulakte.
"Dieses Schreiben erschüttert mein Weltbild", echauffierte sichDaMarcus Blackwell, der Vater des Vorschülers, in der "Waco Tribune-Herald". Blackwellreichte Beschwerde ein, weil sein Sohn gar nicht verstehen würde, warum er bestraftwerde.
Die Schulbehörde wollte den Vorfall zunächst nicht kommentieren,revidierte ihre Beschuldigung jedoch nach Eingang der Beschwerde: In einem weiteren Briefan die Eltern Blackwell formulierte sie des Vergehen des Vierjährigen neu: Der Vorwurflaute demnach nur noch auf "unpassender körperlicher Kontakt". In der Akte des Jungenwürden die Hinweise für sexuelle Belästigung gestrichen werden.
Die Schulbehördebetonte, es gebe in der Schulsatzung zwar keine speziellen Richtlinien in Bezug auf denKontakt zwischen Lehrkräften und Schülern, aber sie beinhalte durchaus, dass unpassendeskörperliches Verhalten mit einem Schulverweis geahndet werde.
Im US-BundesstaatSouth Carolina hatte erst kürzlich ein Vorfall für Aufsehen gesorgt: Eine Mutter hatteihren Sohn verhaften lassen, weil dieser es gewagt hatte, vor dem Weihnachtsfest mitseinen Geschenken zu spielen. Die Polizei fuhr vor und transportierte den Zwölfjährigenin Handschellen ab.
In Kalifornien musste im vergangenen Jahr eine Elfjährigefünf Tage in einer Jugendhaftanstalt und danach 30 Tage mit elektronischen FesselnHausarrest absitzen, weil sie einen Jungen mit einem Stein beworfen hatte.
InFlorida wurde vor einem Jahr eine Fünfjährige im Kindergarten vehaftet - und inHandschellen abgeführt. Das Mädchen hatte beim "Rechnen mit Gummibärchen" die Schale mitden Fruchtgummis zerschmettert und die Wände beschmiert. Weil seine Mutter nicht sofortin den Kindergarten kam, um die Kleine abzuholen, hatten die Betreuerinnen die Polizeigerufen.
Wie geisteskrank kann man eigentlich sein?