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@HansiDas sind die ewig-gestrigen Märchen der Verteidiger der ausbeuterischenMethoden des Grosskapitals, die Du uns da auftischt! Selbstverständlich sähen dieVerhältnisse anders aus, wenn für die Rohstoffe Afrikas die eigentlich zu zahlendenPreise gezahlt würden. Die Rohstoffe, die die USA und Europa exportieren. Welche sinddas? Vergleicht man da nicht Äpfel mit Birnen?
Da beschäftigen sich dutzende vonNGO´s und diverser Hilfsorganisationen mit der Thematik und Hansi meint das alles mit einpaar flapsigen Bemerkungen vom Tisch wischen zu können.
Aber die Realität siehteben leider SO aus:
Abhängigkeit statt Entwicklung?
DieAbhängigkeit afrikanischer Volkswirtschaften von Rohstoffexporten wurde bereits in derUnabhängigkeitsperiode Afrikas als eine Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung desKontinents erkannt. Weltmarktpreise für Rohstoffe sind großen Fluktuationen ausgesetzt.Über lange Zeiträume haben sich Afrikas "Terms of Trade", d.h. das Austauschverhältniszwischen den Importpreisen für verarbeitete Güter und den Exporterlösen für Rohstoffe,verschlechtert. Afrikanische Regierungen reagierten auf die Schwankungen derRohstoffpreise auf dem Weltmarkt mit Mechanismen, die einen Preisverfall verhindern oderzumindest seine sozialen und ökonomischen Folgen abfedern sollten. Doch blieben diese vonallenfalls kurzfristigem Erfolg.
Rohstoff-Kartelle nach dem Modell der OPECscheiterten bei Gütern, die im Vergleich zu Öl eine geringere strategische Bedeutungbesaßen, an der Konkurrenz unter den Produzenten. Stabilisierungsabkommen zwischenErzeuger- und Abnehmerländern versagten bei längerfristigem Preisverfall.Vermarktungsagenturen zur Stabilisierung der kleinbäuerlichen Produzentenpreisedegenerierten häufig zu ineffizienten Selbstbedienungsinstrumenten korrupter Eliten.Außerdem bildet der Agrarprotektionismus der EU und der USA ein wesentliches Hindernisfür den Ausbau afrikanischer Exporte.
Versuche, der Abhängigkeit vonRohstoffexporten durch eine auf lokalen Ressourcen aufbauendeIndustrialisierungs-Strategie zu begegnen, scheiterten zu einem großen Teil trotz vielversprechender Ansätze in den 1960er Jahren in Nigeria, Kenia und der Côte d’Ivoire.Außer dem Sonderfall Mauritius gelang allein Südafrika nach dem Zweiten Weltkrieg dieTransformation seiner ursprünglich vor allem auf dem Export von Gold, Diamanten undAgrarprodukten basierenden Ökonomie in eine diversifizierte Industrie- undDienstleistungswirtschaft. Derartige Entwicklungen spiegeln sich auch in dem AnteilAfrikas am Welthandel wider. Dieser ist trotz des Reichtums an Ressourcen jahrzehntelanggefallen und beträgt heute nurmehr 2,5 Prozent. Lässt man Südafrika unberücksichtigt,liegt er für das subsaharische Afrika sogar unter einem Prozent.
05. Dezember2005
Ohne die hier erwähnten Tatsachen sagt Deine Zahl von "1% desWelthandels fällt auf Afrika", wenig aus! Aber es ist immer dasselbe:"Kleinbürgersöhnchen" verteidigen den Raubtierkapitalismus!