>Die Palästinenser haben aber nichts mit der jüdischen Landnahme zu tun und haben das Dilemma nicht angefangen - anders als damals Deutschland.<
@al chidr
Weit gefehlt.
Abgesehen davon, daß der damalige Großmufti von Jerusalem offen mit den Nazis sympathisierte und Mitglied der SS war, also per se zur Verliererseite des 2.Weltkrieges zählte,haben zum einen die Palis in der Mandatszeit in größerem Umfang Land an jüdische Immigranten verkauft , zum anderen haben die nach Ende der Mandatszeit gegründeten arabischen Staaten zwar unmittelbar angefangen Krieg gegen Israel zu führen,den aber ebenso verloren wie die später regelmäßig angezettelten Kriege.
Und die "Vertriebenen" waren sogar Bürger der betreffenden Staaten.´´´´
Ín so weit ist das ganze ohne weiteres vergleichbar mit Deutschland nach ´45.
Zu Ägypten:
Nun,wenn Du mich kennen würdest, wüßtest Du, daß ich mich überall aufhalte, nur nicht in den Diplomatenvierteln
:D :D :DUnd daß ich mit den Leuten rede,davon kannst Du ausgehen.
Die meisten halten übrigens die Palis für total durchgeknallte Irre, die man nicht ins Land lassen sollte und wegen denen man auch freiwillig auf den Gaza-Streifen verzichtet.
;)Die Probleme,die Du ansprichst ; - binnenorientierte (Land)Wirtschaft , die Kluft von arm und reich , Korruption , Bürokratie, Analphabetismus usw. habe ich sehr wohl mitgekriegt und in den Slums von Kairo habe ich mich auch rumgetrieben... aber das sind im Prinzip keine typisch ägyptischen Probleme sondern Probleme,die fast jedes Drittweltland hat.
Nur :Ägypten ist gemessen an der Bevölkerungszahl halt gerade kein reiches Land.
Es gibt nicht sehr viel Öl und Gas,und mit dem landwirtschaftlich orientierten Export von Baumwolle, Reis, Früchte usw. sind ebenfalls keine großen Gewinne einzufahren.
Bleibt die Tourismusindustrie (die besser laufen könnte,wenn Deine fundamentalistischen Brüder Asyut und Umgebung nicht ab und an Gemetzel veranstaltet hätten) und die "Maut" für den Suezkanal .
Dafür hat das Land damit zu kämpfen,daß im Prinzip bebaubarer und bewohnbarer Boden lediglich im Niltal zur Verfügung steht,was für die Versorgung der wachsenden Bevölkerung langfristig nicht ausreichen dürfte.
Ob das Land kaputter ist als Iran und Syrien wage ich allerdings zu bezweifeln.Und außenpolitisch erfolgreicher ist der ägyptische Weg der Verständigung mit Israel allemal,denn man hat schließlich alle von den Israelis eroberten Gebiete (die man haben wollte) wieder zurückbekommen.