Israel - wohin führt der Weg?
25.03.2011 um 14:58http://www.dadalos.org/deutsch/vorbilder/vorbilder/rabin/zitate.htm
Herr Präsident, Exzellenzen, meine Damen und Herren!
Hier das israelisch-palästinensische Rahmenabkommen zu unterzeichnen, diese Veranstaltung hier, ist nicht so leicht für mich, einen alten Soldaten in Israels Kriegen, nicht für meine Landsleute in Israel und für die Juden, die uns in diesen Augenblicken mit Hoffnung und mit Sorge zuschauen, erst recht nicht für die Familienangehörigen der Kriegs- und Terroropfer, deren Schmerz nie geheilt wird. Für die Tausenden, die mit ihrem Leib - und mit ihrem Tod - unser Leben verteidigten, kommt diese Zeremonie zu spät. Auch heute, an der Schwelle zum Frieden und vielleicht schon am Ende von Krieg und Gewalt, erinnern wir uns an sie und werden uns ewig erinnern an jede und jeden von ihnen.
Wir sind heute aus Jerusalem gekommen, der ewigen Hauptstadt des Volkes Israel, und wir sind aus einem gemarterten Land gekommen; wir kommen von einem Volk, einem Haus, von Familien, die kein einziges Jahr, keinen einzigen Monat ihres Lebens kannten, in denen nicht Mütter um ihre Söhne trauerten. Wir sind gekommen, um zu versuchen, dem Hass ein Ende zu setzen, damit unsere Kinder und Enkelkinder nie wieder die schmerzliche Pein von Krieg, Terror und Gewalt erleben. Wir sind gekommen, um für ihr Leben und ihre Sicherheit zu sorgen, wir sind gekommen, um den Schmerz und die schweren Erinnerungen zu heilen, um für den Frieden zu beten und auf Frieden zu hoffen.
Euch, den Palästinensern, sage ich: Ihr und wir sind beide dazu verurteilt, zusammenzuleben, auf demselben Stück Erde, im selben Land. Wir, die Soldaten, die mit blutgetränkten Uniformen von den Schlachtfeldern zurückgekehrt sind, wir, die wir mitansehen mussten, wie vor unseren Augen unsere Familienangehörigen und besten Freunde starben, wir, die wir auf Begräbnisse gehen und es schwer finden, dem Blick der Eltern und der Waisen standzuhalten, wir, die wir aus einem Land gekommen sind, wo die Eltern ihre Kinder begraben müssen, wir, die gegen euch, die Palästinenser, gekämpft haben, sagen euch heute mit klarer Stimme: Genug der Tränen und des Blutes. Genug.
Wir haben keinen Hass auf euch. Wir sehnen uns nach keiner Rache. Wir sind - wie ihr - Menschen, die ein Haus bauen wollen, einen Baum pflanzen, lieben wollen; Menschen, die an eurer Seite in Respekt und Sympathie als freie Menschen leben wollen. Wir geben heute dem Frieden eine Chance und sagen euch mit klarer Stimme: Bis hier, nicht weiter. Beten wir dafür, dass der Tag noch kommen wird, an dem alle sagen werden: Fort mit den Waffen.
Wir sehnen uns danach, ein neues Kapitel in unserem gemeinsamen, traurigen Geschichtsbuch zu öffnen - ein Kapitel von gegenseitiger Anerkennung, von Respekt, Verständnis, Freundschaft. Wir hoffen auf den Anfang einer neuen Geschichte des Nahen Ostens. Heute, hier vor dem Weißen Haus in Washington, beginnt eine neue Zeitrechnung in der Beziehung zwischen den Völkern, zwischen den Eltern, die der Kriege müde sind, zwischen unseren Kindern, die keine Kriege mehr kennen werden.
Herr Präsident, meine Damen und Herren, unsere geistige Kraft, die hohen Werte unserer Moral beziehen wir seit Tausenden von Jahren aus dem Buch der Bücher. In einem von ihnen - Ecclesiasticus - steht: "Alles hat seine Stunde, und eine Zeit ist bestimmt für jedes Vorhaben unter dem Himmel: eine Zeit fürs Geborenwerden und eine Zeit fürs Sterben; eine Zeit, zu töten und eine zu heilen; eine Zeit zu weinen und eine Zeit zu lachen; eine Zeit zu lieben und eine Zeit zu hassen; eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden." Meine Damen und Herren, jetzt ist die Zeit für den Frieden gekommen!
In zwei Tagen wird das jüdische Volk überall auf der Welt den Beginn des neuen jüdischen Jahres feiern. Ich glaube, ich hoffe, ich bete, dass dieses neue Jahr die Nachricht der Befreiung aller Völker bringen wird. (...) In der jüdischen Tradition ist es ein Brauch, die Gebete mit einem Amen ausklingen zu lassen. Mit eurer Erlaubnis werde ich mit den Worten aus dem täglichen jüdischen Gebet schließen, und ich bitte das verehrte Publikum, das Amen zu sagen. "Der, der in seinem Himmel Frieden schafft, der wird über uns und über das ganze Volk Israel Frieden bringen. Amen."
Herr Präsident, Exzellenzen, meine Damen und Herren!
Hier das israelisch-palästinensische Rahmenabkommen zu unterzeichnen, diese Veranstaltung hier, ist nicht so leicht für mich, einen alten Soldaten in Israels Kriegen, nicht für meine Landsleute in Israel und für die Juden, die uns in diesen Augenblicken mit Hoffnung und mit Sorge zuschauen, erst recht nicht für die Familienangehörigen der Kriegs- und Terroropfer, deren Schmerz nie geheilt wird. Für die Tausenden, die mit ihrem Leib - und mit ihrem Tod - unser Leben verteidigten, kommt diese Zeremonie zu spät. Auch heute, an der Schwelle zum Frieden und vielleicht schon am Ende von Krieg und Gewalt, erinnern wir uns an sie und werden uns ewig erinnern an jede und jeden von ihnen.
Wir sind heute aus Jerusalem gekommen, der ewigen Hauptstadt des Volkes Israel, und wir sind aus einem gemarterten Land gekommen; wir kommen von einem Volk, einem Haus, von Familien, die kein einziges Jahr, keinen einzigen Monat ihres Lebens kannten, in denen nicht Mütter um ihre Söhne trauerten. Wir sind gekommen, um zu versuchen, dem Hass ein Ende zu setzen, damit unsere Kinder und Enkelkinder nie wieder die schmerzliche Pein von Krieg, Terror und Gewalt erleben. Wir sind gekommen, um für ihr Leben und ihre Sicherheit zu sorgen, wir sind gekommen, um den Schmerz und die schweren Erinnerungen zu heilen, um für den Frieden zu beten und auf Frieden zu hoffen.
Euch, den Palästinensern, sage ich: Ihr und wir sind beide dazu verurteilt, zusammenzuleben, auf demselben Stück Erde, im selben Land. Wir, die Soldaten, die mit blutgetränkten Uniformen von den Schlachtfeldern zurückgekehrt sind, wir, die wir mitansehen mussten, wie vor unseren Augen unsere Familienangehörigen und besten Freunde starben, wir, die wir auf Begräbnisse gehen und es schwer finden, dem Blick der Eltern und der Waisen standzuhalten, wir, die wir aus einem Land gekommen sind, wo die Eltern ihre Kinder begraben müssen, wir, die gegen euch, die Palästinenser, gekämpft haben, sagen euch heute mit klarer Stimme: Genug der Tränen und des Blutes. Genug.
Wir haben keinen Hass auf euch. Wir sehnen uns nach keiner Rache. Wir sind - wie ihr - Menschen, die ein Haus bauen wollen, einen Baum pflanzen, lieben wollen; Menschen, die an eurer Seite in Respekt und Sympathie als freie Menschen leben wollen. Wir geben heute dem Frieden eine Chance und sagen euch mit klarer Stimme: Bis hier, nicht weiter. Beten wir dafür, dass der Tag noch kommen wird, an dem alle sagen werden: Fort mit den Waffen.
Wir sehnen uns danach, ein neues Kapitel in unserem gemeinsamen, traurigen Geschichtsbuch zu öffnen - ein Kapitel von gegenseitiger Anerkennung, von Respekt, Verständnis, Freundschaft. Wir hoffen auf den Anfang einer neuen Geschichte des Nahen Ostens. Heute, hier vor dem Weißen Haus in Washington, beginnt eine neue Zeitrechnung in der Beziehung zwischen den Völkern, zwischen den Eltern, die der Kriege müde sind, zwischen unseren Kindern, die keine Kriege mehr kennen werden.
Herr Präsident, meine Damen und Herren, unsere geistige Kraft, die hohen Werte unserer Moral beziehen wir seit Tausenden von Jahren aus dem Buch der Bücher. In einem von ihnen - Ecclesiasticus - steht: "Alles hat seine Stunde, und eine Zeit ist bestimmt für jedes Vorhaben unter dem Himmel: eine Zeit fürs Geborenwerden und eine Zeit fürs Sterben; eine Zeit, zu töten und eine zu heilen; eine Zeit zu weinen und eine Zeit zu lachen; eine Zeit zu lieben und eine Zeit zu hassen; eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden." Meine Damen und Herren, jetzt ist die Zeit für den Frieden gekommen!
In zwei Tagen wird das jüdische Volk überall auf der Welt den Beginn des neuen jüdischen Jahres feiern. Ich glaube, ich hoffe, ich bete, dass dieses neue Jahr die Nachricht der Befreiung aller Völker bringen wird. (...) In der jüdischen Tradition ist es ein Brauch, die Gebete mit einem Amen ausklingen zu lassen. Mit eurer Erlaubnis werde ich mit den Worten aus dem täglichen jüdischen Gebet schließen, und ich bitte das verehrte Publikum, das Amen zu sagen. "Der, der in seinem Himmel Frieden schafft, der wird über uns und über das ganze Volk Israel Frieden bringen. Amen."