Israel - wohin führt der Weg?
09.03.2016 um 20:41
Viele kennen sich zu wenig mit der Situation aus, wie auch taren. am ende des zweiten weltkrieges gab es noch keinen einzigen Staaten dort, die es heute gibt.
Warum Jordanien? gab es ein Volk der Jordanier? Nein, es gab Araber, Beduinen, Juden, und noch mehr. Jordan ist nur der Name eines Flusses, der durch dieses Gebiet fliesst.
Warum Syrien? Gab es ein Volk der Syrer? Nein, es gab Alawiten, Kurden, Schiitische Araber und sunitische Araber, Juden, Kurden, Assyrer, Aramäer und noch mehr. Syrien ist ein Name der Griechen für dieses Gebiet.
Warum Palästina? Gab es ein Volk der Palästinenser? Nein, es gab Drusen, Araber, Juden, Christen, Beduinen und noch mehr.
usw. Palästina ist der lateinische Name für diese damalige römische Provinz.
Ich hoffe man versteht, worauf ich hinaus will. Wer hat Anspruch auf einen Staat, wer nicht? Wenn es rein nach Bevölkerungszahlen ging, wieso verdienen die Palästinenser (9Mio) einen, aber die Kurden (30Mio) nicht? Oder verdienen beide einen? Aber was ist mit den Drusen, Alawiten, Aramäern usw.? den arabischen Christen? Warum die nicht auch? Zudem diese auf eine jahrtausende alte Kultur in dieser Region zurückblicken können, die Palästinenser hingegen sich erst, wie hier bereits von jemanden erwähnt wurde, seit Mitte des letztes Jahrhunderts als ein eigenes Volk betrachten.
Der Grund für diese Entwicklung ist einfach die Verantwortungslosigkeit, der Briten und Franzosen bei der Aufteilung der Region. Man siehe sich die schnurgeraden Grenzverläufe mal an.
Hätte ein palästinensischer Staat 1948 den heutigen Nahostkonflikt gar nie erst aufkommen lassen? Nein! da die palästinensische Identität erst durch die Diaspora entstand. Erst die Flucht und teilweise Vertreibung der Araber aus dem heutigen Westjordanland (ein weiterer sinnloser Name) und das jahrzehntelange Flüchtlingsdasein und Nirgendswillkommensein in Jordanien, Syrien und dem Libanon, schweisste diese Araber zusammen und liess sie sich als Palästinenser fühlen. Die Araber in Jordanien sagten: Ihr seid Fremde, Palästinenser, wir wollen nichts mit euch zu tun haben. Die Araber in Syrien und Libanon das gleiche, wer wollte schon all diese Flüchtlinge? erst das lies die Identität als Palästinenser aufkommen und den Wunsch nach einem eigenen palästinensischen Staat. Wäre dieser schon 1948 entstanden, hätten wir heute ähnliche Situationen wie in Syrien, Libanon und dem Irak. Ethnische wie religiöse Unruhen oder gar Bürgerkrieg.
Worauf ich hinaus will: Es gibt keinen Sinn, danach zu fragen, wer einen Staat verdient und wer nicht. Staaten auf dem Reissbrett zu planen in der Hoffnung Frieden zu stiften, hat nie funktioniert. Frieden entsteht nur durch ein Kräftegleichgewicht. Europa ist (momentan) friedlich da sich nach einem Prozess jahrtausender langen Krieg, der immer noch nicht abgeschlossen ist, ein Kräftegleichgewicht eingependelt hat. Wann dieses kippt, ist nur eine Frage der zeit. In nahen Osten ist es schon seit dem Abziehen der Osmanen, Briten und Franzosen gekippt. Es gilt das Recht des stärkeren.
Und damit man mich nicht falsch versteht: Ich finde diesen Kreislauf nicht sonderlich toll. Aber wer bei einer Lösung Völkerrecht und Teilungspläne denkt, denkt an der Realität vorbei, nämlich der Realität des Recht des stärkeren.
Wie lautet doch das schöne arabische Sprichwort? Yum Assal, Yum Bassal. Ein Tag Honig, ein Tag Zwiebeln.
Gestern wir, heute die, morgen wieder wir.
PS: das Sprichwort gibt es übrigens auch fast 1:1 so auf hebräisch. Yom Dwasch, Yom Bazzal.