def schrieb:Jeder der auch nur ein bisschen rechtstaatliches Gespür hat weiß, dass dieses Vorgehen nicht hinnehmbar ist... und wenn man sich auf das Niveau seiner Feine herablässt ist man keinen Deut besser.
Das sagst/schreibst du jetzt und hier im friedlichen Deutschland....^^
Israelkritik muss sein, ist notwendig.
Von so weit weg zu belehren und kluge Ratschläge zu geben scheint sich aber anscheinend anzubieten.
Und ich weiß nicht, ob die ganze Welt einfach Deutschland ist. Du kannst doch nicht denken, überall auf der Welt muss man deutsch denken und deutsch handeln können müssen.
Was ist denn deine Vorstellung von Nahost?
Hier hab ich etwas aus dem Jahr 2000 gefunden, was meine Vorstellung von Nahost ziemlich genau trifft. Diese Form von "Gewalt" kennen wir hier in Deutschland/in Europa kaum bis gar nicht. Oder haben sie verlernt.
Es gibt Israelis, die gehören vor ein Gericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und die Westbank gehört von illegalen Siedlern befreit und von den Israelis geräumt. Aber dennoch nicht vergessen, dass beide Seiten, sich nichts schenken. Und dass Israel frontal bashing kaum die Eigenschaften dieser Weltregion überhaupt berücksichtigt.
Schau dir die Scheisse doch mal an, die Leute sind wütend unaufgebracht. Okay. Sie haben Hass, unendlichen Hass, okay. Aber sowas, unfassbar.
Lynchmord von Ramallah
Der Lynchmord von Ramallah bezeichnet die Ermordung der israelischen Reservisten Vadim Nurzhitz und Yossi Avrahami durch einen palästinensischen Mob, die sich am 12. Oktober 2000 in der palästinensisch kontrollierten Stadt Ramallah im Westjordanland ereignete. Die Grausamkeit des Vorfalls, der von einem italienischen Fernsehteam gefilmt wurde, sorgte international für Entsetzen.[1][2] Der Vorfall ereignete sich zu Beginn der Zweiten Intifada und führte zur Verschärfung der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis.[3][4]
Inhaltsverzeichnis
1 Hergang
2 Reaktion Israels
3 Reaktion der palästinensischen Autonomiebehörde
4 Einzelnachweise
Hergang
Am 12. Oktober 2000 wurden die beiden Reservisten, die als Fahrer tätig waren, von Polizisten der palästinensischen Autonomiebehörde festgenommen, nachdem sie auf einer Straße offenbar falsch abgebogen und versehentlich nach Ramallah gefahren waren. Sie wurden zunächst in die nahe gelegene Polizeistation gebracht und dort verhört. Währenddessen verbreitete sich in Ramallah das Gerücht, dass die festgenommenen Israelis Undercover-Agenten der israelischen Armee seien. Eine aufgebrachte Menge von mehr als 1000 Männern zog daraufhin vor die Polizeiwache. Nach Augenzeugenberichten versuchten einige Sicherheitskräfte, die Menge zurückzuhalten, doch etwa ein Dutzend mit Messern und Metallstangen bewaffnete Männer stürmten schließlich das Polizeirevier, wo sie auf die Soldaten einstachen, einschlugen, ihnen die Augen und innere Organe herausrissen. Ein Polizist beteiligte sich an dem Mord.[5] Nach kurzer Zeit trat einer der Mörder ans Fenster der Polizeistation und zeigte seine blutverschmierten Hände der draußen stehenden Menge, welche ihm zujubelte. Ein sich am Tatort befindendes italienisches Fernsehteam konnte filmen, wie der leblose Körper eines der beiden Soldaten aus dem Fenster des Polizeireviers geworfen wurde und eine Gruppe von draußen stehenden Männern sofort weiter auf den Toten einschlugen und eintraten. [6] Der Körper des anderen Soldaten wurde angezündet und durch die Straßen geschleift. Ein sich am Tatort befindender britischer Fotograf versuchte nach eigenen Angaben, die Geschehnisse zu fotografieren, doch einige der Männer bedrohten ihn und zerschlugen seine Kamera. In seinem Bericht schrieb er wenige Tage später: [7]
„Dies war das Schlimmste, was ich je gesehen habe, und ich habe vom Kongo, Kosovo und vielen anderen schlimmen Orten berichtet. [...] Ich weiß, sie [die Palästinenser] sind nicht alle wie jene und ich bin eine sehr vergebungsbereite Person, aber dies werde ich nie vergessen. Es war ein Mord der barbarischsten Art. Wenn ich darüber nachsinne, sehe ich den Kopf des Mannes, alles zerschmettert. Ich weiß, ich werde bis zum Ende meines Lebens Alpträume haben.“
– Mark Seager, Fotograf. The Sunday Telegraph, 15. Oktober 2000.
Während der Vorkommnisse versuchte die palästinensische Polizei, Journalisten Filmaufnahmen und Fotos von dem Übergriff abzunehmen.[8] Die Körper der beiden toten Soldaten wurden nach einigen Stunden an einem Kontrollposten der israelischen Armee abgegeben.
Reaktion Israels
Der Vorfall schockierte die israelische Öffentlichkeit und schwächte vor allem unter linksgerichteten Israelis das Vertrauen in den Friedensprozess.[9] Ministerpräsident Ehud Barak bezeichnete den Übergriff als „sehr schwerwiegend“ und sagte alle Termine ab. Ein Regierungssprecher machte die palästinensische Autonomiebehörde für den Übergriff verantwortlich. Kurz darauf beschossen israelische Kampfhubschrauber Ziele der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland und dem Gazastreifen, unter anderem zwei Polizeistationen, ein militärisches Hauptquartier, eine Radiostation und Gebäude nahe Jassir Arafats Regierungssitz.[4] Nach palästinensischen Angaben wurden dabei 27 Menschen verletzt.[8] Wenige Tage später nahmen israelische Einheiten mehrere Palästinenser fest, die unter Verdacht standen, an dem Mord beteiligt gewesen zu sein.[10]
Reaktion der palästinensischen Autonomiebehörde
Eine palästinensische Erklärung bezeichnete den Übergriff als „bedauernswert“, aber „verursacht durch israelisches Verhalten und die Verbrechen der Siedler“. Israel wurde vorgeworfen, durch seine Vergeltungsschläge den Palästinensern den „Krieg erklärt“ zu haben. Zudem wurde erneut die Vermutung geäußert, bei den getöteten Soldaten habe es sich um Undercover-Einheiten gehandelt. Gegen Abend erklärte Palästinenserpräsident Jassir Arafat: “Wir sind stark. Nichts wird unseren Marsch auf Jerusalem als Hauptstadt des palästinensischen Staates aufhalten.“[8]
Wikipedia: Lynchmord von Ramallah