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Neues Schulfach: Nazikunde

2.136 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Bildung, Nationalsozialismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
owi ehemaliges Mitglied

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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 11:55
@milchknilch
Zitat von milchknilchmilchknilch schrieb:Du sagst, es reicht langsam. Doch was genau, meinst Du damit?
Wie definierst Du "es reicht" ?
25h.nox sagt das sehr treffend.
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:ich würde sagen wir haben das 3te reich ausreichend behandelt, ich kenne kaum ein land das ein das seine jüngere geschichte so gut aufgearbeitet hat.
Man sollte sich denen widmen, die aktuell anderen Menschen Leid im großen Stil zufügen. Von den damals aktiven lebt so gut wie keiner mehr.
Also reicht es definitiv...weiteres draufrumhacken provoziert nur Trotzhandlungen!


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 12:39
@owi

Ich stimme Dir da auch zu - wichtiger sind doch heute die aktuellen Probleme!
Deutschland hat sich wie kein anderes Land mit seiner Vegangenheit auseinander gesetzt und tut es immer noch!

Problematisch ist es auch immer mit Schulfächern, dass sie oft eine einseitige "political correct" Meinung vermitteln!


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 16:29
Eines Extrafaches bedarf es sicherlich nicht.
Aber der Nationalsozialismus gehört nun mal zur deutschen Geschichte. Wenn dieser thematisiert wird, geht es ja nicht darum, dass man auf die Schüler rumhacken wolle.

Keine Ahnung wer hier schon mal an Geschichtsunterricht teilgenommen hat, aber zumeist beginnt man doch in der Antike (oder von mir aus auch ein bissl später, ist ja ne Zeitsache) und arbeitet sich kontinuierlich bis zu jüngster Vergangenheit vor, so läuft das doch, oder ? ;)

Was man vielleicht auch ein wenig tiefgründiger (zusätzlich) mit Schülern besprechen sollte, wäre vielleicht, WARUM sie denken, dass man auf sie rumhacken wolle, in dem man sie mit dem Nationalsozialismus konfrontriert. Intensivere Gspräche und auch Diskussionen bei diesem Thema halte ich durchaus für sinnvoll.
Es gibt nun mal sehr viel "versteckten" Antisemitismus und generell auch Rassismus, so ist zumindestens meine Erfahrung.

Für aktuelle Themen gibt es das Fach "Politik" (wo aber natürlich auch, je nachdem auch Geschichte miteinfließt). ;)


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 16:31
Ahso, kleiner Zusatz.

Setzt natürlich fähige Lehrer voraus das Ganze...


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 16:38
"Ungenügend behanelt in der Schule", ich lach mich tot! Von der 9. bis zur 13. Klasse hatte ich im Geschichtsunterricht "Nazikunde", und zwar auf Kosten anderer relevanter geschichtlicher Themen, über welche ich mir später selbst Wissen aneignen musste. Man kann es auch übertreiben damit, irgendwann hat man halt mal genug davon immer das gleiche zu hören, denn, so schlimm es auch war, ich bin erst 40 Jahre nach Ende des Krieges geboren worden und habe mit diesen Ereignissen rein gar nichts zu tun.


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 16:44
@ Philoktetes


Ich sehe es wie Du. Auch mein Geschichtsunterricht hätte den Namen: "Nazikunde" verdient.

Die, die meinen das Thema wurde "Ungenügend behanelt in der Schule", sollen mal vorschlagen, was sich am Inhalt/ Umfang des Unterrichts ändern soll.

Welche Aspekte wurden denn bislang ausgelassen, damit man "Ungenügend behanelt in der Schule" schreiben kann??


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owi ehemaliges Mitglied

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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 16:58
@sarasvati23, ich rede nicht davon, dass man auf den Schülern rumhackt, das Rumhacken auf der NS-Zeit und das Rauf-und Runterbeten desselben quillt einem bald zu den Ohren raus. Es kotzt einen einfach an.
Es gibt wichtigere Dinge als ständig davon zu reden und auch ständig neue Mahnmale zu errichten!


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 17:11
ich glaube auch das die antike, z.b. viel wichtiger ist, aus dem dritten reich kann man zwar vieles lernen, aber die antike hat halt viele, extrem wichtige ereignisse und errungenschaften.


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 17:32
kann mich meinen vorrednern eigentlich nur anschließen.
in der grundschule hatten wir fast jedes jahr ein projekt rund um den nationalsozialismus.
rechnet man die grund-und oberschule zusammen, hatte ich nun schon 11 ausflüge/museumsbesuche/themenbezogene veranstaltungen etc. zum thema nationalsozialismus (davon drei allein im jüdischen museum).

was mir so aufgefallen ist, als ich gerade nochmal über die ganzen projekte und veranstaltungen nachgedacht habe ist, dass das thema eigentlich immer gleich und ziemlich oberflächlich behandelt wurde. immer sehr pdeudo-emotional und auf wohlwollend gemacht. hätte man uns in der 9. klasse ein buch gegeben, dass den nationalsozialismus und den damit verbundenen antisemitismus auf einigen hundert seiten mit zahlen, fakten und personen beschrieben hätte, hätt´man sich den rest sparen können.


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 17:36
@ Amr
Zitat von AMRAMR schrieb:dass das thema eigentlich immer gleich und ziemlich oberflächlich behandelt wurde. immer sehr pdeudo-emotional und auf wohlwollend gemacht.
Kommt mir auch so vor, wie der Unterricht "des erhobenen Zeigefingers", ohne darauf zu achten, dass sich das später nur als "schlechtes Gewissen" und Schuld darstellt und nicht als "Geschichtswissen".


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 17:37
"ich glaube auch das die antike, z.b. viel wichtiger ist, aus dem dritten reich kann man zwar vieles lernen, aber die antike hat halt viele, extrem wichtige ereignisse und errungenschaften."

Meiner Meinung nach sollte der Geschichtsunterricht ausgeglichen sein und ein möglichst breites Gebiet abdecken, wobei jede historische Periode gleich intensiv behandelt werden sollte.
Bei dem von mir genossenen Unterricht war dies nicht der Fall, zumal das Lehrprogramm sehr einseitig war. Beispielsweise erzählte man uns nichts von den Schattenseiten von Winston Churchill, welcher das Vergasen von "primitve tribesmen" für moralisch vertretbar hielt.


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 18:34
Moral/Anstand/Ethik das brauchen unsere Kinder und kein Nazikunde *pah*


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 18:53
hm ich hatte auch über die hälfte meiner exkursionen in jüdische einrichtungen...
ein mal sind wir aus einer veranstaltung geflogen weil wir gefragt haben wieso israels politiker so komische schlüße raus gezogen haben, und da unser lehrer es nicht okay fand wie wir behandelt wurden nach dieser frage sind wir schon nach 45 minuten komplett gegangen... da wäre ein ausflug in ein naturkunde museum um einiges sinvoller gewesen... die beantworten wengstens ale fragen


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Neues Schulfach: Nazikunde

08.03.2008 um 19:09
owi,

"ich rede nicht davon, dass man auf den Schülern rumhackt, das Rumhacken auf der NS-Zeit und das Rauf-und Runterbeten desselben quillt einem bald zu den Ohren raus. Es kotzt einen einfach an."

Kann ich nachvollziehen, ich habe Geschichtsunterricht auch so kennengelernt. Man lernt auch oft einfach bloß Daten auswendig, insbesondere mal auf den 1. und 2. Weltkrieg bezogen, wann fanden die Kriegserklärungen statt, wie hier schon auch erwähnt sehr oberflächlich das Ganze. Kein Wunder, dass Geschichte dann gähnend langweilig ist. Hängt halt auch von der Lehrkraft ab.


25h.nox

"ich glaube auch das die antike, z.b. viel wichtiger ist, aus dem dritten reich kann man zwar vieles lernen, aber die antike hat halt viele, extrem wichtige ereignisse und errungenschaften."

Die Antike ist -auch- spannend, ebenso aber auch das Mittelalter (insbesondere in seinen Anfängen (Christentum) und die spätere Geschichte. :)

Wenn man einen -ausgewogenen- Unterricht genießen kann, verhält es sich auch so, dass man durch die Geschichte hinweg einen roten Faden erkennt, insbesondere darauf bezogen wie der Mensch damals tickte durch die Geschichte hindurch. Sehr gleichbleibend im Großen und Ganzen, auch wenn die Formen sich änderten.

Geschichte ist auch sehr viel interessanter, wenn man sich auch einfach mal die einfachen Menschen ansieht, wie sie gelebt haben z. B. im Mittelalter, die Bauern, oder zu Kaiser Wilhelms Zeiten, einen einfachen Bürger in Untertanenmanier.

Wann wer Papst war, wann wo genau wer geherrscht hat ist eigentlich nebensächlich, Daten sind nebensächlich.

Auch interessant und -muss- die bekanntesten Staatsphilosophen durchzunehmen.
Es ist interessant zu erkennen wie sich das Menschenbild von Locke beispielsweise bis Rousseau gändert hat, von einem schlechten zu einem guten Menschenbild. Bei Rousseau lassen sich, da er davon ausging, der Mensch sei von Geburt an "gut", erste Anfänge auf den späteren Kommunismus erkennen.

Wenn man ein wenig soziologische wie auch psychologische Aspekte in die Geschichte einfließen wird, wird sie super interessant. :)

Und die Ethik betreffend, nun ja, die fließt rein, wenn man sich in die Menschen von damals reinversetzt. Rollenspiele besaßen da meiner Meinung nach, außer dass sie Spaß machten, auch einen sehr viel größeren Lerneffekt.

Tja, liegt aber an den Lehrkräften, wie die ihren Unterricht gestalten.
Man kann eigentlich nur hoffen, dass kommende Lehrer aus den Fehlern ihrer Lehrer lernen, wie so immer. :)


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Neues Schulfach: Nazikunde

03.06.2008 um 22:33
Nazikunde als Schulfach ist dringend notwendig!

Der Thread "Feuerwehr trat mit Hitler-Zitat auf T-Shirts an" zeigt doch sehr deutlich, daß
hier einige User sehr unwissend sind.


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Neues Schulfach: Nazikunde

04.06.2008 um 00:43
Ja, am besten sofort alle Zitate, Firmennamen, Sprichwörter und Redewendungen der deutschen sprache entfernen - wenn man lange genug im Dreck wühlt findet man nämlich zu allem was..


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Neues Schulfach: Nazikunde

04.06.2008 um 00:50
Link: www.nazometer.in (extern) (Archiv-Version vom 19.05.2008)

ja aber einige sachen sind mehr belastet als andere,,,

hier eine kleine hilfe!


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Neues Schulfach: Nazikunde

04.06.2008 um 00:55
man kann ja auch alles auf die Goldwaage legen, dann
kracht sie irgendwann vielleicht noch ein.


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aw ehemaliges Mitglied

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Neues Schulfach: Nazikunde

04.06.2008 um 00:56
Sehr gut, denn Goldwaagen sind eh für'n Arsch, zumindest wenn man echtes Gold drauf wiegt.


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Neues Schulfach: Nazikunde

04.06.2008 um 02:58
das 3. reich MUSS einfach behandelt werden... aber: wenn ich mich an meinen eigenen geschichtsunterricht erinnere, dann haben wir wirklich nur etwas über alle mitläufer und täter gelernt und wirklich nichts über widerstand leistende wie bspw. gruppierungen wie die weiße rose, den pfarrernotbund etc.
natürlich waren diese gruppierungen in der minderheit und auch über ihren "erfolg" kann man streiten. aber dennoch haben sie ein zeichen gesetzt. ein zeichen dafür, dass es eben doch menschen gab, die sich gegen das ns-regime gestellt haben. ich vermute, dass viele schüler "positiver" (im sinne von mehr interesse, mehr verständnis) mit dem thema 2. WK, deutsche verbrechen und ähnlichem umgehen würden, wenn die deutschen nicht als reines tätervolk dargestellt würden und die schüler sich nicht in einer art anklage befinden. schüler blockieren, wenn sie den eindruck haben, dass man sie für etwas so lange zurückliegendes verantwortlich machen möchte.
trotzdem ist es richtig und muss bestandteil des geschi-unterrichts bleiben, sich mit den taten deutschlands auseinanderzusetzen und sich vielleicht auch einmal im privaten rahmen zu fragen, wie die eigene familie eigentlich vor über 60 jahren gehandelt hat.... für einen 15jährigen scheinen 60 jahre eine ewigkeit zu sein. aber im grunde, ist noch nicht mal ein ganzes menschenleben vergangen, viele zeitzeugen leben noch. das macht das ganze thema auch sensibler und emotionaler.

naja, hoffe, ich mache das in ein paar jahren besser als meine lehrer.... wenn ich dann vorne stehe und unterrichte :-/


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