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Was sind Islamisten oder wie definiert man es ?

144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was sind Islamisten oder wie definiert man es ?

02.04.2006 um 22:11
Islamischer Fundamentalismus oder 'Politischer Islamismus' bezeichneteine
politisch-religiöse Bewegung innerhalb der islamischen Welt, die eineradikale
Interpretation des Islam auf der Basis des Staates durchsetzen will. Das Zielist zumeist
die Errichtung einer islamischen Theokratie, die Einführung der Schari'a(islamisches
Recht) und die Besinnung auf die Normen des islamischen ProphetenMohammed und der ersten
vier Kalifen (Sunna).

Viele Vertreter des radikalenIslam neigen zu
Antizionismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus, oft ohne klareAbgrenzung
voneinander. Das Voranschreiten der Säkularisierung (Trennung von Staat undKirche) wird
da als Existenzbedrohung wahrgenommen, wo man glaubt sich der westlichenIdee des Staates
anpassen zu müssen.

Kritiker behaupten, dass dasislamistische Menschenbild mit
dem Konzept westlicher Freiheit und den Idealen undWerten, die im Zuge von Aufklärung
und Französischer Revolution entstanden sind,unvereinbar sei. Toleranz dagegen sei seit
der griechischen Antike mit dem Begriff deroffenen Wahrheitssuche und dem Respekt vor
den unterschiedlichen Stadien undErgebnissen dieses offenen Prozesses verbunden. Im
aufgeklärten, vom Hellenismusbeeinflussten Denken früher islamischer Gelehrter im
"arabischen" Spanien (u.a.Averroës (Ibn Rushd), Avicenna) sei diese dem westlichen und
islamischen Denkengemeinsame Wurzel noch erkennbar. Der radikale Islamismus sei ein
extremer Widerpartdes den Westen und den Islam ursprünglich gemeinsam umschließenden
geistigen Bandes.

Die objektive Trennung zwischen politischen und
nicht-politischen Ideen imIslam ist schwierig. Die Trennung von Kirche und Staat ist
eine westliche Idee,entstanden in jahrhundertelangen Kämpfen der europäischen Völker
gegen den weltlichenMachtanspruch der geistlichen Mächte, insbesondere des vielfach als
"verderbt"wahrgenommenen (politischen) Papsttums (vgl. Luthers Anklage gegen Rom und für
eineneue theologisch-religiöse Begründung des Christentums). Das islamistischeWeltideal
beruht dagegen auf einer religiösen Führung, die die Anwendung derislamischen Sharia
beaufsichtigt und sicherstellt.

Beim explizit politischenIslam handelt es sich
ursprünglich um eine Melange aus Islam und westlichen Ideen wieden Kommunismus, die
jedoch nach dem Fall der Sowjetunion an Bedeutung innerhalb despolitischen Islam
verloren hat. Daher wird islamistischen Parteien in der islamischenWelt oftmals das
Fehlen eines praktikablen Programms bzw. konkreter politischerReformschritte
vorgehalten.

Die oft geäußerte Bezeichnung des Islam als eine"Religion des
Friedens" stößt bei vielen Kritikern des Islamismus auf erheblicheVorbehalte; sie wird
als eine ideologische Verschleierung des Islamismus gesehen, derhinter einer Maske
friedfertiger "Harmlosigkeit" in Wahrheit die westliche Kulturerbittert bekämpfe. Viele
Muslime auf der anderen Seite identifizieren sich nicht mitden politischen Forderungen
des islamischen Fundamentalismus. Die Vorstellungen übereine "richtige" Anwendung des im
Koran, der Sunna und der Hadith enthaltenenVerhaltensregeln gehen außerdem auseinander.


Seit den Anschlägen vom 11.September 2001 werden "Hassprediger" und radikale
muslimische Gruppen - in Deutschlandbeispielsweise der "Kalifatstaat" von Metin Kaplan -
intensiv von Polizei undGeheimdiensten beobachtet. Ihnen wird vorgeworfen, mit
Terroristen zu sympathisierenoder in terroristische Aktivitäten verwickelt zu sein.


Als erklärtes Ziel vonIslamisten wird nach übereinstimmender Lehre die "Herrschaft
des Islam" über die"ganze Welt" betrachtet. Der Islam ist für Islamisten nicht einfach
nur eine Religion;er ist auch eine Form politisch-geistlicher Herrschaft unter der
einzigen Autoritätdes Koran. Diese Auffassung wird auch bei vielen Muslimen geteilt, die
nicht imengeren Sinne dem politisch-terroristischen Islamismus anhängen.

Der
Islamlehrt, dass Allah die einzige Autorität sei - der Koran sei sein Wort undenthalte
alle nötigen Regelungen für das Zusammenleben. Darum müssten sich politischeSysteme auf
Allahs Lehren gründen und auf nichts anderes. Islamische Fundamentalistengründen ihre
Weltanschauung auf diese angeblich einzig "richtige" legitimierteAuslegung des Korans.
Die Auslegung des Korans ist von Islamistengruppe zuIslamistengruppe jedoch verschieden,
da der Koran nicht in allen Aussagen eindeutigist und er daher im Zusammenhang mit Sunna
und Hadith, den Überlieferungen über Denkenund Handeln des Propheten Mohammed, zu lesen
ist.

......

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Was sind Islamisten oder wie definiert man es ?

02.04.2006 um 22:11
Link: de.wikipedia.org (extern)

Der Begriff

Den Islamisten war anfangs der ursprünglich westliche Begriff"Fundamentalisten" fremd; heute bezeichnen sie sich selbst als Fundamentalisten. (arab.الأصوليةالإسلامية al-uṣūliyyaal-islāmiyya, von أصول uṣūl "Wurzeln","Fundament"). Den Begriff "Fundamentalist" (usuli) gibt es im Islam schon seitJahrhunderten, das Wort bezeichnet traditionell jedoch die Gelehrten der ilm al-usul, derWissenschaft, die sich mit dem Studium der Fundamente des islamischen Rechts befasst.

Der angloamerikanische Islamwissenschaftler Bernard Lewis bezeichnet den Begriffdes Fundamentalismus, bezogen auf den Islam, als "unglücklich" und "irreführend", da erursprünglich auf das Christentum angewendet wurde. Dort bezeichnet er zumeistprotestantische Strömungen, die den göttlichen Ursprung und die Unfehlbarkeit der Bibelverfechten. Lewis weist darauf hin, dass es im Islam (bisher) niemanden gäbe, der amgöttlichen Ursprung des Koran zweifele, und von daher jeder Muslim, also jeder Anhängerdes Islam dem Wortsinne nach ein Fundamentalist sei. Der muslimische Fundamentalismusmuss nicht notwendigerweise radikal, d.h. gewaltbereit sein; Eine Unterscheidung zwischenIslamismus, d.h. ein Leben streng am Koran orientiert, und radikalenIslamismus/Fundamentalismus, der Gewaltbereitschaft und eine Aufforderung zurWeltherrschaft beinhaltet, ist daher empfehlenswert.

Das Phänomen des Islamismusentstand im 20. Jahrhundert. 1928 gründete Hasan al-Banna die Muslimbrüder in Ägyptengegen den als dekadent geltenden Einfluss des Westens, dem sie durch islamische Erziehungund ein soziales Netz entgegenzuwirken suchten. Man nahm den Westen als Kolonialismus,"Kreuzfahrertum", christliche Mission, ein fremdes Erziehungssystem wahr, kurz: als"kulturelle Invasion", und vermutete eine "globale Verschwörung gegen den Islam".Mitunter galten auch Politiker und Machthaber islamischer Länder islamistischen Gruppenals westliche und östliche Agenten des Imperialismus.

Eine Debatte um die Frageeines islamischen Staates vor allem zwischen Ali Abdarraziq und Rasid Rida endete -wesentlich bedingt durch die Auswirkungen der Kolonialherrschaft - zugunsten derMuslimbrüder.

In den 1960er Jahren gewannen radikale Islamisten (z.B. SaiyidQutb) Einfluss, die die Gegenwart als "Dschahiliya" (Zeit der Unwissenheit) verstanden,welcher durch den Dschihad zur Gottesherrschaft in den islamischen Staaten verholfenwerden müsse.

In den 1980er Jahren versuchten islamistische Gruppen zunehmend,ihre Ziele gewaltsam durch Attentate und Entführungen zu erreichen.

DerIslamismus bedient sich unterschiedlicher Mittel: auch innerhalb der Familie durch ein anislamischen Grundsätzen orientiertes Leben, mittels Werbung für den Islam (da'wa), durchdas Streben nach allen rechtlichen Möglichkeiten für den Islam, durchLiteraturverbreitung, durch den Unterhalt sozialer Einrichtungen oder den Bau vonMoscheen.

Nach dem Niedergang von Sozialismus, Monarchie und des panarabischenNationalismus entstanden neben den Muslimbrüdern neue islamistische Gruppen.

Derniederländische Schriftsteller Leon de Winter titulierte den Islamismus als denFaschismus des 21. Jahrhunderts, da er dem Totalitarismus der Sowjets und Nazisnahestünde. Solche Thesen, die insbesondere seit den Anschlägen vom 11. September 2001Verbreitung finden, kommen in dem kontroversen Neologismus Islamfaschismus zum Ausdruck.

Islamischer Fundamentalismus in Deutschland

Eine der bis dahinbekanntesten in Deutschland aktiven radikal-islamischen Vereinigungen war der"Kalifatstaat", der im Dezember 2001 verboten wurde. Ihr Führer, der selbst ernannte"Kalif von Köln" Metin Kaplan, forderte die Wiedereinführung der islamischenRechtsordnung in der Türkei. Im Jahr 2000 wurde Metin Kaplan wegen einer (befolgten)Mordanweisung gegen einen Widersacher in Deutschland zu einer vierjährigen Haftstrafeverurteilt und am 12. Oktober 2004 nach langer Diskussion in die Türkei abgeschoben, woer seitdem eine lebenslange Haftstrafe verbüßt. Hätte Deutschland keine besondereAbmachung mit der Türkei bei der Auslieferung abgeschlossen, wäre auch die Todesstrafefür ihn in Frage gekommen.

Nach Expertenschätzungen ist ein Großteil der rund31.000 islamistischen Extremisten in Deutschland dazu bereit, seine Vorstellungen voneiner in seinem Sinne idealen Gesellschaft auch außerhalb des Grundgesetzesdurchzusetzen.



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Was sind Islamisten oder wie definiert man es ?

02.04.2006 um 22:31
-Die Menschenrechte sind vieles auch im Islam garantiert -
Das stimmt schlicht nichtund das weißt Du auch !!! Nenne mir ein islamisches loder islamisch dominiertes Land,wodas der Fall ist.Ich kenne keins.

-Es gibt im Islam tolerant gegenandersgläubige!-
Das sieht man bei den Themen Karikaturen,afghanische Todesurteileu.ä.


res ipsa loquitur,sed quid infernos dicit
-=ebai=-



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