@Commonsense Commonsense schrieb:Nur komisch, daß ja gerade die Aussage in dem Focus Artikel sich so gar nicht mit meinen Erfahrungen deckt.
Und ich kenne etliche Menschen, die von einem Tag auf den anderen aufhörten zu Rauchen, schlicht und einfach, weil sie es wollten, ohne dabei körperliche schmerzhafte Entzugserscheinungen aufzuweisen.
Wenn Du mir einen ehemals Heroinsüchtigen zeigen kannst, auf den das Gleiche zutrifft, biin ich vielleicht eher geneigt, diesem hanebüchenen Vergleich zuzustimmen...
Schololade wirkt übrigens in der gleichen Hirnregion. Ist die auch so gefährlich, wie Heroin?
Hier hab ich einen Link, der alles nochmal etwas wissenschaftlicher erklärt und ebenfalls Nikotin explizit mit Heroin vergleicht:
http://www.suchtmittel.de/info/nikotinsucht/000252.phpCommonsense schrieb:Wegen einer schweren Verletzung im letzten Jahr musste ich, solange ich einen Fixateur extern hatte, auf das Rauchen verzichten, weil es die Heilung erschwert. Ich habe 14 Wochen lang nicht geraucht und meine Umwelt war sehr erstaunt, wie leicht es mir fiel.
Nach der Entfernung des Fixateurs habe ich allerdings wieder angefangen, weil ich einfach gerne rauche und noch niemals den Wunsch verspürte damit aufzuhören.
Ich kann es aber sofort, wenn ich es muss. Ich könnte es auch sofort, wenn es mein Wunsch wäre.
Ui...ein Süchtiger, der erklärt - er rauche freiwillig, weil es ihm einfach gefällt. Klar...du hast nach all diesen Wochen wieder freiwillig zur Zigarette gegriffen, weils einfach so gut schmeckt und weils schön ist seine Zigarettenpause vor der Tür im Regen zu feiern.
Und natürlich kann jeder Süchtige jederzeit aufhören! Es macht nur niemand, weil es so schön ist nach Tabak zu stinken und zu schmecken (Kuss) und weil es Spaß macht im Jahr so viel Geld sprichwörtlich zu verbrennen. ;o)
Aber weißt du...mir persönlich ist das wurst, WARUM du rauchst. Solange wir uns nur darauf einigen können, daß diese Sucht keine Unterstützung verdient. Rauch dort, wo du mit dem Qualm niemanden störst - und es wird niemand meckern!
Und mit einer letzten Frage, auf die ich gleich kommen werde, will ich sehen - ob du nicht doch eigentlich auf "meiner" Seite bist...ohne es die ganze Zeit gewusst zu haben. Du bist also über 45 Jahre alt und ich kann mir vorstellen, daß du Kinder hast. Würdest du denen dazu raten auch zu rauchen (scheint ja ein großer Genuss zu sein) oder würdest du davon abraten (Gesundheit, Geld, Sucht)? Nein...das war noch nicht die "letzte Frage" - die lautet nämlich: was kannst du dazu beitragen, daß Kinder nicht anfangen zu rauchen?
Da die Aufklärung (macht schnell süchtig, ist sehr ungesund,...) in den vergangenen Jahrzehnten nicht ausreichte, um dieses Suchtmittel verschwinden zu lassen ist die Ergänzung, daß Raucher in unserer Gesellschaft keine Privilegien mehr genießen ein gewollter Anreiz das Rauchen sein zu lassen. Einem Süchtigen wird man es dadurch wohl eher nicht abgewöhnen (man siehts ja auch an den trotzigen "Gelöbnissen" hier in der Diskussion) - aber ein Jugendlicher wird sich dann mit der Überwindung NOCH etwas schwerer tun, wenn er an seine rauchenden Eltern denkt, die nur noch am meckern sind, daß sie nirgends mehr rauchen dürfen. Und ich bin überzeugt - ein Raucher, der nicht möchte, daß die nächste Generation ebenfalls süchtig wird...der wird mit den allermeisten Rauchergesetzen klar kommen.
@wobel wobel schrieb:also das find ich nun wirklich übertrieben.
@ramisha schreibt doch nur, dass sie - obwohl raucherin - sehr wohl einige stunden lang klarkommt ohne zu rauchen, da steht nicht dass sie das den nichtrauchern irgendwie übel nehmen würde, das unterstellst du ihr.
Naja...sie erklärt sich selbst zum Opfer Feindseliger Nichtraucher, die ihr einfach den Genuss nicht gönnen wollen. Und in jenen Zeilen, in denen sie diese Feindrolle beschreibt meine ich schon wütende Ablehnung zu lesen:
ramisha schrieb:Und jeder Nichtraucher-Fanatiker, der sich jetzt die Hände reibt und meint,
das wäre für meine Einstellung die gerechte Strafe, dem sei gesagt, dass es durchaus
Raucher gibt, die stundenlang in Gesellschaft ohne Nikotin auskommen können, so wie ich.
Sie generiert ein Verschwörungs-Szenario mit klar definierten Feinden, die ihr offenbar Schaden ("Strafe") zufügen wollen. Solche Paranoia kommt oft bei Süchtigen vor, die sich äußerem Druck ("mach eine Entziehung") ausgesetzt fühlen. Fällt dir das selbst nicht auf, wie bemerkenswert ähnlich das klingt...wenn man an einen typischen Heroin-Junki denkt, der von seiner Familie angefleht wird eine Entziehung zu machen?
Das verwirrende am Vergleich mit Heroin-Süchtigen ist eben der Stereotypus eines solchen Junkies: extrem ungepflegt, verwirrt, existenziell gescheitert, verzweifelt, hilflos,...
Das trifft auf Raucher natürlich nicht zu! Aber gemeinsam haben sie diese extreme Sucht und die Mechanismen, derer sie sich bedienen, um ihre Sucht vor anderen zu rechtfertigen. Wir lesen es doch hier im Thread oft genug: ist halb so schlimm, das Sucht-Potenzial wird übertrieben, ich kann jederzeit damit aufhören, ihr gönnt mir nur den Genuß nicht, usw...
Und diese Verharmlosung fand in unserer Gesellschaft über mehrere Generationen statt! Wenn dir 20 Raucher in deinem Bekanntenkreis schwören, daß sie jederzeit damit aufhören KÖNNTEN und dir am nächsten Tag in der Schule ein Arzt vom hohen Suchtpotenzial erzählt, dann kann man als Jugendlicher durchaus zu dem Schluß kommen, daß der Arzt übertreibt. Die Sache ist...die 20 Raucher hören aber nicht auf. Sie können es garnicht - bzw. schaffen es nicht! Sie haben dir und vor allem sich selbst etwas vor gemacht...
Jaja...die Raucher, die jederzeit aufhören können. Aber ihr habt natürlich immer einen Grund, warum ihr trotzdem weiter raucht. Prüfungs-Stress...Beziehungs-Stress...oder einfach nur, weil es so gut schmeckt.
Die Wahrheit ist: ihr braucht Zigaretten um Glücklich zu sein. DARIN steckt die Sucht (bzw. ein großer Teil davon). Das Gehirn eines Süchtigen schüttet Glückshormone aus, wenn er eine Zigarette raucht. Und auf Dauer reduziert das Gehirn als Ausgleich die Produktion dieses Hormons zwischen den Zigaretten... die Folge: Der Raucher fühlt sich zwischen den Zigaretten relativ unglücklich und empfindet das als Normalzustand. Er glaubt, so fühlt sich ein Nichtraucher permanent und somit wird in seinem Unterbewusstsein die Zigarette auch nicht als Auslöser für das unwohl Fühlen erkannt - sondern paradoxer Weise als Befreier von dem unglücklich fühlen.
@Commonsense Commonsense schrieb:Das könnten durchaus die Selben sein, die auch so aggressiv gegen Raucher argumentieren (wenn man das noch argumentieren nennen kann).
Und der Klimawandel, commonsense... und der Klimawandel! Wir sind quasie an allem Schuld! :oD
@Nahtern Nahtern schrieb:Ich hab geschrieben der Staat schreibt den Lokalbesitzern vor was in ihren 4 Wänden geschehen soll, du hast darauf geantwortet, ich habe auf deine Antwort geantwortet.
Dabei muss ich keinen Bezug auf deine vorrangegangenen Beiträge nehmen, von "Öffentlichkeit" war in unserem 'Schlagabtausch' nie die Rede. Also legst du mir irgendwelche Worte in den Mund und machst dich dabei ganz alleine, ohne meine Hilfe, Lächerlich.
Also der Reihe nach. Du verurteilst den Nichtraucherschutz. Denn der verbietet das Rauchen in öffentlichen Gebäuden. Soviel zur "Öffentlichkeit".
Als Nächstes kommst du mit Raucherlokalen. Sie sind das PRODUKT des Nichtraucherschutzes, den du kritisierst. Und deine Kritik richtest du dann als Vorwurf ausgerechnet an mich - obwohl ich mehrmals betonte, daß ich kaum was an solchen Raucherclubs auszusetzen habe.
Soweit ich mich damit auskenne, ist das in Bayern so, daß dort selbst solche Raucherclubs verboten sind - oder es zumindest werden sollen. Ich bin mir dabei nicht sicher, auf welcher Gesetzesgrundlage das passiert. Jedenfalls kann ich mir vorstellen, daß der juristische Begriff der "öffentlichen Einrichtung" dort eben auch Raucherclubs betrifft...und in öffentlichen Einrichtungen darf nunmal nicht geraucht werden. Vielleicht betrachtet es die Bayrische Justiz aber auch einfach nur als logische Konsequenz im Kampf gegen Zigaretten. Wie dem auch sei...ich persönlich hätte nur ein geringes Problem mit solchen Raucherclubs und erwarte mir von einem Nichtraucherschutz auch kein diesbezügliches Eingreifen.
Nahtern schrieb:Bleib nicht in der Vergangenheit hängen, ist auch nur so ein Trick den Rauch-Gegner anwenden
Ähm...aber wenn wir über den Nichtraucherschutz diskutieren, dann haben wir als Referenz nur die Zeit vor- und nach Inkrafttreten dieser Gesetze. Hätte es den Nichtraucherschutz nie gegeben, säßen wir immernoch in Konzertsälen, die so zugequalmt sind, daß einem die Augen brennen.
@pprubens Keine Ahnung was du uns sagen willst... Ich glaube irgendwas stimmt bei dir im Tabak nicht. :o/