3. Weltkrieg
14.12.2011 um 19:09Äh doch, Neid gibt es sogar im Tierreich,
Mischa. schrieb:Ich habe hier ein Video gefunden, evtl ist es jemandem schon bekannt. Dauert zwar fast 1 1/2 Std aber es lohnt sichSuper, ein von Politeia gefördertes Projekt, das sich auf Deutsch "Hauptstromzertrümmerer Fernsehen" nennt, das die handelsüblichen Platitüden zum gefühlten tausendsten Mal neu abmischt.
Zur Behauptung, dass diese philosophischen Überlegungen eher den Verbrechern dienen:
Das unbefriedigte Streben verschwindet, wenn wir erkennen, dass der Endzweck der Welt ebenso vollbracht ist, als er sich ewig vollbringt.
Trekkerfahrn schrieb: Ich erkenne in diesen globalen Konflikten bzw. vielmehr dem globalen Konflikt im Gegensatz zu den meisten oder allen hier sogar etwas Herrliches: Offenbar ist ein Konflikt, das Widersprechen, keine Qualität, die im Diskreten bestand hat, sondern stets Zeit erfordert und einen Prozess darstellt. Dieser Prozess selbst bedeutet jedoch nicht Entzweiung, sondern resultiert, sofern der Prozess vollendet wird, ganz notwendig im Gegenteil: der Vereinigung, d.h. der Aufhebung beider einander widersprechender Seiten, in ein Höheres
Trekkerfahrn schrieb:Selbst wenn ein Despot sie nicht einsehen kann oder will, so kann er trotz seiner Hörigkeit den eigenen Begierden gegenüber durch sein Wirken gar nicht anders, als das Hervorbringen der Einheit zu befördern.Auch hier mögt Ihr INNERHALB Eures sprachlichen Ordnungs- und Wertungssystem richtig liegen, und ich habe selten eine ähnlich durchdachte Sprachlichkeit erlebt, wie in Eurem Beitrag.
Glünggi schrieb:Darum bezeichnet man unsereins ja auch als Raubtierso etwas wird uns gelehrt ...
Aber, - Ihr ahnt es sicher schon - handelt es sich bei den sprachlichen Darstellungsversuchen des Universums um Worte, um Begrifflichkeiten, die von den beschriebenen Objekten Lichtjahre entfernt sind. ... Das Wort Baum ist nicht Baum, die Worte Krieg, Weltkrieg, Frieden, Erleuchtung haben keine Identität mit ihren Beschreibungsversuchen.Der Antwort darauf möchte ich ein Zitat von mir voranstellen:
... die Mannigfaltigkeit (der Gegenstände der Außenwelt [und auch die Außenwelt als ein vom Ich Unterschiedenes]) ergibt sich erst durch ein Verarbeiten, was schlechterdings ein Subjekt voraussetzt, das von der angeschauten Einheit ausgeht und diese durch Unterscheidung bzw. Identität (und Relation, welche auch aus der Negation und der Bestimmungslosigkeit also Einheit hergeleitet werden kann. ...) in eine Mannigfaltigkeit, ein Aggregat vieler Erscheinungen zergliedert. Gewiss ist diese Zergliederung bis ins Unendliche möglich, ähnlich der unendlichen Teilbarkeit des reinen Raumes, doch bewegt man sich auf dem Boden der Gewissheit, wenn man von ihr ausgehend hin zu den Phänomenen schreitet, statt die Welt an sich als eine Zusammenstellung zu erachten, die zerfetzt daherkommt und vom Subjekt erst unter die höhere Einheit gebracht werden kann, d.h. eine Teilung voraussetzt, die außerhalb des Subjektes stattgefunden haben müsste, was unmöglich ist.Aus diesem Abschnitt ergeht bereits die Auffassung, dass alle empirischen Begriffe keine Identität mit ihrem Inhalt haben, ist ihr Inhalt doch bloß, sofern der Begriff abstrakt ist, die Form eines Sinnesreizes! Dass es überhaupt von einer Vielheit von Objekten die Rede ist, ist schon Metapher, Überspringen einer Sphäre hinein in eine ganz andere und neue, nämlich der Verstandesebene: unabhängig vom Subjekt kann nichtmal eine Außenwelt angenommen werden - erst recht nicht Objekte in derselben.
Bus schrieb:Da gibt es keine Identität zwischen Wort und Objekt oder Zustand.und begibst dich damit selbst auf eine sprachliche Metaebene, auf der du meinst durch Begriffe eine Wahrheit über Worte selbst ausdrücken zu können. Das ist völlig konform mit meiner Sicht: Ich behaupte sogar, dass die einzige Wahrheit, die auch Notwendigkeit mit sich bringt und nicht bloß aus willkürlich gesetzten Axiomen folgt, in der Reflexion über das eigene Verstandesvermögen möglich ist - nämlich dort, wo das durch Wort gemeinte "Objekt" selbst Wort ist und man also gar nicht mehr weit von der Identität denkt.
Bus schrieb:Ein in sich scheinbar stimmiges Erklärungs-/Sprachmodell ist nicht deshalb wahr oder gar realtitätsnah, weil es eben stimmig oder 'logisch' ist.Absolut! Die formale Logik selbst gibt nur die Form an, die eine Behauptung haben muss, um tauglich zur Erkenntnis von Wahrheit zu sein. Dass die Form aber bloß eine Seite ist und eine Aussage nicht nur eine Form, sondern auch Inhalt hat, das möchte ich nicht abstreiten, sondern im Gegenteil: unterstreichen. Der Inhalt jedoch macht die Wahrheit einer Aussage unmöglich, wenn er bloß auf ganz subjektiv verarbeiteten Sinnesreizen fußt.
Bus schrieb:Darüberhinaus will ich die Sinnhaftigkeit des letzten Zitates nicht gelten lassen, scheint es doch ein Anstoß zum Fatalismus zu sein: Denn egal wie obergierig und kriegshetzerisch die Despoten doch sind,Egal wie obergierig und kriegshetzerisch die Despoten doch sind, können sie nicht anders, als die Hervorbringung der Einheit zu befördern, selbst wenn sie nur ihren Begierden gehorchen, weil die Aufhebung des Widerspruches unabhängig von ihrem konkreten Handeln im Gange ist. Das offenbart die in den beiden letzten Beiträgen ausgeführte Dialektik.
scheinen sie doch der 'Hervorbringung der Einheit'..zu dienen.
Also lassen wir sie einfach weiter ihr vordergründig schändliches aber im letzten Grund auf Einheit gerichtetes Werk tun, oder was ?
Bus schrieb:Selbst grundlegend, im Rahmen der Dialektik gedacht, gibt es nicht nur die Möglichkeit, dass These und Antithese vereint werden in der Synthese, quasi auf einer höheren Stufe,Die "Beseitigung der These" führt ebenfalls zur höheren Einheit von These und Antithese, wie ich in den vorigen Beiträgen durch die "Elimination" oder "Vernichtung" andeutete, da durch diese "Beseitigung" doch auch der Widerspruch aufgehoben wird. Wie gerade schon angemerkt, plädiere ich nicht dafür, die Dinge geschehen zu lassen - im Gegenteil! Im vorigen Beitrag erklärte ich auch die jeweiligen Menschen zum Träger der großen Bewegung, wo die Form derselben auch durch das Selbstwirken der jeweiligen Menschen beeinflusst wird.
sondern manchmal muss einfach eine Problemlösung her, die These quasi ausgeschlossen, beseitigt werden. Die Dinge geschehen lassen, in der Hoffnung, dass sie einem höheren Plan folgen, scheint eine sprachliche Vereinbarung mit sich selbst zu sein, die eigene Göttlichkeit in feinstem Sprachgewand zu pflegen und zu genießen, sprachgewandt, schwebend.
Bus schrieb:Als ich sinngemäß schrieb, dass Philosophie und dazu noch idealistische heutzutage den Mächtigen in die Hände spielt, meint ich erstens die zusätzliche Verwirrung und Desorientierung, die sie stiften kann und zweitens die Fesselung guter Denker in ihrer Philosophie, entfernt von jedem praktischen Widerstand.Zugegeben - die Philosophie kann Verwirrung und Desorientierung stiften, die Denker in ihrem Denken festhalten, aber das ist alles nichts, was auf meine Darstellung zutrifft und ich bitte dich, bloß von dem zu schreiben, was ich sage und dich in einer Antwort nicht auf Artverwandtes zu beziehen, das ich überhaupt nicht ausdrückte. Meine Beschreibung der Bewegung zielt ja gerade darauf ab, die universelle Geschichte vom Werden des Daseins in ihrer Form zu erkennen und auf dieser Erkenntnis bauend, aus der Tiefe aufzutauchen, um auf dem Grund der Wahrheit Fuß zu fassen und fortzuschreiten - ja die praktische Philosophie ist mir sogar das Wichtigste - das, worauf alle Abstraktion letztlich zugehen muss. Wenn eine Philosophie, wie z.B. die junge Philosophie Wittgensteins eine Moral, d.h. die Beantwortung der Frage "Was soll ich tun?" ausschließt, dann verfehlt sie ihr Ziel und alles Denken mündet in Paralyse.
Bus schrieb:Im Moment bedarf die Welt aber eher der Trommeln als der Philosophie,Woher weißt du, dass die Welt momentan eher dem Trommeln als der Philosophie bedarf? Brauchst du nicht die Philosophie, um zu erkennen, dass die Welt momentan das Trommeln braucht oder ist diese Aussage eine ganz unreflektierte, die sich aus der Willkür deiner Gefühlsregungen ergießt und sich überhaupt nicht auf einer tiefer durchdachten Weltanschauung, die Wahrheit offenbart, gründet?
Bus schrieb:oder wenn schon Philosophie, dann keine idealistische die verklärt,Ich nehme an, dass du meine Beschreibung als eine idealistische Philosophie identifizierst, da du sonst überhaupt nicht auf das eingehen würdest, was ich schrieb - und wäre dir verbunden, wenn du ausführen würdest, inwiefern diese Beschreibung verklärt. Dass sie verklärt ist für mich bisweilen auch eine bloß leere Behauptung und solltest du dich dabei bloß auf die vorhin schon angesprochene Nichtidentität von Wort und Objekt beziehen, dann erhält deine angebotene Alternative "die materialistische Philosophie" einen ganz komischen Charakter, was ich im nächsten Abschnitt andeuten werde. Falls du dich gar nicht (nur) darauf beziehst, bitte ich dich noch einmal ausdrücklich auszuführen, inwiefern meine Beschreibung verklärt.
Bus schrieb:sondern eher eine materialistische, die zum Handeln anleitet.Es ist befremdlich, wenn du von der Nichtidentität von Wort und Objekt schreibst und dann zum Behuf des Handelns auf eine Philosophie verweist, die die Richtigkeit dieser deinigen Behauptung leugnet (übrigens integriert die "verklärende idealistische Philosophie" diese Einsicht in ihre Überlegungen und leitet, wie oben dargestellt, durchaus zum Handeln an!). Das Aufkeimen der materialistischen Denkungsart ist nämlich gleich dem Sprung in die Kluft zwischen Wort und Objekt, da die Grenzen dieser Weltanschauung die Ränder der Kluft sind - und auf diesem falschen Grund bauend willst du nun eine Anleitung zum Handeln formuliert sehen? Wenn du da mal nicht schiefer liegst als die Zähne von Franck Ribery...
Trekkerfahrn schrieb am 16.12.2011:Zugegeben - die Philosophie kann Verwirrung und Desorientierung stiften, die Denker in ihrem Denken festhalten, aber das ist alles nichts, was auf meine Darstellung zutrifft und ich bitte dich, bloß von dem zu schreiben, was ich sage und dich in einer Antwort nicht auf Artverwandtes zu beziehen, das ich überhaupt nicht ausdrückte. Meine Beschreibung der Bewegung zielt ja gerade darauf ab, die universelle Geschichte vom Werden des Daseins in ihrer Form zu erkennen und auf dieser Erkenntnis bauend, aus der Tiefe aufzutauchen, um auf dem Grund der Wahrheit Fuß zu fassen und fortzuschreiten - ja die praktische Philosophie ist mir sogar das WichtigsteVorab: Entschuldigt, dass ich aus Zeitgründen (gehöre zum arbeitenden Teil der Bevölkerung) nicht jeder Zeile Eures Wortesturms den Wind aus den Segeln nehmen kann. Innerhalb der von Euch bemühten sprachlichen Sinnhaftigkeit, ist der Buchstabensuppe auch kaum beizukommen.
Trekkerfahrn schrieb am 16.12.2011:um auf dem Grund der Wahrheit Fuß zu fasseneinen Dienst zu schreiben durch Auflösung, besser: Ablösung der Objekte und vermeintlichen Zustände von starren Sprachzuordnungen,