zaphodB. schrieb:Na ja, so isoliert war der arabische Raum ja nun auch nicht, Immerhin war Mekka auch bereits vor Mohammed ein überregionaler Kultplatz,wenn man der Forschung glauben schenken darf und Mekka,Dschidda und Medina waren nicht ganz unbedeutende Städte an der Weihrauch-Strasse mit Anbindung an das rote Meer mit starken nichtarabischen Minderheiten.
Und wie viele schriftliche außerislamsiche Quellen gibt es darüber?
Kulturen, welche die Schrift zumindest nicht als Instrument zur Dokumentation und Tradierung kennen, hinterlassen wenig verifizierbare Quellen.
Erst durch die Verschriftlichung der vorhandenen mündlichen Quellen und einzelnen Schriftstücke, der Gedichte, Legenden usw. wurde das vorislamische Leben Arabiens schriftlich dokumentiert.
Für die Großreiche waren Mekka und Medina nicht mehr als Durchgangsstationen, überregionale Bedeutung hatten die Handelsstädte Arabien nur für Arabien und vlt Abessinien.
zaphodB. schrieb:Da sowohl Byzanz als auch dessen Teilreiche Syrien und Ägypten und auch Persien und Mesopotamien mit der Gegend Handel trieben wird man auch ein Auge auf die Region gehabt haben.Insbesondere die Tatsache, daß dort ein Stammesführer die Oberherrschaft erlangt hat und dadurch natürlich ein potentieller Handels- und Vertragspartner wurde müßte eigentlich schon Aufmerksamkeit erregt und Erwähnung gefunden haben.
Wann wurde Muhammad politisch bedeutend? In den letzten 2 Jahren, nach der Eroberung Mekkas und der Konvertierung vieler arabischer Stämme.
zaphodB. schrieb:Und selbst wenn es nur die Missionsbriefe(in welche Zeit sind die eigentlich datiert ?) an die führenden Herrscher der Zeit gegeben hätte,müßte hierzu doch eigentlich irgendwas in den Diplomatika dieser Reiche vermerkt sein.
Sofern diese erhalten sind
zaphodB. schrieb:Mohammed taucht relativ unvermittelt nach seinem Tod in der diplomatischen Korrespondenz auf . Deshalb meine Vermutung,daß er eher in der zweiten Reihe der Stammeshierarchie stand, sozusagen also zwar der religiöse Vordenker des Stammes war,aber nicht als staatsmann und Heerführer in Erscheinung trat. sondern hierzu erst nach seinem Tod hochstilisiert wurde.
Weil erst nach seinem Tod der unmittelbare politische und militärische Kontakt des islamischen Reichs zu den Großreichen einsetzt.
Allenfalls die aus byzantinischer Sicht völlig unbedeutenden Schlachten (wobei es ja nicht einmal richtig zum Kampf kam) von Tabuk und Mu´ta an den Grenzen ihrer Pufferstaaten könnte man zu Lebzeiten des Propheten dazuzählen. Diese fanden in den letzten beiden Lebensjahren des Propheten statt.
Staatsmann über Arabien war er erst ganz am Ende seines Lebens, und zweifellos war er kein allmächtiger Herrscher, Arabien war immer noch regional organisiert und nicht komplett islamisiert.
Heerführer war er - Heerführer der muslimsichen Heere.
Gegen Ende seines Lebens (als die muslimischen Heere zahlenmäßig begannen, diesen Namen zu verdienen) gab er meist einem seiner Heerführer den Oberbefehl über die einzelnen Kriegszüge (u. a. Chalid bin Al- Walid)