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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

81 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: AFD, Ostdeutschland, Gespalten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

06.03.2025 um 01:24
Mein reines Bauchgefühl nach 40 Jahren Deutsch Migrant zu sein ist das ich tatsächlich glaube das nicht ALLE Afd wähler per se echte Nazis oder Rechts oder Rechtsradikal sind.
Wenn dann hätten wir wirklich massive ernste
akute Probleme.

Ich denke das mindestens 30 "lediglich" wirklich NAIV sind zu glauben die Afd könnte zumindest die Asylpolitik und die wirklich zum teil unangenehmen Ausländer unter Kontrolle bringen.
Sie sind auch so naiv anzunehmen das aus dieser Partei keine Gefahr ausgingen ja vielleicht so weit das sie denken: "Wie wollen /sollen die denn jetzt 13 Mio Ausländer abschieben geht doch weder rechtlich noch politisch".
Die "Ich bin kein nazi ABER fraktion:
Ein Teil denke ich besteht aus nicht rechten, die aber rechte für dieses "Nervige doofe Ausländer"unterfangen wählen würden.

Echte Nazis und Rechtsradikale würde ich in der Afd wählerschaft mit Max ca 20% beziffern denn einer sein und einen zu wählen sind auch nochmal 2 paar Schuhe..

Ein weiterer Teil sind Rechte/Rechts light die einfach mit Ausländer nichts am Hut haben wollen.

Also wenn die Demokratie die Demokratischen Parteein und die Wehrhaftigkeit dieser sich NICHT DEVOT UND DÄMLICH anstellen geht meiner Meinung nach von der Afd keine langfristige Gefahr aus, dazu ist Deutschland zu sehr verflochten und in wirtschaftlicher Gesellschaftlicher Symbiose mit Migranten.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

06.03.2025 um 16:16
Wenn alle Migranten remigriert würden, läge die AfD so bei 6 %. Nur mal so ...


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

06.03.2025 um 18:24
@sooma
Naja, das ist ja elemtare Mathematik. Da wo man am wenigsten hat ist es natürlich am einfachsten ein prozentual größeres Wachstum zu erzielen.


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06.03.2025 um 20:01
Zitat von HundertaugeHundertauge schrieb:Mein reines Bauchgefühl nach 40 Jahren Deutsch Migrant zu sein ist das ich tatsächlich glaube das nicht ALLE Afd wähler per se echte Nazis oder Rechts oder Rechtsradikal sind.
Wenn dann hätten wir wirklich massive ernste
akute Probleme.
Sicher sind nicht alle AFD Wähler Nazis, Rechts oder Rechtsradikal.
Menschen werden aber auch nicht als Nazis, Rechts oder Rechtsradikal geboren, sie werden durch ihr Umfeld ihre Erfahrungen dazu.
Auf der einen Seite werden die Menschen die arbeiten extrem besteuert, ein Steuereinnahmen Rekordjahr jagdt das nächste und trotzdem will Herr Merz jetzt aber hunderte Milliarden neue Schulden für Bundeswehr und Infrastruktur machen auf der anderen nehmen wir unbegrenz Migranten jedes Jahr hundertausende mehr in unser Sozialsystem auf, zahlen selbst abgelehnten Asylbewerbern Sozialleistungen. Da werden sogar Leute wo eigentlich niemand genau weiß wer das ist für einen haufen Geld aus Afganistan eingeflogen. Und dann passieren hier neben der Kriminalität ständig irgendwelche Anschläge und Protestzüge wo gar die Einführung eines Kalifats gefordert wird.
Diese Migrations- und Sozialpolitik wie sie unsere Politiker betreiben ist ein Nährboden für Ausländerhass und Rechtsextremismus, dadurch Entwickeln immer mehr Menschen ein Abneigung oder gar Hass auf Ausländer und werden Rechtsextrem. Immer mehr Menschen, die vor 40 Jahren ganz normal in der Mitte des politischen Meinungsspektrums waren SPD und CDU gewählt haben, die Migration als positiv betrachteten wandern mental immer weiter nach rechts bis rechtsextrem ab und wählen die AFD.
Oder um es zusammenzufassen. Die AFD hat nicht nur soviele Wähler, weil sie auch von Menschen gewählt wird die keine Nazis, Rechte oder Rechtsextreme sind, sondern auch weil die Politik von Merkel, der Ampel und Merz der es mit der SPD weiterso machen wird immer mehr Menschen radikalisiert.
Zitat von HundertaugeHundertauge schrieb:Ich denke das mindestens 30 "lediglich" wirklich NAIV sind zu glauben die Afd könnte zumindest die Asylpolitik und die wirklich zum teil unangenehmen Ausländer unter Kontrolle bringen.
Sie sind auch so naiv anzunehmen das aus dieser Partei keine Gefahr ausgingen ja vielleicht so weit das sie denken: "Wie wollen /sollen die denn jetzt 13 Mio Ausländer abschieben geht doch weder rechtlich noch politisch".
Was ist den die Alternative zur Alternative? Warum klappt es denn in anderen Ländern auch? Warum können die gegen EU-Regeln verstoßen? Warum können wir keine kontrollierte für unseren Arbeitsmarkt geeignete Migration. Wie gehen die mit denen um die nicht Asylberechtigt sind und ihren Unterhalt selbst erwirtschaften? Wieso haben wir keine SPD wie Dänemark? Die Bürger wollen einfach eine andere Politik, eine wie sie auch in unseren Nachbarländern praktiziert wird. Mit Rot, Grün, Gelb und Schwarz gibt es nur ein weiter so, wenn also sonst wählen?
Zitat von HundertaugeHundertauge schrieb:Ein weiterer Teil sind Rechte/Rechts light die einfach mit Ausländer nichts am Hut haben wollen.
Nur weil jemand nichts mit Ausländern zu tun haben will, ist er noch lange nicht rechts. Ausländer sind halt nicht einfach nur Leute die von ausserhalb des eigenen Landes kommen, sondern die kommen aus bestimmten Länder, Kulturen, haben bestimmte Weltanschauungen und Religionen. Wer von euch möchte den Islamisten von der ehemaligen IS aus Syrien oder der Alquaida als Nachbarn haben und sich auf die einlassen?
fowid-torte-grafik-2023 1Original anzeigen (0,4 MB)
https://fowid.de/meldung/atheistenquote-2024
46% der Menschen in Deutschland sind Konfessionslos, 20% sind Atheisten. Wenn man eine Massenmigration durch Anhänger eines sich immer weiter radikalisierenden Islams hat, dann braucht man sich nicht wundern, wenn es ganz viele Menschen gibt, die mit diesen Ausländern nichts zu tun haben wollen. Das heißt aber nicht das die Menschen generell gegen Ausländer oder überhaupt Rechts wären und Ausländer aus anderen Länder nicht willkommen heißen würden.

Und warum Deutschland so gespalten ist? Im Osten hat man 40 Jahre den realen Sozialismus erlebt und diesen schlussendlich überwunden. Vielleicht sind die Menschen im Osten einfach viel feinfühliger was die immer umfangreichere sozialistische Umverteilung, die Einschränkung der Meinungsfreiheit und den wirtschaftlichen Niedergang durch die Ampel und CDU betrifft. Die haben damals die SED abgewählt und werden, wenn es so weiter geht auch Schwarz-Rot-Gelb-Grün abwählen.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

06.03.2025 um 20:26
Zitat von JaimeJaime schrieb:Nur weil jemand nichts mit Ausländern zu tun haben will, ist er noch lange nicht rechts. Ausländer sind halt nicht einfach nur Leute die von ausserhalb des eigenen Landes kommen, sondern die kommen aus bestimmten Länder, Kulturen, haben bestimmte Weltanschauungen und Religionen. Wer von euch möchte den Islamisten von der ehemaligen IS aus Syrien oder der Alquaida als Nachbarn haben und sich auf die einlassen?
Gilt denn im Umkehrschluss auch das?:

Nur weil jemand nichts mit Innländern zu tun haben will, ist er noch lange nicht Islamist. Innländer sind halt nicht einfach nur Leute die aus dem Innland kommen, sondern sie haben eine bestimmte Weltanschauung und Lebenseinstellung. Wer von euch möchte den mit Enkeln und Urenkeln von ehemaligen Nazis als Nachbarn haben und sich auf die einlassen?
Zitat von JaimeJaime schrieb:46% der Menschen in Deutschland sind Konfessionslos, 20% sind Atheisten. Wenn man eine Massenmigration durch Anhänger eines sich immer weiter radikalisierenden Islams hat, dann braucht man sich nicht wundern, wenn es ganz viele Menschen gibt, die mit diesen Ausländern nichts zu tun haben wollen. Das heißt aber nicht das die Menschen generell gegen Ausländer oder überhaupt Rechts wären und Ausländer aus anderen Länder nicht willkommen heißen würden.
Laut Deiner Grafik sind es doch 4%. Bei 30 Millionen Ausländern, oder Menschen mit Migrationshintergrund... verstehe ich nicht, wo ist denn da die Massenmigration von radikalen Moslems?
Zitat von JaimeJaime schrieb:Was ist den die Alternative zur Alternative?
CDU.
Zumindest wollen sie nicht gleich den Staat umkrempeln und sind keine Musk, Trump und Putin Freunde.

Dem Rest stimme ich zu.
Zitat von HundertaugeHundertauge schrieb:Also wenn die Demokratie die Demokratischen Parteein und die Wehrhaftigkeit dieser sich NICHT DEVOT UND DÄMLICH anstellen geht meiner Meinung nach von der Afd keine langfristige Gefahr aus, dazu ist Deutschland zu sehr verflochten und in wirtschaftlicher Gesellschaftlicher Symbiose mit Migranten.
Sehe ich genauso.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

07.03.2025 um 23:27
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Wer von euch möchte den mit Enkeln und Urenkeln von ehemaligen Nazis als Nachbarn haben und sich auf die einlassen?
Stellt sich die Frage warum man dann in so ein Land einewandert?


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

08.03.2025 um 00:21
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 26.02.2025:warum ist nur in der ehemaligen DDR die rechte populistische AfD so stark, was für Fehler wurden nach der Wiedervereinigung in Deutschland gemacht?
Gar keine. Möchte man nun ganze Bundesländer um erziehen oder wie?
In der Fragestellung gibt es für mich keine passende Antwort. Ich habe es selbst erst über einen sehr sehr interessanten Menschen +dessen Familie und Umkreis kennen gelernt, wie die Ostdeutschen überhaup ticken.
Wir Norddeutschen ticken auch komplett anders, als Bayern.
Was soll das?
Ich mag überhaup nicht mehr vom Wessi&Ossi reden. Immer noch die alte Leier.
Polarisierende Frage.

Ich bin Wessi und kenne wirklich nur gute Menschen aus der ex DDR

Warum wählen die wohl die AFD!?
Meine Antwort auf deine Fragestellung steht gar nicht zur Debatte - kann ich auch nicht ankreuzen.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

08.03.2025 um 14:40
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Stellt sich die Frage warum man dann in so ein Land einewandert?
In so ein Land einwandern?
Ich weiß nicht ob das die wirkliche Frage ist.

Wäre denn dann, wenn tatsächlich die einen das folgende behaupten:
Zitat von JaimeJaime schrieb:Nur weil jemand nichts mit Ausländern zu tun haben will, ist er noch lange nicht rechts. Ausländer sind halt nicht einfach nur Leute die von ausserhalb des eigenen Landes kommen, sondern die kommen aus bestimmten Länder, Kulturen, haben bestimmte Weltanschauungen und Religionen. Wer von euch möchte den Islamisten von der ehemaligen IS aus Syrien oder der Alquaida als Nachbarn haben und sich auf die einlassen?
Und die anderen entsprechend das behaupten:
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Nur weil jemand nichts mit Innländern zu tun haben will, ist er noch lange nicht Islamist. Innländer sind halt nicht einfach nur Leute die aus dem Innland kommen, sondern sie haben eine bestimmte Weltanschauung und Lebenseinstellung. Wer von euch möchte den mit Enkeln und Urenkeln von ehemaligen Nazis als Nachbarn haben und sich auf die einlassen?
.... wirklich die Frage offen warum man dann in so ein Land einwandert?
Ist diese Frage denn nicht eigentlich schon längst überholt?

Ich meine das was ich jetzt schreibe wird vielen nicht gefallen ist aber dennoch Wirklichkeit:

Deutschland wird älter:
Im Jahr 2020 hatten 26,7 Prozent aller Einwohner in Deutschland einen Migrationshintergrund. Dabei gilt: Je jünger die Altersgruppe ist, desto höher ist der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund. So hatten beispielsweise im Jahr 2020 bei den Kindern unter fünf Jahren vier von zehn Kindern einen Migrationshintergrund (40,3 Prozent). Noch größer sind die Unterschiede auf der Ebene der Bundesländer: In Bremen hatten 2020 fast zwei Drittel der unter 6-Jährigen einen Migrationshintergrund (64,3 Prozent), in Sachsen waren es bei dieser Altersgruppe lediglich 15,2 Prozent.
Quelle: bpb.de

Damit einhergehend haben vor allem die östlichen Bundesländer ein Problem:
Im Jahr 2022 lebten laut Statistischem Bundesamt 68,0 Millionen Personen (84,4%) im früheren Bundesgebiet (ohne Westberlin); 12,6 Millionen Personen (15,6%) wohnten in den neuen Ländern (ohne Ostberlin). In Westdeutschland lebten rund 2,6 Millionen Menschen mehr als 2010; in Ostdeutschland hat die Einwohnerzahl um 0,3 Millionen Personen abgenommen (ohne Berlin).

Viele ländliche Regionen – insbesondere abseits der Ballungsräume – erleben schon seit Jahren einen Bevölkerungsrückgang, der sich auch in absehbarer Zeit fortsetzen dürfte. Dies führt zu fallenden Immobilienpreisen – viele Mietwohnungen werden leer stehen oder abgerissen werden, Eigenheime und Eigentumswohnungen werden immer schwerer und zumeist nur mit Verlust verkauft werden können. So werden dort lebende Menschen niedrigere Mieten als heute zahlen bzw. preisgünstiger Wohneigentum erwerben können. Allerdings werden in diesen Regionen zunehmend Infrastruktur- und Dienstleistungen reduziert, während gleichzeitig die Versorgungsgebühren ansteigen, da die Anlagen nicht mehr ausgelastet sind und weniger Einwohner für Reparaturen und Ersatzinvestitionen aufkommen. Zudem sind viele Orte schon jetzt nicht mehr an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden, was z.B. für Senioren, die nicht mehr Auto fahren können, ein großes Problem darstellt.
Quelle: Zukunftsenwicklung.de

Da wo ich lebe, würden einschließlich mir, nicht mehr viele das Etikett "Bio-Deutsch" tragen, wir sind größtenteils "Neo-Deutsch" (Ein zwei direkte Vorfahren kommen aus dem Ausland). Spielt aber bis auf ein paar ewig gestrige Fanatiker auch nicht wirklich eine Rolle.
Übrigens: Dies geschah nicht weil ein "jüdischer Weltplan" da war um alles auszutauschen, sondern es war viel einfacher: Mann sucht Frau, oder Frau sucht Mann und man hat einfach den/die passenden Partner/in gefunden.

Wenn man mir nicht glaubt, so kann man Alice Weidel fragen, sie hat ja eine Partnerin aus Sri Lanka. Ganz bestimmt nicht aus "Rasseideologischen" Gründen, sondern es gab einfach niemanden sonst der gepasst hat.

Im Anbetracht dessen:

Ist wirklich die Frage offen warum man dann in so ein Land einwandert oder ist diese Frage denn nicht eigentlich schon längst überholt?

An @Jaime hatte ich jedoch dennoch eine ganz andere Frage gestellt:
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Gilt denn im Umkehrschluss auch das?:



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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

09.03.2025 um 08:00
Zitat von JaimeJaime schrieb:Vielleicht sind die Menschen im Osten einfach viel feinfühliger was die immer umfangreichere sozialistische Umverteilung, die Einschränkung der Meinungsfreiheit und den wirtschaftlichen Niedergang durch die Ampel und CDU betrifft.
Das zeigt die Dummheit von Menschen gut auf. Die Beeinflussung durch asoziale Medien zeigt hier Wirkung.

- sozialistische Umverteilung möchte man gerne wieder haben
- Meinungsfreiheit war nie eingeschränkt seit der Wende
- den Wirtschaftlichen Niedergang gab es in der DDR

Wenn der Osten Putin und die DDR zurückhaben wollen, dann sollen sie bitte nach Russland gehen.


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10.03.2025 um 09:59
Zitat von JaimeJaime schrieb am 06.03.2025:Vielleicht sind die Menschen im Osten einfach viel feinfühliger was die immer umfangreichere sozialistische Umverteilung, die Einschränkung der Meinungsfreiheit
Obwohl ich "Wessi" bin, bin ich sehr sensibel beim Thema Einschränkung der Meinungsfreiheit, weswegen ich auch ein Problem mit der AfD und ihren Anhängern habe. Denn von deren Seite scheint ebenfalls eine starke Tendenz zur Einschränkung der Meinungsfreiheit auszugehen, sofern man nicht deren Meinungen oder Ansichten teilt.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

10.03.2025 um 12:51
Zitat von martenotmartenot schrieb:Obwohl ich "Wessi" bin, bin ich sehr sensibel beim Thema Einschränkung der Meinungsfreiheit, weswegen ich auch ein Problem mit der AfD und ihren Anhängern habe. Denn von deren Seite scheint ebenfalls eine starke Tendenz zur Einschränkung der Meinungsfreiheit auszugehen, sofern man nicht deren Meinungen oder Ansichten teilt.
Naja. Ich war bereits auf mehreren AfD-Veranstaltungen mit prominenten Redner wie Gauland oder Curio. In den Pausen habe ich so ausgewogene Gespräche über Politik mitbekommen und z. T. selber geführt wie selten. Man konnte hinterher in der Fragerunde auch sachliche Kritik äußern, ohne irgendwelche Angst haben zu müssen, von Saaldienern mehr oder weniger sanft herausgebeten zu werden. Die Meinungsfreiheit angreifen wollten eher diejenigen, die draußen hinter dem Absperrgitter standen, ihre Standardparolen in Dauerschleife brüllten und sich mit der Polizei anlegten.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

10.03.2025 um 12:59
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Man konnte hinterher in der Fragerunde auch sachliche Kritik äußern, ohne irgendwelche Angst haben zu müssen, von Saaldienern mehr oder weniger sanft herausgebeten zu werden.
Konnte es daran gelegen haben, dass Du gar keine kontroversen Diskussionen führen wolltest, die eindeutig gegen die Leitlinien der Partei gerichtet gewesen wären?

Es ist ja immer so, dass man das Gefühl hat, konstruktiv und sachlich diskutieren zu können, wenn man im Prinzip im Konsens mit der offiziellen Parteilinie ist und nur ggf. Details kritisieren will.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

10.03.2025 um 13:22
Zitat von SabresSabres schrieb:Ich bin Wessi und kenne wirklich nur gute Menschen aus der ex DDR

Warum wählen die wohl die AFD!?
Was wäre denn deine Antwort als "Außenstehender"? Würde mich tatsächlich sehr interessieren.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

10.03.2025 um 13:23
Zitat von martenotmartenot schrieb:Konnte es daran gelegen haben, dass Du gar keine kontroversen Diskussionen führen wolltest, die eindeutig gegen die Leitlinien der Partei gerichtet gewesen wären?

Es ist ja immer so, dass man das Gefühl hat, konstruktiv und sachlich diskutieren zu können, wenn man im Prinzip im Konsens mit der offiziellen Parteilinie ist und nur ggf. Details kritisieren will.
Natürlich muss so eine gewisse Grundüberzeugung-/symapthie für die Parteiausrichtung schon vorhanden sein, das ist ja klar. Ich gehe ja auch nicht in ein indisches Restaurant, wenn ich gar kein indisches Essen mag. Wichtig ist mir, wie mit sachlicher Kritik umgegangen wird. Und da hatte ich - ich schwör's - bei keiner AfD-Veranstaltung den Eindruck, dass man jede Kritik sofort im Keim ersticken möchte. Denn dann wäre die AfD für mich gestorben gewesen. Ich war vor einigen Jahren auch bei Höcke in Erfurt, selbst der gab gegenüber seinen Zuhörern von sich aus zu, dass auch die AfD in Regierungsverantwortung nicht alle Probleme sofort lösen könnte und in einer Koalition auch ungeliebte Kompromisse machen müsste. Doch sowas kommt in der öffentlichen Berichterstattung nie vor, immer nur das Mahnmal der Schande. Da wird die AfD stets in dunkelsten Farben gemalt. Kein Wunder, dass dann diejenigen, die sich selber einen Eindruck gemacht haben, wiederum mit der Presse kritischer werden. Und gerade im Osten reagiert man aus historischen Gründen sehr empfindlich auf so etwas.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

10.03.2025 um 13:34
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Und gerade im Osten reagiert man aus historischen Gründen sehr empfindlich auf so etwas.
Nicht nur im Osten. Ich reagiere auch recht empfindlich, wenn meine bevorzugten Parteien und politischen Konzepte schlechtgeredet werden, oder man deswegen sogar beschimpft oder bedroht wird. Das dürfte wohl jedem so gehen, nicht nur den Menschen im Osten.


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13.03.2025 um 19:01
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 06.03.2025:Wenn alle Migranten remigriert würden, läge die AfD so bei 6 %. Nur mal so ...
@nocheinPoet
Deinen Satz könnte man auch so verstehen:
Die AFD wird von den Migranten gewählt.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

13.03.2025 um 19:47
@frauZimt

So schaut es aus, also viele die wählen dürfen, wählen die AfD, bedenke, die wollen ja auch "Migranten" mit deutscher Staatsbürgerschaft dann "remigrieren" und die dürfen eben Wählen.

Ist so ähnlich wie in den USA, da will Trump ja auch "Migranten" loswerden, die schon US-Bürger sind, aber ihre Wurzeln in Mexico und wo anders haben und die eben auch wählen dürfen.

Alles eh schon recht gaga, im Grunde müsste die USA dann bis auf die Indianer wieder vollständig remigriert werden. :D


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13.03.2025 um 20:19
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 26.02.2025:1. Wirtschaftliche und soziale Disparitäten

2. Fehlende politische Integration und Repräsentation

3. Kulturelle und historische Unterschiede

4. Fehler in der Wiedervereinigungspolitik

5. Vertrauensverlust in traditionelle Institutionen
Ich kann hier nicht abstimmen, alle genannten Gründe sind zutreffend. Als Westdeutscher, der einige Jahre in Ostdeutschland (2000 bis 2007) zugebracht hat, möchte ich noch einen Aspekt hervorheben:

Der Zusammenbruch des SED-Regimes und in der Folge der DDR hat zu einem abrupten Werte- und Statusverlust geführt. Was bis zum "40. Jahrestag der Republik" wichtig und richtig war, das war nur ein Jahr später nichts mehr wert. Urplötzlich galten andere Werte und Normen. Darauf reagierten die Einen mit Verweigerung, die Anderen mit Anpassung. Und Viele mit einer Kombination davon, aus der z.B. Ostalgie, Nationalismus, Ablehnung des "Fremden" und ein Hang zum Sozialdarwinismus hervorgingen.

Aber alle waren fundamental verunsichert. Die angepassten Ostdeutschen, auf die ich traf, die hatten oberflächlich die Bundesrepublik und ihre Werte und Normen akzeptiert und scheinbar internalisiert. Aber alle waren in Wirklichkeit noch traumatisiert vom Umbruch. Deshalb war nichts sicher und alles relativ. Der Zweifel, die Unsicherheit, ob man sich auch "richtig" entschied, "gerecht" behandelt wurde, die führten schnell zur Infragestellung des ganzen Systems.

Ich habe in Ostdeutschland - lange vor der AfD - einen Hang zu Verschwörungstheorien festgestellt, eine Überanpassung an neoliberale Vorstellungen, eine unsicher-aggressive Grundhaltung und eine Neigung zum Gefühl von Bedrohtheit des mühsam erarbeiteten sozialen Status. Zudem ein kontinuierliches Gefühl des Ungerecht-Behandelt-Werdens, unabhängig vom individuellen Erfolg und Wohlstand. Damals flüchtete sich der Protest zur PDS oder zur NPD, wobei der wesentliche Unterschied war, dass die PDS keine extremistische Partei war. Die Niederlage der SED war so total, dass die Nachfolgepartei das Grundgesetz als "neue DDR-Verfassung" akzeptierte. Die NPD war dagegen eine Neonazi-Partei.

Die AfD, so wie sie heute ist, ist in Ostdeutschland so erfolgreich, weil sie mehr und mehr für Ostdeutschland "designed" wurde. Im Gegensatz zur NPD verzichtet sie darauf, verstorbenen Vorsitzenden die Hakenkreuzflagge ins Grab zu werfen, sondern ummäntelt sich bürgerlich, auch wenn sie den antiparlamentarischen Kampf der NSDAP in der Weimarer Republik adaptiert. Rechtsextremismus ohne Neonazitum, verkauft als Rechtspopulismus, das holt die Ostdeutschen dort ab, wo sie nach 35 Jahren noch immer stehen: Verunsichert, ängstlich, aggressiv, antipluralistisch, ausgrenzend da ausgegrenzt.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

21.03.2025 um 21:29
Ich bin jetzt seit nem Jahr in Ostdeutschland heimisch und würde da jetzt auch ganz klar, so zumindest meine Beobachtungen, als "Wessi" eine ganze Menge der Bildungsproblematik zuschreiben und dem Verfall.
Letzendlich sehen die Menschen hier tagtäglich dabei zu, wie ihre Heimat mehr und mehr zerfällt, es ist kein Geld da für Sanierungen etc und da ist's am leichtesten die Schuld bei den Ausgaben für Arbeitslose und Migranten zu suchen.
Gleichzeitig gibt's hier halt auch ein wahnsinniges Alkoholproblem.
Allerdings muss ich sagen, ich bin selbst Migrantin und auch wenn man hier arg mit Vorurteilen zu kämpfen hat, wenn die Menschen dich kennen sind sie wahnsinnig hilfsbereit.


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Warum ist DE politisch so gespalten, Fehler nach der Wiedervereinigung

24.03.2025 um 08:17
Das Problem hat meines Erachtens mehrere Ebenen, die so gar nicht offen diskutiert werden.

Da wäre zu einem die spezielle Biografie der Ostdeutschen, die nach dem Nationalsozialismus durch Russland ohne Möglichkeit der Gegenwehr in eine zweite, subtilere Diktatur gezwungen wurden. Das Erziehungssystem dieser Diktatur und ihre Durchdringung aller Lebensbereiche wirkt bis heute nach. Wenn ich mit meinen Schwiegereltern spreche, beteuern die gebetsmühlenartig nichts von einer Diktatur mitbekommen zu haben. Da fehlt bis heute bei den Älteren bis in die 70er Jahrgänge die selbstkritische Reflexion mit der eigenen Biografie und die Akzeptanz der Ohnmacht, die sich niemand gerne eingestehen mag. Zudem hat das DDR System mit 40 Jahren wesentlich länger gewirkt, als es der Nationalsozialismus mit seinen zwölf Jahren tat. Wenn man in die Geschichte blickt hat es in Deutschland West nach zwölf Jahren Diktatur bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gedauert, sich ernsthaft gesellschaftlich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Eine vergleichbare Bewegung zur APO und den 68ern hat es in der DDR weder während der zweiten deutschen Diktatur gegeben, noch danach. Dies führt zu einer Verklärung der DDR-Zeit, die sich lange in starken Wahlergebnissen der Linken manifestiert hat.

Zweitens der Mythos des "Wir sind das Volk". Eine Revolution, die das DDR System gestürzt hätte, hat es nicht gegeben. Vielmehr kam es durch eine Verkettung glücklicher Umstände zu Mauerfall und Wende, die im wesentlichen auf dem wirtschaftlichen Niedergang Russlands und dem Einbruch des Vertrauens in den Kommunismus, beginnend mit Tschernobyl als "Anfang vom Ende des Ostblocks" (so hat Gorbatschow es bezeichnet) fusste. Hinzu kam die immer schneller zu Tage tretende Verrottung der DDR Wirtschaft (was später noch eine große Rolle spielen sollte). Russland hat beim Versuch die UdssR zusammen zu halten einen wirtschaftlich ungesunden Teil (die DDR) abgestoßen und dafür finanzielle Hilfen durch einen Kanzler Kohl erhalten, der seine politische Existenz und Kanzlerschaft durch das Ergreifen der historischen Gelegenheit, gerettet hat. Die Montags-Demonstrationen hatten damit herzlich wenig zu tun, noch wenige Jahre zuvor hätte man diese mit russischer Unterstützung unbarmherzig nieder gewalzt. Die SED Führung stand während des Mauerfalls und den folgenden Ereignissen hilflos gegenüber ohne die Unterstützung der Sowjets, von denen man sich durch politische Fehler Honeckers entfernt hatte. Bis heute dient die angebliche Revolution der DDR-Bürger als Mythos der Selbstentschuldigung nach. In Wirklichkeit dienten auch die Montags-Demos zu hohem Prozent-Anteil nicht der Wiedervereinigung, sondern dem Erhalt der DDR als reformiertem Staat in Form eines demokratischen Sozialismus (den die Linke sich denn auch bis heute als Existenzberechtigung gibt).

Als drittes haben west-deutsche Neo-Nazi-Strukturen die historische Chance ergriffen und im Osten aktive Strukturarbeit betrieben. In dieser ARD Doku ist dies gut dargestellt. Diese Strukturarbeit wirkt bis heute in einer festen Verwurzelung des Rechtsradikalismus im sozialen Leben der ost-deutschen Bundesländer nach und ist bspw. eng verzahnt mit der Geschichte des NSU und dem Aufstieg von NPD und AfD im Osten.

Youtube: Rechts und Radikal - Warum gerade im Osten? | Doku
Rechts und Radikal - Warum gerade im Osten? | Doku
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Zu guter Letzt war die sofortige Wiedervereinigung ein massiver politischer Fehler, gewachsen aus der Stimmung eines historischen, nationalen Einheitstrubels, dem kaum jemand widersprochen hat (mit der Ausnahme Lafontaines). Die DDR war nach 40 Jahren Misswirtschaft ein massiv verrottetes Land. Die Art und Weise wie die Treuhand mit diesem wirtschaftlichen Erbe umgegangen ist (teilweise umgehen musste) basiert auf diesem völlig kaputten Land. Hier wird aus Mangel der Selbstreflexion und der mangelnden Fähigkeit vieler Ostdeutscher sich mit der eigenen Biografie und Rolle im System auseinanderzusetzen, die Treuhand zu einem Mythos des Bösen stilisiert, welcher der wirtschaftlichen Realität nicht gerecht wird.

Hinzu kommt der Umstand, dass die west-deutsche Wirtschaft nicht ansatzweise in der Lage war und sein konnte, den Wohlstand auf die DDR auszudehnen und beizubehalten, weshalb das vermeintliche Schlaraffenland BRD für die meisten Ost-Deutschen schnell ausgeträumt war, was im Zusammenwirken mit den anderen Faktoren, die ich hier benannt habe schnell zu den sozialen Unruhen und rechts-radikalen Ausbrüchen der beginnenden 90er im Osten führte.

Und dies sind nur kleine Gemenge-Teile eines komplizierten Problems.


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