navi12.0 schrieb:Kommt doch ganz drauf an, was man an dem anderen Ort vor hat, nicht wahr ..
Fährt man mit dem Auto zur Arbeit, um besonders klimafreundliche Anlagen zu installieren, womit zB der co2 Ausstoß großflächig eingedämmt wird, oder fährt man mit dem Rad in ein Kohlekraftwerk, und hilft quasi dabei das Treibhaus auszubauen?
Ich weiß, ist nbissl klugscheißerisch, aber unter dem Strich tatsächlich der Kern des ganzen Problems, das vielschichtig wirkt.
Das Dilemma ist ja: Was müssen wir uns noch erlauben, um einerseits nicht das politische Klima völlig zu vergiften, wenn zB aufgrund von Arbeitsplatzverlusten, Energieengpässen usw soziale Unruhen ausbrechen, um andererseits das "Wetter" nicht zu sehr zu destabilisieren, und langfristig wieder zu stabilisieren.
Man muss immer die soziale Komponente im kopf behalten, aber wenn man die als Grund anführt, dann erwarte ich, dass man da alles tut, was möglich ist.
Wenn wir als Staat nichtmal ein tempolimit und einen vernünftigen Ausbau des ÖPNV anstreben (und das tut Wissing nicht), dann soll mir keiner erzählen, es liege an den nahenden sozialen Unruhen, dass wir nicht genug klimaschutz betreiben.
Es wird ja andersrum ein schuh draus: Wenn wir jetzt nicht tätig werden, WERDE soziale unruhen ausbrechen, weil der Klimawandel durch seine konsequenzen dazu führen wird.
Wenn wir jetzt mit dem messaging anfangen, dass wir uns einschränken müssen und das aber so managen, dass es zumindest für alle Menschen verkraftbar wird und sie im großen und ganzen ihre lebensqualität behalten, wäre das ehrlich und vernünftig.
Was aber gemacht wird, ist das messaging "keiner sorge, so schlimm wird es nicht, ich sorge dafür, dass alles billig bleibt", obwohl das auf dauer nicht funktionieren kann. Man belügt die menschen, damit sie sauer auf die werden, die ihnen die wahrheit sagen. Und dann nutzt man diese wut, um denen, die die wahrheit sagen, zu erzählen, dass sie besser mal einen gang runter schalten sollen.