Abahatschi schrieb:Nein. Ein Nettosteuerzahler ist jemand der soviel Steuern zahlt dass dem Staat etwas übrig bleibt.
Auch in der GKV muss jemand mehr als 4000€/Jahr einzahlen, dass ist sind in etwa die durchschnittlichen Kosten pro Patient.
Dir scheint nicht klar zu sein dass bloß 15 Mio der Einwohner mehr in den Staatskassen zahlen als sie wieder rausnehmen.
Laut diesem Rechner ist ein Single ab 31.000 brutto Nettosteuerzahler, das wäre ein Azubi/Gehalt von 2583€ im Monat.
Eine 4 Köpfige Familie ab 66.000€ (2Personen über 14, 2 unter 14), das wäre ein Azubi/Gehalt von 5.500€ im Monat.
https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/martin-beznoska-wer-zahlt-wer-empfaengt.html
Nochmal, nichts gegen deine Idee aber ich hätte gern es faktenbasiert besprochen, speziell im finanziellen Bereich.
Ich glaube nicht, dass man das so allein sehen sollte. Wenn die wirtschaft nach wesentlich mehr Arbeitskräften verlangt, wird ja durch die Ausfüllung dieser Arbeitskräfte auch wesentlich mehr produziert bzw. Betriebe machen mehr Gewinne (z.b. wenn ein Betrieb mehr Handwerkeraufträge annehmen kann).
Ich bin absolut kein Finanzexperte und solche Detailfragen müssen Experten klären, aber nach allen Expertenmeinungen von wirtschaftswissenschaftlern, die ich diesbezüglich kenne, würde uns auch eine Zuwanderung von Nichtnettozahlern nützen (da die meisten jobs, die ausgefüllt werden sollen, wohl unter deiner Grenze bleiben).
Abahatschi schrieb:Ok, und was passiert wenn die Mittel aufgebraucht sind?
Also du meinst wenn einer seine Arbeit verliert und seine Familie nicht mehr finanzieren kann? Das ist eine Detailfrage, die man genau durchdenken muss. Meiner Meinung nach sollte es Fristen geben, punkt 1 Fristen, ab wann man überhaupt die Familie nachholen darf (also z.b. hat man so und so lange eine feste Arbeitsstelle, sodass ersichtlich ist, dass man die familie finanzieren kann) und eine zweite Frist, ab wann man Sozialhilfe und sowas empfängt (bzw. einzahlt in die Sozialkasse), sodass man schlicht das Land verlassen muss, wenn man sich längerfristig nicht mehr selbst finanzieren kann.
Wenn jemand seit Jahren aber im Land wohnt und arbeitet, dann sollte er natürlich auch sozialhilfe empfangen können, wenn er seinen Job verliert.
Dafür muss man gute Regelungen finden, einerseits um die Leute leicht rauszuwerfen, die nur kurzfristig einer Beschäftigung nachgehen, andererseits um fair gegenüber denen zu sein, die nach den Regeln gespielt und sich ernsthaft bemüht haben.
Um beim Thema zu bleiben (und nicht zu sehr abzudriften) ist bezüglich Stabilitätssteigerung eben auch gut denkbar, das ganze von vornherein zu befristen, also Menschen hier auszubilden und sie danach standardmäßig relativ schnell wieder ins Heimatland zurückzuschicken, quasi als know-how transfer, bei dem es sich finanziell lohnt (für die Menschen weil das Azubi Gehalt und ggf. ein Jahr als Beschäftigter zu Hause viel Wert sind und sie dort auch besser Arbeit finden können, für uns weil wir die Arbeitskraft hatten).
Abahatschi schrieb:Auch wenn er durch die lange Arbeitslosigkeit quasi in der Summe ins Minus gerät? Soll er bleiben?
Ich finde unter bestimmten Auflagen ja. Wenn jemand lange genug hier gelebt und gearbeitet hat und z.b. nach 5 Jahren guter Beschäftigung und dem Aufbau einer Familie hier plötzlich arbeitsunfähig wird, würde ich ihm das zugestehen wollen.
Was anderes ist das natürlich, wenn jemand nur hier gejobbt hat und dann keine Lust mehr hatte.
Abahatschi schrieb:Und wenn die Rente unter Existenzminimum sein sollte, was dann?
Dann sollte er aufstocken dürfen. Also verhungern lassen darf man keinen. Man braucht aber regelungen, um diese missliche Lage weitgehend zu verhindern.
Ich hab ja nicht vor, jemanden in Deutschland als Spargelstecher 40 Jahre zu beschäftigen um ihm dann volle Ansprüche auf alles zu geben.
Man muss da sehr klare Systeme für verschiedene Arten von Migranten entwerfen.
-Ist das jemand, der als junger Mensch hier ausgebildet werden und ein bisschen geld verdienen soll, um dann ins Heimatland zurückzugehen?
-Ist das jemand, der hier unternehmerisch tätig sein und bleiben will?
-ist das ein Saisonarbeiter?
-Ist das eine wichtige Fachkraft, die wir aktiv hier hinziehen und halten wollen?
Das sind ja ganz unterschiedliche Systeme, die wir nicht einfach vermischen sollten. Bei der ersteren Gruppe muss es natürlich "schnell rein, schnell raus" heißen. Bei jemandem, der sich hier ein Unternehmen aufbaut und jahrelang arbeitet und dann in eine missliche Lage kommt, da ist das was anderes.
Natürlich sollte es die Möglichkeit geben, von einem system in das andere zu wechseln. Also wenn sich jemand hier so gut macht z.b. bei einer Ausbildung, dass der Chef ihn unbedingt halten will und er einen sicheren Arbeitsplatz hat, dann spricht ja nichts dagegen, das zu ermöglichen und ihn, wenn er oberhalb einer gewissen grenze für eine gewisse zeit verdient, dann letztendlich auch ansprüche auf Leistungen aller Art zu ermöglichen.
Es ist klar, dass das nicht jeden betreffen kann und soll. Das wäre ja auch gar nicht wünschenswert, denn es sollen ja durchaus viele inihr Heimatland zurückgehen oder Geld dort hin schicken, um dort einen Aufschwung und Stabilitätssteigerung zu ermöglichen.
Dass ein Arbeitsloser von dort ein Arbeitsloser hier wird, bringt niemandem etwas.