Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

Swanson schrieb:Was macht dich denn so sicher, das Nazideutschland heute genauso negativ betrachtet werden würde, wenn es den 2. Weltkrieg nicht verursacht und sechs Millionen Juden ermordet hätte?

Mal vom ganzen "Was wäre wenn"-Unsinn abgesehen, es gäbe eh keinen Konsens bei einer solchen Bewertung. Das Spektrum an Ideologien ist heute breiter als jemals zuvor. Und dem kleinen verschissenen Neonazi, der niemals einen Krieg selbst miterlebt hat, wird auch heute noch beim Anblick eines Hitler-Portraits einer abgehen, während andere sich nur angewidert abwenden würden.

Und selbst heute, im 21. Jahrhundert, gibt es immer noch Länder, in denen sich Möchtegern-Diktatoren austoben, deren Ideologien sich an der des Nationalsozialismus orientieren. Die Liste von Holocaust-Leugnern ist lang, und sie wird immer länger! Und die sitzen nicht alle nur im Iran, nein, dieses Pack hat es mal wieder geschafft, in deutsche Parlamente einzuziehen. Das ist unfassbar und nicht hinnehmbar!

Die Leugnung der Holocaust-Verbrechen ist letztlich auch nichts anderes, als ein selektives Ausblenden, um den Rest in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. So etwas dürfen wir nie wieder zulassen! Und dazu gehört es auch, Neonazis in die Parade zu fahren, wenn sie hier ihre Spielchen mit der Geschichte treiben.

Und natürlich präsentiert man sich gern als Opfer, da man als Opfer Sympathie und Zuspruch erfährt. Es sind aber keine Opfer, weder unser Foren-Guido, noch die AfD!

Daher meine Bitte an alle, haltet die Augen offen, und verhindert, dass Nazi-Ideologien hier und anderswo Verbreitung finden, damit wir von Fällen wie diesen hier in Zukunft verschont werden:

https://www.volksverpetzer.de/hintergrund/afd-holocaust/

Der Holocaust ist ein Teil unserer Geschichte, der niemals in Vergessenheit geraten darf, nicht einmal in "Gedankenspielen".

Also, erstens verstehe ich die Eingangsfrage schon mal nicht. Deutschland ist nach dem Krieg zerschlagen worden. In immerhin vier Teile. Die Ostgebiete sind an Russland und Polen gefallen und für immer weg. Die anderen drei Teile waren die DDR, die BRD und immer gerne vergessen das Saarland. Diese drei Teile haben sich wiedergefunden und zwar 1957 und 1990.

Swanson schrieb:Was macht dich denn so sicher, das Nazideutschland heute genauso negativ betrachtet werden würde, wenn es den 2. Weltkrieg nicht verursacht und sechs Millionen Juden ermordet hätte?

Wenn ich eins über Nazis gelernt habe, dann dass sie statt dessen was anderes verbrochen hätten. Da es ja mittlerweile wieder eine Anzahl Länder gibt, deren Regierungschefs als Nazis bezeichnet werden können kann man sich das dort auch wunderbar anschauen.

Der Grund ist eigentlich einfach zu verstehen. Nazis lieben einfache Antworten. Dummerweise leben wir aber in einer komplexen Welt. Und daher sind die einfachen Antworten meistens auch falsche Antworten. Das führt dazu, dass die sich tiefer in die Probleme reinreiten und radikalere einfache Antworten finden müsse um das zu überdecken. Auf die Art und Weise einsteht bei Nazis automatisch eine Abwärtsspirale, die immer radikaler wird. Je länger sie im Amt bleiben um so schlimmer wirds.

Auf der deutschsprachigen Seite des United States Holocaust Memorial Museum findet sich ein interressanter Absatz, in dem das von mir Geschriebene nochmal betätigt wird...

Holocaust‑Verfälschung kann mit Antisemitismus einhergehen, es gibt jedoch auch Formen, die durch Mangel an Respekt oder durch fehlendes Wissen über das Thema bedingt sind. Unabhängig von ihrer Motivation öffnen jedoch alle Formen der Holocaust-Verfälschung die Tür für gefährlichere Formen der Leugnung und des Antisemitismus, da sie die Realität des Holocaust in Frage stellen.

https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/holocaust-denial-key-dates

Eine Verfälschung der Realität in Bezug auf den Holocaust ist ein Wegbereiter für andere Formen der Leugnung, und damit auch eine Vorstufe dazu. Wer mir das nicht glauben kann oder will, kann sich das gerne von Leuten bestätigen lassen, die wissen wovon sie reden.