@CPH-HH-AMS Die endgültige Teilung Deutschlands ist unser Auftrag! (Chlodwig Poth)
Mein Vorschlag:
Baden-Württemberg = Schweiz
Bayern = Österreich
Berlin = Türkei
Brandenburg = Polen
Bremen = Niedersachsen
Hamburg = Schleswig-Holstein
Hessen = Tschechien
Mecklenburg-Vorpommern = Polen oder Dänemark
Niedersachsen = Niederlande
Nordrhein-Westfalen = Belgien
Rheinland-Pfalz = Frankreich oder Luxembourg
Saarland = Frankreich
Sachsen = Tschechien
Sachsen-Anhalt = Polen
Schleswig-Holstein = Dänemark
Thüringen = Tschechien
Ich lebe in Südtondern, unmittelbar an der dänischen Grenze. Meinen dänischen Freunden diesseits und jenseits des Zaunes sind sich schon lange einig, dass Espersen nicht nur ein Rad ab hat, sondern genügend für einen Reifenhändler.
Nach 1945 gab es allerdings hier in der Grenzregion bis etwa zur Eider nicht wenige frühere "Grossdeutsche", die plötzlich gern Dänen sein wollten und sich zur dänischen Minderheit bekannten. Die britische Besatzungsmacht warf deren Interessenvertretung allerdings Seperatismusbestrebungen vor, an denen dem UK nicht gelegen war. In der Folge wurden u.a. LehrerInnen an den Schulen der dänischen Minderheit in der Region gefeuert, weil sie die dänische Flagge vor dem Schulgebäude aufgezogen hatten.
Dass die "Umdänung" nicht nur den Vorteil hatte, dass man plötzlich vom strammen Nazi zum Opfer des Faschismus mutieren konnte, sondern auch materielle Vorteilen in Form von Hilfelesitungen durch die dänische Bevölkerung, brachte den Wendehälsen auch den Spitznamen "Speckdänen" ein, gefolgt von gewalttätigen Übergriffen.
Heute spielt es keine Rolle mehr, ob Du Deutscher in Dänemark oder Däne in Deutschland bist. Beide jeweiligen Minderheiten haben ihre eigenen Kitas, Schulen, Kultureinrichtungen, Zeitungen und Parteien. Hier in der Grenzregion sind wir vielsprachig, arbeiten grenzüberschreitend und kaufen ebenso grenzüberschreitend ein.
Aus einem älteren Beitrag:
Das lobe ich mir an Nordfriesland. Hier ist man "gefühlter Däne", schickt sein Kind auf die dänische Schule, hisst an St. Hans den Dannebrog und wählt SSW. Oder der zugezogene Schweizer hisst vor seinem Altersruhesitz die Friesenfahne, die hier seit dem Friisk Gesäts 2004 gleichberechtigt neben der Landesfahne steht. Dann radebrecht er "Lewer duad üs slav!" und ist gefühlter Friese. Früher hatten wir sogar einen Imbiss mit dem schönen Namen "Friesen-Döner". Hier wird alles wegintegriert!
Hier oben bei uns in Südtondern sind die Grenzen zwischen Denen und Dänen fliessend. Man hat sich lange genug die Köppe eingekloppt und hat sich seit 1945 wieder einigermassen vernünftig verhalten. Deutsche fahren zum Arbeiten nach Dänemark, Dänen kommen zum Einkaufen nach Deutschland. Die setzen im Einzelhandel in SH pro anno etwa 800 Millionen Euro um. Lebensmittel, vor allem "Ungesundes" wie Alkohol, Limonaden und Süssigkeiten sind hier deutlich billiger als "drüben". Wir können diesseits dänische Waren in dänischen Supermärkten kaufen, uns auf Dänisch bedienen lassen und mit Kronen bezahlen.
Mein Heimatort lebt praktisch von Dänen, besteht fast nur aus Supermärkten, die sieben Tage in der Woche fast rund um die Uhr geöffnet sind.
In Tondern, der nächst grösseren Stadt, ist es dann fast umgekehrt. Man kauft dort, was "typisch" ist: Möbel, Designer-Kram, Kleidung etc. Ohne deutsche Einkaufsbummler wäre Tondern so öde wie das umgebende Flachland. Man spricht deutsch, man zahlt in Euro, isst Hot Dogs und Eis. Best of both worlds, sozusagen.
Diese fliessenden Grenzen, in etwa zwischen den jeweiligen ehemaligen Maximal-Ausdehnungen von Deutschland und Dänemark, werden von beiden Seiten als positiv empfunden. Europa wächst an den Rändern zusammen. Ähnliches kenne ich aus vielen Regionen zwischen BRD und angrenzenden Ländern. Vielleicht "im Osten" nicht ganz so intensiv wie hier oben. Das mag an der kürzeren Zeit und an der Geschichte liegen.
Ich schrieb bereits - viele Deutsche arbeiten in Dänemark, weil der Arbeitsmarkt an der Westküste nicht so viel bietet. Die Stellenanzeigen in den Zeitungen bieten jede Menge Jobs, auch qualifizierte, in DK. Wer beide Sprachen spricht, ist natürlich hüben wie drüben der King auf dem Arbeitsmarkt. Darum schicken viele Mensch hier ihre Kinder in dänische Kitas, auf dänische Schulen, die es in nahezu jeder grösseren Gemeinde gibt. Wer diese Einrichtungen besucht, zählt als "dänische Minderheit", wobei es vollkommen wurst ist, ob er nun Ibrahim Abdulla, John Smith, Jörgen Jörgensen, Mai Ling Ping Pong oder Schackeline-Schantalle Hugendubel heisst. Man ist "gefühlter Däne", hat einen Danebrog im Garten oder am Auto, feiert St. Hans oder Lucia, liebt dänische Torten und deutsches Bier - und wählt selbstverständlich SSW.
In grossen Städten wie Flensburg ist es nicht anders. Dort sind sogar die Hinweisschilder "Die Stadtwerke Flensburg buddeln die Kanalisation um" zweisprachig. DAS ist Europa!