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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

106 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Berlin, Hamburg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

19.11.2021 um 18:20
Naja alles recht hypothetisch


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

19.11.2021 um 18:22
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Naja alles recht hypothetisch
Gibt tatsächlich auch einige Science-Fiction bücher über diese was-wäre-wenn-Fragen die sehr gut geschrieben sind.


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

19.11.2021 um 18:24
Ja sicher.

Ist nen beliebtes Motiv


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

19.11.2021 um 18:32
Ich vermute, das ganze hätte ein paar Jahre funktioniert, es wäre aber irgendwann zu innenpolitischen Problemen gekommen, zu Überschuldung etc. Ausserdem wären die Arbeitslosenzahlen wieder gestiegen etc.
Und irgendwann wär die ganze Sache in sich zusammengefallen wie in der DDR, Spanien, Sowjetunion etc. Auf welche Art weiss ich nicht.


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

19.11.2021 um 21:12
Es gibt ein interessantes Buch zum Thema.
Götz Aly: Hitlers Volksstaat
Wie konnte ein im Nachhinein so offenkundig betrügerisches, größenwahnsinniges und verbrecherisches Unternehmen wie der Nationalsozialismus ein derart hohes, den Heutigen kaum erklärbares Maß an innenpolitischer Integration erreichen?“[2] Zur Beantwortung der Frage charakterisiert Aly das nationalsozialistische Regime als jederzeit mehrheitsfähige „Gefälligkeitsdiktatur“:[3] die Staatsführung habe äußerst sensibel auf allgemeine Zufriedenheit geachtet und sich Zuspruch oder wenigstens Gleichgültigkeit „erkauft“. Die Lehre von der Ungleichheit der Rassen sei verbunden gewesen mit dem Versprechen größerer Gleichheit oder zumindest Chancengleichheit im Inneren. Die „sozial- und nationalrevolutionäre Utopie“,[4] welche die NSDAP bei der breiten Mehrheit populär gemacht habe, sei der „soziale Volksstaat“[4] gewesen, dessen Wohltaten allerdings auf Kosten anderer finanziert wurden, nämlich durch Raubmord und Rassenkrieg
Quelle:

Wikipedia: Hitlers Volksstaat

Wobei man natürlich sagen muss, dass die Diktatur immer repressiver gegen fast alle wurde, daher will ich es auch ohne Krieg und Co anzweifeln, dass die Beliebtheit in der Nachbetrachtung heute so gross wäre.


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

20.11.2021 um 09:38
Wer sagt das er ein guter Kerl sein sollte?

Es geht darum das solche Systeme bestand haben.. Immerhin ist heute vieles voll mit autoritären stastsmännern


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

20.11.2021 um 14:05
@Peter0167

Was macht dich denn so sicher, das Nazideutschland heute genauso negativ betrachtet werden würde, wenn es den 2. Weltkrieg nicht verursacht und sechs Millionen Juden ermordet hätte? Das selbst ist ja eine Rückprojektion: wir sehen die Nazis gerade wegen ihrer Verbrechen ab 1939 als völlig diskreditiert an, und das auch zurecht. Wir wissen nach 80 Jahren (internationaler) Forschung auch, das die Juden diskriminierenden Gesetze bewusste Grenzverschiebungen waren um die Mitmachbereitschaft national zu testen und zu schauen, wie das Ausland reagiert.

Und das hatte bekanntlich folgende Ergebnisse: die Deutschen waren in ihrer übergroßen Mehrheit bereit, die Juden erst auszugrenzen und später ihre systematische Ermordung zu organisieren und mitzutragen. An der Ostfront, in den Lagern und nicht zuletzt an der Heimatfront, wo man fleißig und diszipliniert für den Endsieg schuftete. Und das nicht aus Angst vor Repression und Befehlsnotstand, sondern Opportunismus bis glühender Überzeugung.

Das Ausland war bis 1939 auch nicht auf einer dezidiert antifaschistischen Linie, sondern versuchte, Hitler lange zu beschwichtigen und opferte dafür auf dem Höhepunkt die Souveränität der Tschechoslowakei. Die Flüchtlingskonferenz von Evian hat gezeigt, wie gering die Bereitschaft zur Aufnahme jüdischer Flüchtlinge im Ausland war. Am Vorabend des 2. Weltkriegs drosselten die Briten die Einwanderung von Juden ins Mandatsgebiet Palästina, um die Araber nicht zu verprellen, die ihrerseits starke Sympathien für die Nazis hatten.

Kurz vor dem Überfall auf Polen, der erst einen europäischen Krieg vom Zaun brach, und sich letztendlich zu einem Weltkrieg auswuchs, paktierte die Sowjetunion mit den Nazis, trug ihrerseits durch den Einmarsch Ende September zur Liquidierung eines souveränen Polens bei und hielt sich bis zuletzt regelrecht sklavisch an die Vereinbarungen und lieferte den Deutschen nicht nur nach Moskau geflohene deutsche Antifaschisten aus, sondern auch Rohstoffe, auf die die Nazis zur Kriegsführung angewiesen waren. Trotzdem die Deutschen die polnische Intelligenz liquidierten und antisemitische Maßnahmen verschärften.

Und selbst 1944, auf dem Höhepunkt der Judenvernichtung, scheiterte ein Plan zur Rettung einer Million ungarischer Juden, weil die Alliierten nicht bereit waren, im Gegenzug die Nazis mit kriegswichtigen Materialien zu beliefern (und ich weiss, in welchem Dilemma sie da steckten, finde den Preis aber zu hoch).

Was macht dich also so sicher, Hitler und Co. würden, hätten sie die Verbrechen, auf denen unsere Ablehnung für sie heute hauptsächlich beruht, nicht begangen, heute genauso verurteilt werden? Es macht mehr Sinn, den Fokus auf den Blickwinkel der Zeitgenossen zu legen, und bei denen war Hitler trotz seiner Verbrechen an Juden oder politischen Gegnern national und international bis 1939ff. alles andere als diskreditiert.


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

20.11.2021 um 14:54
Zitat von SwansonSwanson schrieb:Es macht mehr Sinn, den Fokus auf den Blickwinkel der Zeitgenossen zu legen
In Bezug auf deine Eingangsfrage macht genau das eben keinen Sinn. Es soll doch um die heutige Sicht auf den Nationalsozialismus gehen, unter Ausblendung seiner größten verbrecherischen Aktivitäten, was mal unter uns gesagt, nicht gerade leicht ist.

Von den Zeitzeugen, wenn sie denn imstande wären, nur die Zeit bis 1939 zu betrachten, würde man wohl sehr unterschiedliche Schilderungen hören, je nachdem ob sie zu den Opfern zählten, oder zu den Profiteuren. Es streitet ja überhaupt keiner ab, dass es großen Teilen der Bevölkerung eine Zeit lang viel besser erging als zuvor, aber zu welchem Preis?

Heute leben wir in einer Demokratie, deren Ideologie sich grundlegend von der des Nationalsozialismus unterscheidet. Die zahlreichen Freiheiten und Rechte, die uns heute selbstverständlich erscheinen, gelten für jeden, und nicht nur für einen privilegierten Teil der Bevölkerung.

Für einen Demokraten ist eine Ideologie, die auf Rassismus und Antisemitismus basiert, und zudem ein erklärter Feind von Demokratie und Liberalismus ist, einfach nur unerträglich, egal ob man mit Scheuklappen rumläuft, und die zwangsläufigen Folgen wie Krieg und Völkermord ausblendet.

Allein schon der Umstand, dass man das auch heute noch jemandem erläutern muss, ist zutiefst beängstigend, und hinterlässt bei mir tiefe Zweifel an der Motivation einer solchen Frage.


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Was wäre, wenn man Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zerschlagen hätte?

20.11.2021 um 17:12
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wer sagt das er ein guter Kerl sein sollte?

Es geht darum das solche Systeme bestand haben.. Immerhin ist heute vieles voll mit autoritären stastsmännern
Das ist korrekt. Die Bewertung mal aussen vor. Es wäre eine Diktatur gewesen, die zunehmend repressiver wurde und am Ende wahrscheinlich allein schon finanziell zusammengebrochen wäre. Das wäre vermutlich das heutige Fazit. Aber wie geschrieben, das ist alles Spekulation. Was wäre wenn sind immer nur Gedankenspielchen.


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