Antifa
26.04.2019 um 10:26Als Absage an einen abstrakten, kollektiven Identitätsbezug.Hononlulubaby schrieb:Wie kann man die Aussage "Deutschland muss sterben" sonst verstehen
Als Absage an einen abstrakten, kollektiven Identitätsbezug.Hononlulubaby schrieb:Wie kann man die Aussage "Deutschland muss sterben" sonst verstehen
Das ist eine mögliche Interpretation, aber sicher nicht die naheliegenste wenn der dazugehörige Bezug nicht bekannt ist.paranomal schrieb:Als Absage an einen abstrakten, kollektiven Identitätsbezug.
Selbst wenn man die Behauptung eines aufgeklärten Bezugs zur NS-Vergangenheit nicht infrage stellt: Nein, tut man nicht. Es geht nämlich nicht (in erster Linie zumindest) um das orginäre Völkerrechtssubjekt Deutschland, sondern um den nationalen Fetisch Deutschland.SpencerVerse schrieb:Wenn ich "Deutschland muss sterben" gegenwartsbezogen anwende (will ich spezifischer werden muss ich mich unmissverständlich auf den Nationalsozialismus beziehen), dann negiere ich damit das in Deutschland heute vorherrschende aufgeklärte Geschichtsbewusstsein und das damit einhergehende Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Das ist zumindest die, welche zur Selbstauffassung großer Teile des linken Spektrums passt. Linke Parolen kranken häufig daran, dass sie kaum jemand auf Anhieb versteht, der A: Nicht Teil der Szene ist oder B: was geisteswissenschaftliches studiert hat.Hononlulubaby schrieb:Das ist eine mögliche Interpretation, aber sicher nicht die naheliegenste wenn der dazugehörige Bezug nicht bekannt ist.
paranomal schrieb:Als Absage an einen abstrakten, kollektiven Identitätsbezug.
Da reicht auch ein "wir wollen ein Nichts sein", "wir sind keine Deutschen" oder ähnlich...wenn man nicht wie jemand fühlt, warum muss es sterben? Aber ich fühle mit ihnen, einfach im falschen Land geboren und können es nicht verlassen.paranomal schrieb:um den nationalen Fetisch Deutschland.
Weder Verfasser noch Anwender, da stimme ich zu. Das Ganze spiegelt sich natürlich auch in dem wahnsinnigen Wahlerfolg und Unterstützung.paranomal schrieb:Linke Parolen kranken häufig daran, dass sie kaum jemand auf Anhieb versteh
Das ist doch in erster Linie kein Zeichen für Intelligenz, weder noch eine Garantie dass es verstanden wird.paranomal schrieb:B: was geisteswissenschaftliches studiert hat.
Das hört sich jetzt schon etwas überheblich an.paranomal schrieb:Das ist zumindest die, welche zur Selbstauffassung großer Teile des linken Spektrums passt. Linke Parolen kranken häufig daran, dass sie kaum jemand auf Anhieb versteht, der A: Nicht Teil der Szene ist oder B: was geisteswissenschaftliches studiert hat.
Akademismus wirds schon richten. Im Elfenbeinturm lässt sich es schön die Wände beschmücken.paranomal schrieb:was geisteswissenschaftliches studiert hat
Das liegt wohl daran, dass die eigene Identitätsrepräsentanz mit einem überlieferten Kult verschmolzen ist.Abahatschi schrieb:wenn man nicht wie jemand fühlt, warum muss es sterben?
Es ging bei mir um die Gründe für die Ablehnung des Konstrukte Deutschland. Was den konkreten historischen Bezug der Zeile betrifft, bin ich mir nicht sicher.Hononlulubaby schrieb:Das hört sich jetzt schon etwas überheblich an.
Bist also wirklich der Meinung der überwiegende Teil der Linken Szene kennt den Bezug von diesem Liedtext?
Welche Wahlerfolge sollen denn vom Linken Spektrum beabsichtigt sein?Abahatschi schrieb:Weder Verfasser noch Anwender, da stimme ich zu. Das Ganze spiegelt sich natürlich auch in dem wahnsinnigen Wahlerfolg und Unterstützung.
Es geht ja gerade darum, das die nationale Selbstidentifikation keine unpolitische Privatsache ist. Zu emanzipativen Bestrebungen, gehört auch das Auflösen von Eigen- und Fremdgruppendynamiken. Das wird selbstverständlich nicht durch Polemik machbar sein und mein einziger Kritikpunkt gilt auch der falsch oder gar nicht zugeordneten Wirkweise solcher Parolen. Wenn das Aufsagen von Sprüchen nur der Selbstbestätigung dient, verliert sich der Ideologiekritische Charakter.Abahatschi schrieb:oder ähnlich...wenn man nicht wie jemand fühlt, warum muss es sterben? Aber ich fühle mit ihnen, einfach im falschen Land geboren und können es nicht verlassen.
Ganz einfach und anschaulich gesagt: Wenn die Neonazis grölend durch die Gegend laufen mit "Deutschland! Deutschland! Deutschland!", dann ist es diese hirnlose Vereinnahmung (Fetisch) durch Rechtsextreme, die sterben muss. Gemeint ist also das identitätsheischende Gegröle.paranomal schrieb:Es geht nämlich nicht (in erster Linie zumindest) um das orginäre Völkerrechtssubjekt Deutschland, sondern um den nationalen Fetisch Deutschland.
Ganz einfach. Wenn ich mir jetzt irgendwelche Zahlen völlig hirnlos zusammenfantasiere, damit du dir irgendwie dein Weltbild bestätigen kannst, wirst du wie anschaulich dargestellt einfachHononlulubaby schrieb:Ich habe dich nicht gefragt ob es jemanden interessiert, ich habe dich gefragt wie hoch du den Anteil der Leute einschätzt die den Hintergrund der diskutierten Liedzeilen kennen. Warum weichst du einer Antwort aus?
sagen, wenn die Fantasiezahl dir ihn deiner Fantasie wiederum nicht passt.Hononlulubaby schrieb:Nicht wirklich?.
Wer will denn so eine selten unsinnige "Diskussion" führen?Hononlulubaby schrieb:Das ist eine mögliche Interpretation, aber sicher nicht die naheliegenste
Man kann da eigentlich sagen, was man will und auch verlinken, was man will. Darauf wird überhaupt nicht eingegangen, sondern einfach weiter dasselbe moniert.SpencerVerse schrieb:Wenn ich "Deutschland muss sterben" gegenwartsbezogen anwende (will ich spezifischer werden muss ich mich unmissverständlich auf den Nationalsozialismus beziehen), dann negiere ich damit das in Deutschland heute vorherrschende aufgeklärte Geschichtsbewusstsein und das damit einhergehende Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Die gegenwärtiger Anwendung dieser Parole kann somit nur als Verfassungsfeindlich aufgefasst werden.
Die linke Seite des Volkes sollte eher die Schulbank drucken, dann sind sie so schlau dass sie auch ihre Sprüche verstehen.Fierna schrieb:Volk ans Gewehr!
Wieso muss es politisch sein? Egal, die Linke und die abstrakte Antifa muss sich wohl nicht lösen?paranomal schrieb:Es geht ja gerade darum, das die nationale Selbstidentifikation keine unpolitische Privatsache ist. Zu emanzipativen Bestrebungen, gehört auch das Auflösen von Eigen- und Fremdgruppendynamiken.
Genau das ist mein Eindruck, despektierlich: Menschen mit bunten Haaren und schwarzen Hoodies plappern irgendwas nach.paranomal schrieb:Wenn das Aufsagen von Sprüchen nur der Selbstbestätigung dient, verliert sich der Ideologiekritische Charakter.
Das beruht doch tatsächlich auf Gegenseitigkeit. Sieht man ja am 'Mahnmal der Glückseligkeit'. Da fruchten die Beteuerungen und entsprechenden Distanzierungen genauso wenig, also warum soll das umgekehrt anders sein?!Fierna schrieb:Man kann da eigentlich sagen, was man will und auch verlinken, was man will. Darauf wird überhaupt nicht eingegangen, sondern einfach weiter dasselbe moniert.
Nun schauen wir uns mal diese Zeit an. Anfang/Mitte der 90er gab es kein Internet und Fanzine waren auch nicht flächendeckend beliebt. Man nahm das was andere Leute interpretierten, man selbst heraus hörte oder Gerüchte zur Hand.paranomal schrieb:Das ist zumindest die, welche zur Selbstauffassung großer Teile des linken Spektrums passt. Linke Parolen kranken häufig daran, dass sie kaum jemand auf Anhieb versteht, der A: Nicht Teil der Szene ist oder B: was geisteswissenschaftliches studiert hat.
Das ist lustig, weil du genau diesen "vermeintlichen" Hinweis nicht zitierst. Seltsam...DerThorag schrieb:fällt es schwer zu glauben, das irgendjemand den vermeintlichen Hinweis auf ein Denkmal versteht.
Du scheinst allerdings ein sehr realitätsfernes Bild von linken Jugendlichen zu haben.Abahatschi schrieb:Menschen mit bunten Haaren und schwarzen Hoodies plappern irgendwas nach.
Weil Nationalität keine natürliche Eigenschaft ist, sondern das Produkt einer spezifischen historischen Entwicklung. Wenn ich mich positiv dazu bekenne, handele ich bewusst oder unbewusst politisch.Abahatschi schrieb:Wieso muss es politisch sein?
Jeder der beispielsweise Adorno vom Hörensagen kennt, kapiert was damit gemeint ist, auch wenn er die eigentliche Referenz nicht versteht. Man sollte grundsätzlich auch zwischen Punks und allgemein linker Jugend unterscheiden.DerThorag schrieb:fällt es schwer zu glauben, das irgendjemand den vermeintlichen Hinweis auf ein Denkmal versteht.