eckhart schrieb:45.000 klingt mir selbst unglaublich.
Aber glaubhaft. Weil ich live-streams gesehen habe und mich ein wenig örtlich auskenne.
Krass - als kämen alle, wie man im englischen Sagen würde, bundesweit "out of the woodwork", also aus allen Löchern. Auch wenn das in Relation zur Gesamtbevölkerung (lassen wir die Dunkelziffer die nicht kam aber im Geiste dabei ist mal aussen vor) wenig ist, ist es konzentriert doch wieder viel und ein gewisser Indikator.
Ich versuche mir gerade vorzustellen, ob es diese Leute auch geben würde, wenn das Virus im Schnitt signifikant infektiöser UND tödlicher wäre und die Leute reihenweise sterben.
Traurig, wenn es die Verharmloser in der Menge immer noch geben würde, milder "Trost" wenn nicht, so nach dem Motto "Okay, es könnte mich wirklich tödlich treffen, ich backe lieber kleine Brötchen".
Dass es natürlich andere tödlich mit Corona treffen kann blenden jene wohl aus.
Manchmal frage ich mich, was mit manchen los ist. Ich sage NICHT, dass man gar keine Kritik an Maßnahmen usw. äußern dürfte. Mitnichten, perfekte Regierungsarbeit ist am Ende wohl oft auch subjektiv zu bewerten. Aber andererseits wirkt es auf mich so, als kämen manche überhaupt nicht mit ein wenig 'staatsbürgerlichem Engagement' klar, oder kollektivem Schutzgedanken. Es wirkt wie ein disziplinloser Haufen (an die, die es betrifft!) der nicht mal mit geringfügigen Geboten und dem Tragen eines MNS klarkommt und sofort Diktaturen referenziert.
Es mag sehr abfällig klingen aber ich kann nur im Kern geistig oder charakterlich schwache Menschen denken, die in gewisser Weise im negativen Sinne wohlstandsverwöhnt und nichts mehr gewohnt sind (und das sage ich als 'Millenial'). Wenn ich an gut dokumentierte wie auch überlieferte ältere Zeiten (man muss nicht zu weit in der Geschichte zurückreisen, Nachkriegszeit ist auch schon ein gutes Beispiel) denke und das Vergleiche, kann ich nur an den Begriff der sogenannten "First world problems" denken. Andere machten Schlimmeres durch und "wir" heulen rum, dass wir MNS an gewissen Örtlichkeiten tragen müssen? (Lockdowns und wirtschaftlich-soziale Aspekte klammere ich hier mal weitgehend aus, das ist sicherlich differenzierter zu betrachten).
Wie gesagt, nicht falsch verstehen: Es soll nicht allgemeine oder durchaus sachliche und nachvollziehbar bzw. dargelegte Kritik weggewischt werden. Dieser Raum dafür muss grundsätzlich dableiben, auch wenn sie nicht in jedem Einzelfall zutreffen mag. Aber wenn ich so manche Kommentare da draußen lese und die Verhaltensweisen beobachte, empfinde ich fast physischen Schmerz oder auch eine Form der Trauer, dass es diese Fraktionen/Menschen da draußen gibt. Manchmal wirkt es nicht nur wie querdenken, sondern schlicht und ergreifend querstellen des querstellens wegen.
Wie dem auch sei, wir müssen vermutlich noch einige Monate durchhalten ehe ein Impfstoff da ist. Dann wird natürlich eine gewisse Personengruppe wieder aufmotzen und sich an den Impfungen ergeilen, aber ich denke, dann wird auch vieles davon was uns plagt endlich Geschichte sein, also runtergefahren bzw. kein 'kollektiver Dauerzustand' mehr sein. Ich mutmaße in der Folge, dass diese Gruppen dann wider so abflachen wie die Kurve bei gegenseitigen Schutzmaßnamen.