In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam
07.06.2020 um 09:11wonderhalou schrieb:Es war auf Twitch/YouTube in dem Multi-Stream von Woke. Weiß nur nicht welcher Tag, vorallem weil ich soviele Streams gesehen habe seit dem. Ich bin einfach nur noch erschüttert über die Brutalität der Polizei, der Nationalgarde und des Militärs.Nach eigener Recherche scheine ich nun die Berichte gefunden zu haben, wo synonym von der Polizei sowie Nationalgarde gesprochen wird.
Hier ein eindeutiger Link: https://www.motherjones.com/anti-racism-police-protest/2020/06/videos-show-cops-slashing-car-tires-at-protests-in-minneapolis/
(Genauer: Das Video dort anklicken, Zeitstempel müsste voreingestellt sein, hier aber gerne nochmal ein Screenshot)
Original anzeigen (0,3 MB)
Ja, krass. Ich glaube mal, das steht in keinem Handbuch oder Prozedere und falls nicht (ich bin mir einfach mal ad-hoc sicher, ohne es genau zu wissen) zeigt das wie tief die Gräben sind wenn man scheinbar wie da willkürlich handelt, oder wie man anderen Berichten zu folge (über die ich bei der kurzen Recherche stieß) gewisse "Camps" von Demonstranten oder Behandlungsstationen 'geraidet' und zertrümmert hat. Macht die Gräben wieder nur größer.
Man sollte bei allem Unverständnis (oder Wut) aber auch ein anderes Narrativ betrachten, und das meine ich überhaupt nicht entschuldigend was die "bad apples", also die schwarzen Schafe unter jenen angeht, sondern objektiv feststellend:
Es sind halt nicht alle.
Wie komme ich jetzt darauf? Ich habe mir die letzten 2-3 Tage Videos auf Youtube zur generellen Lage angesehen. Gerade da wo die National Guard z.b. in Los Angeles einrückt. Es wirkt etwas befremdlich wie quasi an Schlüsselorten bewaffnete Soldaten mit Sturmgewehren (geladen) stehen - das kennt man ja in Deutschland so auch nicht. Es geht wohl auch darum, dort mitunter Geschäfte vor Plünderungen zu schützen wie es in einem Video auch von einem Soldaten bestätigt wird.
Aber mein Punkt ist: Ich sah auch genug Videos wo man sich solidarisch zeigt. Ich erspare mal jetzt anderen das Suchen bzw. belege meine Aussagen direkt:
US National Guard members take the knee with protesters after Keke Palmer speech
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National Guardsman Moved To Tears Speaking To Young Man
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Watch: National Guard members dance with protesters in Downtown Atlanta
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Man kann jetzt natürlich mit Bezug zum Beispiel letzten Video unter anderen Gesichtspunkten darüber diskutieren ob es professionell wäre in Uniform mit Zivilisten zu tanzen aber ich glaube das ist in den USA gerade eher "scheißegal", um es plakativ auszudrücken. Die Videos zeigen einfach mal die andere Seite und was viele auch in Uniform (ob sie die Uniform nun schwarz, dunkelblau/grün oder im Tarnmuster gehalten ist) denken oder finden. Und dass viele eigentlich quasi im Geiste mit den Protestierenden zusammenstehen.
Ich habe jetzt explizit nur Videos rausgepickt wo die "National Guard" zu sehen ist, aber man findet auch Videos von solidarischen Polizisten.
Ich will mit diesen Beispielen noch einmal eines hervorheben. So wie man nicht jeden von (Ethnie/Herkunft hier einfügen) als Gewalttäter usw. bezeichnen oder über einen Kamm scheren kann, so kann man auch nicht alle in Uniform über einen Kamm scheren - auch wenn es dort nun mal Gewalttäter und Rassisten gibt, die man irgendwie bekämpfen und entfernen muss. Dies auf jeder Seite im Kopf zu behalten und sich in Erinnerung zu rufen ist meines Erachtens essentiell, um nicht weiter in binäre Feindbilder zu rutschen und (im wahrsten Sinne) nicht in Schwarz-Weiss Schablonen oder "die und wir"-Mustern zu denken.
So kann man sich am Ende bei allem Frust und bei aller Wut noch irgendwo differenziert oder auf Augenhöhe begegnen, finde ich - und die Kernanliegen eher und mit weniger bösem Blut umsetzen. In dem Sinne rate ich auch manchen an, differenzierte Worte zu wählen, egal wo sie argumentativ stehen mögen. Es ist natürlich viel einfacher zu schreiben
"Die Cops...."
als
"Die gewalttätigen und rassistischen Cops"
(Wahlweise mit Plünderern, Demonstranten usw austauschen)
Aber ich persönlich differenziere lieber wann immer ich kann. Leute pauschal in einen Topf zu werfen fand ich noch nie korrekt oder zutreffend und daher wollte ich die Gelegenheit nutzen, das nochmal anzusprechen und den Leuten hier in Erinnerung zu rufen. Es tut meistens gar nicht weh, durch einige weitere Worte genauer zu differenzieren und schafft meistens auch weniger Konfliktpunkte oder Irritationen in Debatten.
Ob man sich das nun auf der Straße oder im Forum in Erinnerung ruft - es hilft meistens abstrakt.
MoltoBene schrieb:Einige hier begründen diesen Vorwurf dann damit, dass Farbige überproportional häufig Opfer von Polizeigewalt sind. Und das gilt bei euch als der unumstößliche Beweis, dass auch dieser konkrete Einzelfall rassistisch motiviert sein muss.Kurz dazu: Ich glaube das nennt man "confirmation bias" und das kommt quasi überall bzw. in allen möglichen Konstellationen wie auch politischen Lagern oder Situationen vor. Dass das auch hier passiert, wundert mich ehrlich gesagt nicht. Kaum ein Mensch ist davor gefeit und quasi müsste man sich das schon, wenn man nicht von "Natur aus" der Typ ist, so etwas auch kritisch in Erinnerung rufen wie Differenzierung.
Ich spreche damit hier keinen im Forum an bzw mache auch was ich predige: Differenzieren. In dem Sinne "an die, die es betrifft". Während man sicherlich Aussagen hier im Forum finden könnte, will ich es allgemeiner halten: Man wird irgendwo da draußen mit 99,99% Wahrscheinlichkeit Aussagen finden die Rassismus in dem einzelnen Fall bestätigt sehen weil eben der Täter helle Haut hatte und das Opfer dunkle Haut. Bzw. die Abstammungen in die Kerbe schlagen. Das ist halt für mich möglicherweise eben "confirmation bias" weil bisher eindeutige Indikatoren fehlen und man auch nur im Kern mutmaßen kann.
Wie gesagt, auf den einzelnen Sachverhalt bezogen.