In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

@doree: Jetzt sei doch nicht beleidigt. Hier wird eben jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Du hast doch wahrscheinlich im Endeffekt recht.

Nachdem die Polizisten erst von ihrem Opfer abliesen nach 8 Minuten als der Rettungswagen kam, müssen wir davon ausgehen, das sie den Sanitäter zuvor gerufen haben.

Also Ablauf:
1) Verdächtiger wird von Polizei festgenommen und in Handschellen am Straßenrand befragt
2) Verdächtiger wirkt benommen, deshalb wird ein Sanitäter gerufen
3) Verdächtiger wird ins Polizeiauto verfrachtet, sträubt sich aber und erzählt was von klaustrophobischen Atemproblemen
4) Verdächtiger wird zu zweitem Polizeiauto geführt und mag aber nicht ruhig stehen
5) Verdächtiger wird am Boden fixiert mit maximaler Kraft für 7 Minuten
6) Sanitäter treffen ein und versuchen Reanimation des bereits bewusstlosen Verdächtigen, der auch keinen Puls mehr hat
7) Sie fahren ihn ins Krankenhaus, wo nur noch der Tod des Verdächtigen festgestellt werden kann

Wenn es ein Unfall durch die Polizisten war, dann fehlt mir bischen der weinende Polizist Derek Chauvin im TV, der immer wieder beteuert:

"Wir wollten ihn nur festhalten bis der Sanitäter kommt. George Floyd wirkte verwirrt, deshalb haben sie ihn fixiert. Niemand hat erwartet des er zu Tode kommen könnte. Es ist eine schreckliche Tragödie, ich habe einen Unschuldigen getötet. Er hatte doch noch gesprochen - wie kann jemand der grad noch spricht plötzlich versterben? Bei der Polizei sind wir manchmal etwas grob zu Verdächtigen, aber wir wollen doch nicht das unbewaffnete Personen zu schaden kommen. Ich sagte auch zu meiner Frau, das werde ich mir nie verzeihen. Möge Gott mir vergeben."

Wenn er so eine Geschichte drauf hatte, die Frau hat er zumindest nicht überzeugt, die will sich gleich scheiden lassen.

frivol schrieb:Verdächtiger

Verdächtiger hat einen Namen: George Floyd!

frivol schrieb:wird am Boden fixiert mit maximaler Kraft für 7 Minuten

Für 8 Minuten und 45 Sekunden um genau zu sein. Also fast 9 Minuten.
Von diesen zeigte er bereits 2 Minuten und 53 Sekunden lang keine Reaktion mehr. @frivol
https://edition.cnn.com/2020/05/29/us/derek-chauvin-criminal-complaint-trnd/index.html

frivol schrieb:Wenn er so eine Geschichte drauf hatte, die Frau hat er zumindest nicht überzeugt, die will sich gleich scheiden lassen.

Vielleicht hält auch die Frau einfach nicht aus, was da gerade über die Familie hereinbricht. Sie hat die Möglichkeit, sich durch eine Scheidung davon aktiv zu distanzieren und ihren Kopf damit aus der Schlinge zu ziehen.

Ich würde die eingereichte Scheidung nicht als Indiz für oder gegen etwas heranziehen wollen.

frivol schrieb:Natürlich das er unbestraft davon kommt. Erstens wie oben bereits ausgeführt ist Knie auf dem Hals nach den Polizeirichtlinien in Mineapolis. Und zweitens ist er ja zunächst nicht gestorben. Er wurde bewusstlos und ist später auf dem Weg ins Krankenhaus daran gestorben, so weit ich weiß. Zunächst für die Polizisten ein wenn auch überzogener ganz normaler Einsatz.

wie kommst Du denn auf das schmale Brett? Dann wäre er wohl kaum angeklagt 3rd degree murder and second degree manslaughter.

Der Tod wird meistens in der Regel erst im Krankenhaus von einem Arzt offiziell erklärt. Was nicht bedeutet, dass er nicht schon tot gewesen sein könnte im Krankenwagen. Da wird aber erst einmal CPR eingeleitet, also Wiederbelebungsmaßnahmen. Und die führen sie in der Regel aus, bis sie im Krankenhaus sind.

Du hast recht, als die Polizisten von ihm abliessen hatte er bereits keinen Puls mehr. Trotzdem wenn er im Rettungswagen erfolgreich wiederbelebt worden wäre, dann hätte es vermutlich keine Anklage gegeben, sondern höchstens Beschwerden wegen übermäßiger Polizeigewalt.

frivol schrieb:2) Verdächtiger wirkt benommen, deshalb wird ein Sanitäter gerufen

wo steht das?

Officers were able to get the suspect into handcuffs and noted he appeared to be suffering medical distress. Officers called for an ambulance," according to the statement.

Quelle: https://www.cbsnews.com/news/minneapolis-police-george-floyd-died-officer-kneeling-neck-arrest/

"Beamte konnten den Verdächtigen in Handschellen legen und stellten fest, dass er anscheinend gesundheitliche Beschwerden hatte. Beamte forderten einen Krankenwagen an", heißt es in der Erklärung.

Das sagt ja wohl alles:

8:25:31the video appears to show Mr.Floyd ceasing to breathe or speak. Lane said, “want to roll him on
his side.” Kueng checked Mr. Floyd's right wrist for a pulse and said, “I couldn't find one. None of the
officers moved from their positions.
At 8:27:24 , the defendant removed his knee from Mr. Floyd's neck .

https://int.nyt.com/data/documenthelper/6975-derek-chauvin-complaint/cd9e96e708a9b0c8ba58/optimized/full.pdf#page=1

Muss man mehr wissen?
@frivol
was Du zitierst steht aber nicht in dem Haftbefehl. Was Du da hast ist eine Stellungnahme der Polizei....ich verlasse mich da lieber auf das, was im Haftbefehl steht.

doree schrieb:Sorry, aber so langsam wird es lächerlich

Du entziehst dich quasi aus deiner eigenen dampfplauderei?
Offenbar war @Funkystreet s beitrag sachlich überzeugend das du es hier nur mit vollidioten zu tun hast die deiner nicht würdig sind?
Starkes Stück, man könnte meinen du hast übersinnliche Kräfte das dir jemand acht Minuten die Luft wegdrücken kann , das was George floyd offenbar nicht hatte.

frivol schrieb:Wir wollten ihn nur festhalten bis der Sanitäter kommt. George Floyd wirkte verwirrt, deshalb haben sie ihn fixiert. Niemand hat erwartet des er zu Tode kommen könnte.

Was für ein verlogenes Schwein, Floyd hat gefleht das man von ihm ablässt und mehrmals geäußert dass er nicht mehr atmen kann, das hat dieses Arschloch einfach ignoriert.

CosmicQueen schrieb:das hat dieses Arschloch einfach ignoriert.

Man darf da ruhig den Plural verwenden, denn sie waren zu viert. Die anderen drei haben das Arschloch nicht im geringsten gehindert und dem grausamen Akt ein Ende gesetzt.

@CosmicQueen: Sorry mein Text oben war fiktiv. Ich hätte eine Entschuldigungsrede in der Form vom Polizisten erwartet. Aber da kam "komischerweise" nichts. Wir wissen auch nicht, ob es das erste mal war wo die Polizisten das in der Form durchgezogen haben. Evtl. war es das erste mal und sie haben sich im Affekt quasi drauf verständigt.

frivol schrieb:Sorry mein Text oben war fiktiv.

vielleicht sollte man das lassen, es ist so schon abscheulich, widerwärtig und menschenverachtend genug, meinst Du nicht?

frivol schrieb:Sorry mein Text oben war fiktiv.

Na toll, dachte dieser Polizist hätte schon eine Aussage diesbezüglich von sich gegeben. Der wird wohl vorerst lieber schweigen und alles einen Anwalt erledigen lassen.

@tudirnix

Werden die anderen mit angeklagt?

Ich befürchte, dass da das Argument der Befehlskette greifen wird.

Zum Teufel mit der Befehlskette, wenn dadurch die Menschlichkeit quasi außer Kraft gesetzt wird.
Das darf nicht als Entschuldigung oder Freibrief dienen.

Humanität wiegt höher als irgendwelche Befehle, so sollte es sein.

Wenn ich es richtig verstehe ist das Kernproblem weniger die Person (der Polizist, die Polizisten, auch wenn sie die direkte Ursache sind), die in seinen bedauernswerten Tod mündete - sondern der Umstand, dass diese Praktiken im örtlichen Polizeigesetz erlaubt werden - unter der Annahme, das wurde so im Sinne der erlaubten Vorgehensweisen vom Polizist so gemacht, ganz gleich ob es ihm notwendig erschien oder nicht bzw. notwendig war oder nicht.

Wenn nicht bei Floyd, so hätte es irgendwann bei irgendwem passieren können und die gleiche emotionale Entladung verursacht.

Der Punkt ist also, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wäre das nicht passiert, wenn das gesetzlich auch nicht erlaubt gewesen wäre und die Polizisten das im Kopf gehabt, folglich nicht so getan hätten. Wir können uns noch so über den oder die Polizisten vor Ort oder die generellen Rahmenumstände in den USA bei der Polizei bzw. dem Umgang mit Bevölkerungsteilen beschweren, aber ein erster konkreter Schritt zur Besserung wäre, das dortige Polizeigesetz so anzupassen, das nicht mehr so gangbar zu machen.

Meines Wissens nach ist das in Deutschland auch generell nicht Usus oder erlaubt, dem Risiko geschuldet, weswegen wir solche Fälle im Kern auch nicht erleben dürften und sich die Frage nach dieser spezifischen Praxis so gar nicht stellt bzw. wir daher auch weniger Tode durch z.B. so etwas zu beklagen haben. Das zeigt also: (Anders) gesetzlich geregelte Polizeipraxis die gewisses Vorgehen untersagt resultiert abstrakt / real in weniger Todesfällen oder Verwundung.

Bei aller berechtigten Kritik oder Personifizierung des Problems: Wenn wir künftig nachhaltig oder präventiv wirken wollen kommt man bei so was nicht um eine Änderung oder Anpassung der Praktiken umhin. Also nicht "wir" aber die zuständigen Gesetzgeber dort, wo die Praktiken situationsbedingt erlaubt sind.

Gerade gesehen, wie die Nationalgarde erstmal die Reifen von parkenden Autos aufgestochen hat. Warum machen die sowas und wer hat dann wieder die Schuld in der Öffentlichkeit? ...

wonderhalou schrieb:Gerade gesehen, wie die Nationalgarde erstmal die Reifen von parkenden Autos aufgestochen hat. Warum machen die sowas und wer hat dann wieder die Schuld in der Öffentlichkeit? ...

Ein Link wäre wunderbar - nicht weil ich das pampig anzweifle, sondern um das besser nachvollziehen zu können, denn gerade suche ich zum generellen Themenkomplex Informationen, Berichte, etc.