Multikulti

Optimist schrieb:ich kann mit deiner Frage nichts anfangen.

Das hatte ich weiter vorn dezidierter ausgeführt:

Groucho schrieb:Nebeneinander her ist der Grundzustand in größeren Städten, auch dort, wo nur Mono-Kulti herrscht.

Warum erwartest du also von Multikulti mehr miteinander als von Monokulti?

Groucho schrieb:Nebeneinander her ist der Grundzustand in größeren Städten, auch dort, wo nur Mono-Kulti herrscht.

du vermischst hier mMn etwas bzw. verstehst mein Verständnis von "Vermischung" nicht.

Groucho schrieb:Warum erwartest du also von Multikulti mehr miteinander als von Monokulti?

Mir gehts im Moment nicht um ein jeweiliges Miteinander innerhalb von Multi- oder Mono-kulti (obwohl das natürlich generell gut wäre).
Mit der Vermischung, welche mMn Multikulti ausmachen sollte, meine ich das, was ich hier beschrieb:

Optimist schrieb:Verschiedene Ethnien leben gemischt in einem Gebiet und nicht Ethnie A in Gebiet A, Ethnie B in Gebiet B usw

Wenn also Ethnie A in Gebiet A wohnt, dann ist natürlich noch lange nicht gesagt, ob diese auch miteinander leben.
Aber ich sehe sowas dann als Monokultur in ein und dem selben Land.
Was hat das also mit Multikulti zu tun, wenn es viele kleine Monokulturen gäbe?

Optimist schrieb:viele kleine Monokulturen

ist multi-kulti.
wo und wie die wohnen ist wurscht.

Optimist schrieb:Was hat das also mit Multikulti zu tun, wenn es viele kleine Monokulturen gäbe?

Für mein Verständnis von Multikulti müssen die verschiedenen Kulturen nicht miteinander interagieren, es reicht, wenn sie friedlich zusammen in einem Staatsgebiet leben.

Wenn sie miteinander interagieren, ist das natürlich toll.

Optimist schrieb:Was hat das also mit Multikulti zu tun, wenn es viele kleine Monokulturen gäbe?

das wäre für mich eher sowas wie Ethnopluralismus, nur halt innerhalb eines Landes -> verschiedene Ethnien "schön säuberlich" getrennt lebend (mal überspitzt ausgedrückt, klar kanns auch mal Gebiete geben, wo es dann etwas durchmischt ist)...

Optimist schrieb:viele kleine Monokulturen

Bishamon schrieb:ist multi-kulti.

hmm, okay, dann ist das halt die Definition.
Ich finds halt nach wie vor nicht gut.

Groucho schrieb:Für mein Verständnis von Multikulti müssen die verschiedenen Kulturen nicht miteinander interagieren, es reicht, wenn sie friedlich zusammen in einem Staatsgebiet leben.

die leben aber nicht zusammen, sondern getrennt, jeder in seinem Gebiet (bis auf paar Ausnahmen vielleicht).

Wie eben z.B. die Sorben (auch wenn da vielleicht auch mal andere mit drin leben, aber es sind dann vorwiegend Sorben) - mir gehts um die vorwiegend dort lebende Ethnie im jeweiligen Gebiet.
Oder nehmen wir Kreuzberg -> hauptsächlich Türken oder vielleicht auch Araber, aber doch sicher seltener mal "Kartoffeln" oder?
Und darin sehe ich eben allenfalls eine Art Ethnopluralismus halt innerhalb eines Landes.

@GhOuTa

Bishamon schrieb:Polen, Dänen, Franzosen, Tschechen, ...

Ja, und zum größten Teil wenig bis keine Lust auf Deutschland hatten, weswegen Posen, Oberschlesien, Elsass, Lothringen, Westpreußen, Nordschleswig dann auch nach 1918 an Nachbarstaaten fielen.

Kann man das überhaupt mit den heutigen Zuständen vergleichen?

Optimist schrieb:schön säuberlich" getrennt lebend

du bist die einzige, die das behauptet.

jerry142 schrieb:wenig bis keine Lust auf Deutschland hatten,

ist nicht lustig, wenn ein Gebiet erobert wird und/oder Nachteile hat

jerry142 schrieb:Kann man das überhaupt mit den heutigen Zuständen vergleichen?

wie ist das mit Südtirol? multi-kulti?

Optimist schrieb:Oder nehmen wir Kreuzberg -> hauptsächlich Türken oder vielleicht auch Araber, aber doch sicher seltener mal "Kartoffeln" oder?

Dann nimm doch nicht Kreuzberg, sondern Berlin und schon sieht es ganz anders aus. ;-)

Bishamon schrieb:wie ist das mit Südtirol? multi-kulti?

Richtig, die haben ja schon irgendwann ihren Frieden mit den italienischen Besatzern gemacht.

Nach wie vielen Bomben?

Nach wie vielen Jahren?

Und hat die Zone heute nicht auch noch einen Sonderstatus?

Müsste ich mich erst einlesen.

Optimist schrieb:Oder nehmen wir Kreuzberg -> hauptsächlich Türken oder vielleicht auch Araber, aber doch sicher seltener mal "Kartoffeln" oder?

Groucho schrieb:Dann nimm doch nicht Kreuzberg, sondern Berlin und schon sieht es ganz anders aus. ;-)

Ich weiß was du meinst - andere Perspektive nehmen :)
Aber dein Argument zieht trotzdem nicht, denn ich hatte Berlin als Perspektive genommen. ;)

Darin gibts Kreuzberg und was weiß ich nicht was für andere Kulturbereiche noch - aber eben in gewisser Weise getrennt voneinander lebend.
Und die Kartoffeln leben eben innerhalb Berlin auch mehr oder weniger für sich.

Das ist dann eben nicht "Land in Staatsgebiet" sondern "Stadtteil in der Stadt".
Jedoch im Gegensatz zu anderen Städten wo die Stadtteile jeweils ethnisch mehr oder weniger gut durchmischt sind, sind in Berlin eben manche Stadtteile kaum durchmischt.

jerry142 schrieb:Nach wie vielen Bomben?

dann nimm halt die viersprachige Schweiz.

Optimist schrieb:sind in Berlin eben manche Stadtteile kaum durchmischt.

dann ist das halt so.
das ist kein zwingendes Kennzeichen von multi-kulti. Solange die Kulturen erhalten bleiben, ist es egal, wie und wo sie wohnen.

Optimist schrieb:Kreuzberg

Kreuzberg ist nicht durchmischt?

Kreuzberg genießt internationale Bekanntheit als multikultureller Bezirk

Aber vielleicht ist das noch nicht bei jedem angekommen?

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/fakten-ueber-kreuzberg-kreativ-multikulti-und-doch-ganz-buergerlich/1912380.html

Optimist schrieb:"Bunt" (gemischt) sieht in meinen Augen anders aus.

Wir und die Sorben leben nicht in verschiedenen Gebieten!Sondern bunt durcheinander.
Orte sowohl in Brandenburg als auch in Sachsen haben deutsche und sorbische Ortsnamen.
Aber nicht alle!

Ist für mich Tatsache!

eckhart schrieb:sorbische Ortsnamen.

Ui ... da würde sich @Optimist nicht heimisch fühlen? man hört nämlich eine andere Sprache ...

Bishamon schrieb:da würde sich @Optimist nicht heimisch fühlen? man hört nämlich eine andere Sprache ...

wenn ich vorwiegend eine andere Sprache hören würde, würde ich mich natürlich ins Ausland versetzt fühlen, ja.

Wenn ich ins Ausland fahre, erwarte ich umgedreht auch nicht, dass da vorwiegend deutsch gesprochen wird.

Bishamon schrieb:dann nimm halt die viersprachige Schweiz.

Die wurde so um 1300 gegründet.

Und wenn man so in die Statistiken schaut, ist man in Sachen Ausländer in der Schweiz auch geteilter Meinung.

Kann man meiner Ansicht auch nicht mit einem Gebilde vergleichen, das aus zahlreichen Territorien entstand, die eines gemeinsam hatten: Die Sprache. Deutsch.

Optimist schrieb:würde ich mich natürlich ins Ausland versetzt fühlen, ja.

ist nur eine Gefühlssache. Daran gewöhnt man sich.

jerry142 schrieb:Deutsch

es sei denn, "es" hat mal wieder ein fremdes Gebiet erobert.
oder eines verloren, dann waren sie die kulturelle Minderheit.

Im Mittelalter und der Zeit davor war es vor allem die lateinische Sprache, die die deutsche Sprache beeinflusste. Danach italienisch. Da nach dem Dreißigjährigen Krieg an vielen Höfen Französisch gesprochen wurde und selbst preußische Könige diese Sprache besser beherrschten als Deutsch, kamen vor allem Wörter aus dem vornehmen Bereich in die deutsche Sprache

jerry142 schrieb:ist man in Sachen Ausländer in der Schweiz auch geteilter Meinung.

zuviele Gastarbeiter aus Deutschland, die Gummihälse

Bishamon schrieb:zuviele Gastarbeiter aus Deutschland, die Gummihälse

Zum Beispiel.

Ich verstehe daher Deine Beispiele nicht.

Ich habe noch in der Schule gelernt, die willkürliche Grenzziehung der Kolonialmächte in Afrika wäre ein Fehler gewesen. Eigentlich müsste man doch im Nachhinein jubeln, plötzlich war man dort Multikulti und gemessen am Zeitgeist der Zeit weit voraus.

jerry142 schrieb:willkürliche Grenzziehung der Kolonialmächte in Afrika wäre ein Fehler gewesen.

und das war die Ursache für zB das Hutu und Tutsi Problem?
die haben da ein bisschen mehr gemacht, als nur Linien gezogen.

Bishamon schrieb:ist nur eine Gefühlssache. Daran gewöhnt man sich.

Gefühlssache ja.
Aber gewöhnen würde ich mich nicht daran. Ich mags nicht, wenn ich andere nicht verstehen kann - im eigenen Land.
Im Ausland ist das was anderes, da ist es normal, dass ich niemanden verstehen kann - sofern ich die Sprache nicht gelernt habe.

mags nicht, wenn ich andere nicht verstehen kann

es geht dabei nicht um Neugierde, was die wohl erzählen, sondern nur um die potentielle Möglichkeit - egal ob mich das Gespräch interessiert oder nicht.

Bishamon schrieb:zuviele Gastarbeiter aus Deutschland, die Gummihälse

ach ja, nur aus Deutschland? Und Ösis keine? :)
Aber immerhin können die Schweizer im deutsch-sprachigen Raum diese Ausländer verstehen :D (auch wenn sie sich nicht für die interessieren)