Multikulti

@Doors

Wäre ich auch. Aber werden die Schüler im Religionsunterricht beeinflusst oder was lernen die da?

Doors schrieb:Ausnahmen sehe ich in Unfallverhütungsvorschriften am Arbeitsplatz. Da leuchten mir Vorschriften hinsichtlich leicht entflammbarer oder sehr lose sitzender Kleidung schon ein.

@Doors

Das würde ich wenigstens noch um Hygiene Vorschriften ergänzen. Die treffen jetzt nicht speziell Muslime, sind aber genau so wichtig wie Unfallverhütung.

Ein Kopftuch verhindert ja keine Kommunikation, auch keine nonverbale.

Eine Vollverschleierung hingegen, auch wenn in Deutschland selten, halte ich mit diversen Berufen nicht für vereinbar, auch nicht mit dem Lehramt oder Richteramt. Am Ende weiss man ja nicht, wer darunter sitzt. Daher halte ich das auch für Schülerinnen für obsolet. Da kann ja jeder drunter sitzen und die Mathe Arbeit schreiben.

@peekaboo

Was Kinder da lernen, hängt wohl sehr von der Schulart, dem Lehrplan und dem Lehrenden ab.
Ich hatte schon mit Lehrkräften zu tun, bei denen kamen Gott und Bibel höchstens als Randexistenzen vor, aber auch solche, die die SchülerInnen am liebsten wohl mit Feuer und Schwert bekehrt hätten.
Als ich in Hamburg zur Schule ging, konnte man sich als Ungläubiger vom Reli-Unterricht befreien lassen. Dafür gab es dann Mathe in der Parallelklasse.

sacredheart schrieb:Eine Vollverschleierung hingegen, auch wenn in Deutschland selten, halte ich mit diversen Berufen nicht für vereinbar, auch nicht mit dem Lehramt oder Richteramt. Am Ende weiss man ja nicht, wer darunter sitzt.

In Corona-Zeiten ist doch ohnehin fast jeder Hans und Franz bis über die Nase "verschleiert". Vielleicht fällt ja auch deshalb die Schule aus. Damit keiner bei der Mathe-Klausur jemand anderes einsetzt.

@sacredheart

Ausbildung von Klempnerinnen in Jordanien:





Na und? Ich will nicht wissen, wie Sie aussehen, meine Dame, ich will, dass Sie mein Klo wieder funktionstüchtig machen!

Um mal auf den Punkt zu bringen, was ich mit den Faden hier sagen wollte: Multikulti ist Aufwärtskompatibel aber nicht Abwärtskompatibel. Das heisst, wir können uns ein neues noch nie da gewesenes Weltbild Formen, wenn genug Gemeinsamkeiten vorhanden sind und alle darin aufgehen, das würde ich als aufwärtskompatibel definieren. Multikulti ist aber NICHT Abwärtskompatibel. Das heisst, alte Bräuche Pflegen und Stärken führt zu Konflikten und ist nicht Kompatibel zueinander. Das ist wichtig zu verstehen, um den Kurs den wir einschlagen, zu bestimmen.

sacredheart schrieb:Eine Vollverschleierung hingegen, auch wenn in Deutschland selten, halte ich mit diversen Berufen nicht für vereinbar, auch nicht mit dem Lehramt oder Richteramt. Am Ende weiss man ja nicht, wer darunter sitzt. Daher halte ich das auch für Schülerinnen für obsolet. Da kann ja jeder drunter sitzen und die Mathe Arbeit schreiben.

Da sich Vollverschleierte nur vor Männern nicht entblößt zeigen dürfen, könnte eine Lehrerin in einem separaten Raum vor der Klausur prüfen, ob diejenige, die sich unter der Verschleierung befindet, auch wirklich die Richtige ist. Problem gelöst.
Wobei ich nicht glaube, das eine Vollverschleierte Minderjährige, so es sie denn gibt, überhaupt in die Schule dürfte, um was zu lernen

ockham schrieb:Das heisst, alte Bräuche Pflegen und Stärken führt zu Konflikten

Oha, wenn ich das in unserem lokalen Schützenverein erzähle...

Doors schrieb:Oha, wenn ich das in unserem lokalen Schützenverein erzähle...

wenn ein neues (noch nie da gewesenes) Weltbild allen Spaß macht, geht man ganz unfreiwillig darin auf ^^

@ockham
Und wenn ich die hiesigen Bräuche mitunter aber gern bewahren möchte und gar keine neuen will? Wozu sollte ich einen St Martins Umzug, ein Johannis-/Sonnwendfeuer, Ostern etc aufgeben?

@abberline

na dann hoffen wir, das ein Paradigmenwechsel allen Spaß bereitet.

@ockham

Wir haben schon Migrationshintergründige im Verein. Mit einer davon bin ich sogar verheiratet.

@Doors
das ist natürlich schön zu sehen, das es auch Ausnahmen gibt :)

@Doors

Das war ein lustiges aber schlechtes Beispiel. Immerhin sind 3 von den 5 gar nicht bis zur Unkenntlichkeit verschleiert, die tragen ja kaum mehr als ein Kopftuch.

Dann ist Klempner ein schlechtes Beispiel. Warum? Wenn ich mir hier ortsübliche Klempner anschaue, wünschte ich mir meistens, die wären mehr verschleiert. Wenn der sich bückt, denkt man unwillkürlich: Oh, schon wieder Weltspartag?

Und beim dazugehörigen Shirt frage ich mich meistens: Hast DU wirklich mal in 'L' gepasst?

@peekaboo

Dem braten von Extrawürsten stehe ich außerhalb gesundheitlicher Gründe eher ablehnend gegenüber.

@ockham

Die Ballermänner sind froh über jeden Nachwuchs, egal, woher er kommt. Allerdings sind gerade Menschen, die aus Kriegsgebieten geflohen sind, etwas sensibler, was den Umgang mit Schiesszeug angeht. Meine Frau ist ja freiwillig aus Irland hierher gekommen.
Gern erinnere ich mich an den Vorsitzenden unseres lokalen Schützenvereins, als meine Frau dort Mitglied wurde und beim ersten Wettkampf in der Kategorie Kleinkaliber für Frauen (wie immer das wettkampftechnisch korrekt heisst) Siegerin wurde und sogar mehr Punkte erreichte als alle Männer. Sinngemäss meinte er: "Für eine Ausländerin sind Sie verdammt gut. Wo haben sie so gut Schiessen gelernt, Frau ...?" und sie nur trocken antwortete "IRA Sniper-Training." Die Gesichter der umstehenden Schützenbrüder waren filmreif.

@sacredheart

Wer dem Klempner nicht in die gleichnamige Falte gucken will, der ordere eine gläubige Muslima als Klempnerin. Wenn ich mir so ansehe, wer von den von mir in den vergangenen Jahren betreuten Geflüchteten so alles welche Ausbildung im Handwerk macht, so denke ich, dass das in ein paar Jahren nicht mehr so abwegig ist. An meiner Pinwand habe ich das Foto einer Bekannten, die eine Ausbildung als Elektrikerin macht und die über ihrem Kopftuch einen Schutzhelm trägt. Da haben sich die Kollegen dran gewöhnt. In Syrien sei das auch kein ungewöhnlicher Anblick gewesen.

@Doors

Das klingt gut. Das ist ja auch ein wesentlicher Baustein zur Integration, die über den Kontakt mit Arbeitskollegen sich dann ganz automatisch ergeben kann. Ich finde es auch ganz bewundernswert, wenn Frauen aus wenig gleichberechtigten Gesellschaften dann hier ihre Chance nutzen und Dinge tun, die für viele Frauen hier auch noch nicht selbstverständlich sind. Eine Frau, die ihr eigenes Geld verdient, wird auch kaum Gefahr laufen, zum unterdrückten Heimchen am Herd zu werden.

Die Mutter eines sehr guten Freundes von mir kam mit ihrem Mann Anfang der 70er Jahre aus der Türkei. Sie wollte immer Busfahrerin werden und wurde so die erste Busfahrerin in Wuppertal, natürlich erst recht die erste Busfahrerin mit Migrationshintergrund. Ein liebenswertes Energiebündel, knapp 1,50m groß.

@sacredheart

Vor einige Jahrzehnten musste Frauen in der BRD für die Berufstätigkeit noch die Zustimmung ihres Ehemannes einholen. Nicht wenige arbeitende Frauen wurden schief angeguckt und als Rabenmütter verschrieen. Auch in den Herkunftsländern wie Syrien, Irak etc. gab und gibt es durchaus berufstätige Frauen. In Kurdistan kämpfen Frauen mit der Waffe in der Hand. Ich fürchte, hierzulande machen sich viele ein falsche Bild von muslimischen Frauen - wahrscheinlich, weil sie keine persönlich kennen.

@Doors

Historisch ist es ja auch in Deutschland so, dass die Emanzipation durchaus einen Zusammenhang mit der Nachkriegszeit hat. Da mussten Frauen plötzlich alles können. Auch wenn die Werbung dieser zeit das Dummchen in den Vordergrund stellte:

Nachdem Werner nach 5 jahren aus der Kriegsgefangenschaft kam, war Helga natürlich nicht mehr bereit, plötzlich alle Selbständigkeit aufzugeben. Bis das ganze dann eine Bewegung und später mal Gesetzeskraft wurde, ging allerdings noch Zeit ins Land.

Und auch in anderen Ländern führen schwere Zeiten unter anderem dazu, dass Frauen Dinge tun müssen, die sie vorher nicht durften und irgendwann dann natürlich auch Dinge dürfen, die sie vorher mal tun mussten.

sacredheart schrieb:Eine Vollverschleierung hingegen, auch wenn in Deutschland selten, halte ich mit diversen Berufen nicht für vereinbar, auch nicht mit dem Lehramt oder Richteramt. Am Ende weiss man ja nicht, wer darunter sitzt.

peekaboo schrieb:Da sich Vollverschleierte nur vor Männern nicht entblößt zeigen dürfen, könnte eine Lehrerin in einem separaten Raum vor der Klausur prüfen, ob diejenige, die sich unter der Verschleierung befindet, auch wirklich die Richtige ist. Problem gelöst.

Zu meiner Zeit in den Emiraten war der Iris Scan voll hipp...einmal vor einer Beamtin und danach kein Problem mehr, der Schleier konnte dann drauf bleiben.
Allerdings müssten man dann eine Gebühr erheben, wer mehr Aufwand benötigt, muss den auch bezahlen.