Es gibt einen neuen Bericht des "Spiegel", zum Anschlag in Halle, vorliegend als Printformat im Netz
siehe unter diesem Link:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/halle-anschlag-waren-zu-wenige-streifenwagen-im-einsatz-a-1293656.htmlMit gleichem Inhalt und weitergehenden Infos, gab es außerdem einen ca. 10 minütigen Filmbeitrag am Montagabend bei RTL.
Den Inhalt des Filmbeitrages, will ich kurz aus dem Gedächtnis wiedergeben:
Erst 8 Minuten nach Alarmierung, trafen zwei Funkstreifen an der Synagoge ein. Der Täter befand sich zu diesem Zeitpunkt, bereits 500 Meter entfernt und setzte seinen Amoklauf am Döner - Imbiss fort. Dort wurde er von einer dritten eintreffenden Funkstreife gestellt. Bei einem Schusswechsel, wurde er am Hals verletzt.
Der Täter ging zu Boden, rappelte sich nach einer halben Minute wieder auf, stieg in sein Fahrzeug und fuhr wieder Richtung Synagoge. Streifenwagen Nummer 3, nahm die Verfolgung auf. In diesem Moment traf Funkstreife Nummer 4 ein und schloss sich Funkstreife Nummer 3 bei der Verfolgung an.
Haken an der Sache...Als Funkstreife Nummer 3 und 4 die Verfolgung begannen, waren seit der Alarmierung der Polizei bereits 20 Minuten vergangen.
Die Polizei Halle, agierte zu diesem Zeitpunkt...Amoklage...mit einem viel zu geringen Aufgebot an Einsatzkräften.
Damit konnte das klar formulierte Einsatzziel ( Täter muss bei Amoklage vor Ort gestellt, an der Flucht gehindert und festgenommen werden ) nicht erreicht werden.
Die beiden Funkstreifen, die zunächst an der Synagoge blieben, mussten den Täter der nach dem Verlassen des Tatortes am Döner - Imbiss, an der Synagoge hielt und an ihnen vorbei lief ziehen lassen, da sie gerade damit beschäftigt waren ihre Schutzkleidung anzulegen und nicht einsatzbereit waren. Darüber hinaus hatten die Funkstreifen 3 und 4, den Täter zu diesem Zeitpunkt kurzzeitig aus den Augen verloren.
Zu diesem Hintergrund liefert die Spiegel-Recherche folgende Informationen :
In einem internen Papier schreibt die Polizeiführung, für die Stadt Halle 10 einsatzbereite Funkstreifen vor.
An diesem Tag, standen aber nur 7 Funkstreifen einsatzbereit in ihren jeweiligen Revieren zur Verfügung.
Und auch von diesen zahlenmäßig schon reduzierten 7 Funkstreifen, wurden von der Einsatzleitung nur 4 Streifen innerhalb der ersten 20 Minuten, in den Einsatz im Umfeld der Synagoge geschickt.
Auf die Frage, was die verbleibenden 3 anderen Funkstreifen zum Zeitpunkt des Amoklaufes taten, gibt es bislang keine zufriedenstellende Antwort aus dem zuständigen Ministerium.
Im weiteren Verlauf, als nach einem internen Großalarm bei der Polizei, starke Kräfte herangeführt wurden, erhöhte sich die Zahl der Einsatzkräfte zwar auf knapp 800 Beamte.
Diese durchkämmten große Bereiche von Halle, auf der Suche nach dem Täter, der zu diesem Zeitpunkt allerdings die Stadt längst verlassen hatte und sich auf der Flucht befand.