Attentat in Halle an der Saale und Landsberg

@ayashi
Ja, leider. Nachahmer wird es wohl immer geben.

@ayashi
Es ist doch aber auch ein Dilemma. Wie mans macht, macht mans verkehrt...

Mal durchgespielt:

Es wird nur 1-2 Tage berichtet, dann Ruhe oder nur noch auf Seite XY ein kleiner Artikel:
"Auf dem rechten Auge blind...bei Islamismus tagelang wurde berichtet...usw"

Beim nächsten Islamistischen Anschlag wird genau so verfahren:
"Lügenpresse...wird verharmlost...usw"


Wie wäre es denn richtig?

Wie in der DDR? Es gab keine Verbrechen?

ayashi schrieb:Wenn man sich die Bild Schlagzeilen seit Tagen ansieht, passiert aber leider genau das Gegenteil. Da wird mal wieder bis ins Detail versucht, die Tat zu rekonstruieren.
Alleine die Tatsache über eine Woche in den Schlagzeilen zu sein, wird doch sicher ein paar kranke Hirne anspornen, es "besser" zu machen.

na erst Recht wohl, wenn man seinem Video noch Klicks gibt.

@Geisonik

Hast du dir die Bild heute mal angesehen?
Ich finde das einfach übertrieben unnötig, wenig aufklärend.
Leider ist dieses Blatt in Deutschland sehr beliebt und so bekommt der gebildete Leser, genug Informationen um den Terrorismus in den Himmel zu heben, egal von welcher Seite er kommt.
Ist es nicht genau das, was diese Leute wollen, eine Plattform für ihre Gesinnung zu schaffen?

Ich habe kein Patentrezept, aber man müsste diesem Sensations Journalismus irgendwie eine Grenze geben. Wie das funktionieren kann, ohne dabei solchen Vorwürfen (auf dem rechten Auge blind) ausgesetzt zu sein, weiß ich leider auch nicht.

Tussinelda schrieb:na erst Recht wohl, wenn man seinem Video noch Klicks gibt.

Richtig, deswegen wurde es ja auch sofort gelöscht. Das Video wird aber inzwischen über WhatsApp geteilt, dort gibt es keine counter.
Ob es noch auf diversen Plattformen (4chan etc.) zu sehen ist, kann ich nicht sagen. Ich besuche solche Seiten nicht.

ayashi schrieb:Richtig, deswegen wurde es ja auch sofort gelöscht. Das Video wird aber inzwischen über WhatsApp geteilt, dort gibt es keine counter.

wird aber fröhlich verbreitet, furchtbar.

Es wird verbreitet. Ob es fröhlich verbreitet wird, kann ich nicht beurteilen.
Ich habe es gesehen, nicht gespeichert, oder an andere gesendet, falls du darauf hinaus möchtest.

ayashi schrieb:Ich habe kein Patentrezept, aber man müsste diesem Sensations Journalismus irgendwie eine Grenze geben. Wie das funktionieren kann, ohne dabei solchen Vorwürfen (auf dem rechten Auge blind) ausgesetzt zu sein, weiß ich leider auch nicht.

Eine Idee hätte ich.
Klingt zwar überzogen, eher und je nach Betrachtung möglicherweise eine Abkehr von objektiver Berichterstattung, aber ich vermute wenn sämtliche Medien Wörter wie "Täter", "Amokläufer" oder "Terrorist" durch "Feige Sau" oä ersetzen würden würden derartige Taten enorm an Reiz verlieren.
Ich hab den Eindruck das solchen Arschlöchern ihr öffentliches Bild sehr wichtig sind.
Hass und Furcht wollen sie provozieren, wenn es sich rumspricht das sie nur noch Verachtung ernten könnte das meiner Vermutung nach durchaus Wirkung zeigen

@AtheistIII
Ich glaube, ein Problem, das daraus resultieren würde, wäre, dass man damit automatisch auch die Opfer solcher Täter kleinredet. Die sind ja "nur von einem Idioten" erschossen worden. Das halte ich für sehr unglücklich den Opfern gegenüber.

@Fennek

Steht ein Terrorist denn rangmäßig "über" einem Idioten oder einer dummen Nazisau?

@Peter0167
Das hat nichts mit irgendeiner fiktiven Rangordnung zu tun. Mehr damit, dass da Menschen gestorben sind und das ganze dadurch schlimm genug ist, um es ernst zu nehmen. Und wenn die Angehörigen dann andauernd lesen dürfen "mein Partner / Mann / Vater / Sohn / Freund... wude von einem Idioten umgebracht" zieht den Tod der Person noch ins Lächerliche.

AtheistIII schrieb:Klingt zwar überzogen, eher und je nach Betrachtung möglicherweise eine Abkehr von objektiver Berichterstattung, aber ich vermute wenn sämtliche Medien Wörter wie "Täter", "Amokläufer" oder "Terrorist" durch "Feige Sau" oä ersetzen würden würden derartige Taten enorm an Reiz verlieren.

Ich glaube ein Personenkreis, der die Medien sowieso als "Lügenpresse" ansieht, bei dem zeigt diese Bezeichnung nur begrenzt Wirkung, wenn das nicht sogar das Gegenteil bewirkt.

@Fennek
Nicht Idioten, einem Feigling.
Ich denke damit trifft man diese selbsernannten tapferen Gotteskrieger und Kreuzritter am ehesten.
Und nein, finde ich nicht, eher im Gegenteil.
Wer mit automatischen Waffen, Bomben oder ähnlichem gezielt Jagd auf wehrlose unbeteiligte Zivilisten macht bietet ein Bilderbuchbeispiel für Feigheit, und das zu benennen schmälert das Andenken an die Opfer doch nicht, es macht die Tat in ihrer Sinnlosigkeit eher noch tragischer.
Und die Formulierung "feiger Anschlag" kommt ohnehin wie ein Uhrwerk wann immer was passiert, aber eine systematische Stigmatisierung der Täter findet eben nicht statt.

@Bruderchorge
Von der Bezeichnung an sich werden die sich wahrscheinlich nicht beeinflussen lassen, das stimmt.
Aber hoffentlich von der Wahrnehmungsveränderung in der Bevölkerung.
Vor einem Terroristen oder einem Täter fürchtet man sich, und Furcht auszulösen bedeutet Macht auszuüben.
Aber niemand fürchtet sich vor Feiglingen, und ein Terrorist der keinen Terror verursacht ist nur noch ein armer Versager der nichts kann ausser Menschen töten.
Besoffene Autofahrer bringen in Deutschland weitaus mehr Leute um als Terroristen, und guck dir an wie die angesehen werden.

Ich finde es schade wie solch Themen von der Politik ausgeschlachtet werden die Opfer und deren Angehörigen glaube ich nicht dass sie sich hierfür interessieren, nur für die Wirkung welche sie mit ihren öffentlichen Auftritten bezwecken möchten.

devanther schrieb:Ich finde es schade wie solch Themen von der Politik ausgeschlachtet werden die Opfer und deren Angehörigen glaube ich nicht dass sie sich hierfür interessieren, nur für die Wirkung welche sie mit ihren öffentlichen Auftritten bezwecken möchten.

Inwiefern wird das ausgeschlachtet?
Ich glaube, dass einige der angehörigen und betroffenen sehr froh wären, wenn das thema ernsthaft diskutiert wird und es mehr schutz für juden in Deutschland gibt.

Wie hätte die politik sonst reagieren sollen? Ein paar tweets und totschweigen?

@AtheistIII
Naja...
Die gebetsmühlenartig wiederholte Bezeichnung "feige" für ideologisch motivierte Attentate, welche die Mörder unter bewusster Inkaufnahme des eigenen Todes begingen, kann doch spätestens seit den Anschlägen vom 11. September nur noch als hohle Phrase gelten!

@JohnDifool
@AtheistIII
Als feige würde ich es auch nicht bezeichnen. Das trifft die Sache nicht wirklich. Häufig ist es einfach nur eine wilde Mischung aus psychischer Störung, fanatischer Verblendung, Dummheit, Perspektivlosigkeit, und jugendlichem Leichtsinn. Da muss schon einiges zusammen kommen, denke ich.

Im Prinzip sehe ich das genau wie @AtheistIII : man sollte solchen Typen, die in gewisser Weise schon auf Anerkennung und Selbstüberhöhung aus zu sein scheinen, immer wieder um die Ohren hauen, was für erbärmliche Versager sie sind.

Nur, ich befürchte auch, dass da, wo das ankommen soll, es nicht ankommen wird. Die prinzipiell Gleichgesinnten werden sagen: 1. Ist das die Lügenpresse, die ihn Versager nennt, 2. tut sie das weil sie eben doch - wie die ganze Gesellschaft - Angst vor "uns" haben und 3. werden alle anderen denken: "mag sein, dass dieser Typ hier ein Versager ist, ich bin besser."

Und schliesslich wird es leider genug Leute geben, die denken "mag sein er ist ein jämmerlicher Versager, aber wenigstens hat er was gegen die 'Misstände' unternommen" und so doch wieder ein Stück Bewunderung ausdrücken.

Ich fürchte, da gibt es keinen Königsweg.

Ich halte da auch am Ende bei allen guten Intentionen wenig von. An dem Punkt ist das Kind ohnehin in den Brunnen gefallen.

(Effektive) Prävention muss viel früher stattfinden, lässt sich aber bei vielen Millionen Menschen nicht gänzlich verhindern, wenn wir realistisch sein wollen. Zumindest nicht mehr in Zeiten des Globalismus bzw. Internets, denn wie man sieht wird Terrorismus damit auch ein globales Thema.

Rick_Blaine schrieb:man sollte solchen Typen, die in gewisser Weise schon auf Anerkennung und Selbstüberhöhung aus zu sein scheinen, immer wieder um die Ohren hauen, was für erbärmliche Versager sie sind.

Wirklich? Das halte ich für äußerst gefährlich!
Denn: Inzwischen ist das Manifest des Täters aufgetaucht und das Motiv ist eindeutig.

Das Versagen des Täters hat noch viel Schlimmeres verhindert!

Ein Nicht-Versagen solcher Täter läge im Sinne von ihmGleichgesinnten.

Mit solchen möchte sich doch wohl niemand gemein machen, oder?

Rick_Blaine schrieb:Im Prinzip sehe ich das genau wie @AtheistIII : man sollte solchen Typen, die in gewisser Weise schon auf Anerkennung und Selbstüberhöhung aus zu sein scheinen, immer wieder um die Ohren hauen, was für erbärmliche Versager sie sind.

Wie ich aus einem Artikel der FAZ entnommen habe, braucht man diesen Menschen nicht zu erzählen wie erbärmlich, oder was für Loser sie sind, denn sie bezeichnen sich selbst als welche und agieren vermutlich genau deshalb so und radikalisieren sich im Internet mit Gleichgesinnten.

Erst kann B. seine Helmkamera nicht bedienen, dann schafft er es nicht, die Tür der Synagoge aufzubrechen. Seine Waffen haben Ladehemmung, immer wieder flucht er, sagt „verkackt“, „Fuck“, „Scheiße“, „Mist“. Er nennt sich einen „Versager“, einen „kompletten Verlierer“.

(...)

„Viele der jungen Männer, die dort unterwegs sind, bezeichnen sich selbst als Loser, weil sie keine Frau abbekommen haben oder weil sie im Leben nicht erfolgreich sind“, sagt Neumann.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/fall-stephan-b-wer-ist-der-attentaeter-von-halle-16426874.html