@Peter0167 Nun ja, irgendwer wird immer meckern. Wenn es nicht tatsächlich die gleichen Personen sind die sich ihre Meinung oder den Aufschrei wie Fähnchen im Wind zurechtlegen, wird dann je nach Fall eine andere Personengruppe oder Person meckern.
Man kann es nicht allen Recht machen, ist ohnehin offensichtlich, wie ich finde. Wenn ich vor (fast) jeder Synagoge oder gar Moschee Schutz will muss ich massiv Geld in die Polizei pumpen und hoffen, dass das Personal auch kommt bzw. bleibt. Wie es mal wer in einem Polizeiforum treffend schrieb weil jemand lange auf eine Streife warten musste: Die haben in einem Bereich nur X-Leute. Sollen die bei mehreren Lagen oder Situationen dann in den Keller gehen und weitere Polizeibeamte aus dem Spind holen? Und wenn man dann massiv personell aufstockt ... um z.B besseren räumlichen (Objekt-)Schutz zu gewährleisten, klagen andere weil ... Polizeistaat oder so. Dann ist aber eine andere Frage im Raum: Soll so jüdisches Leben in Deutschland (!) viele Jahrzehnte später aussehen, mit schwerbewaffneter Polizei in der Nähe? Irgendwie eine Schande, ob akut notwendig oder nicht, weil es eben dieses Problem mit rechtem Terror noch oder wieder vermehrt gibt.
Wenn ich so was abstrakt eher verhindern will, ist auch die Frage im Raum ob es Rechtsänderungsbedarf bei Behörden gibt. Das wird auch wieder so ein Ding. Wer schreit und sich fragt wieso man manche nicht auf dem Schirm hatte sollte sich fragen wie man das denn besser realisieren kann? Mehr Überwachung? Mit mehr Überwachung, einem größeren Netz das ggf. im Voraus wirkt und prüft, kann ich mehr Fische fangen. Aber dann büße ich eine gewisse Freiheit ein. Oder eher eingreifen, empfindlich 'im Voraus' bestrafen oder einsperren weil jemand was geplant haben könnte? Auch tricky. Man kann auch realistisch gesehen nicht jeden (einfach) überwachen und will es auch nicht, weil Rechtsstaat, Verfassung, Rechtsmentalität und so.
Es ist tragisch was passiert ist, aber mein Eindruck ist, dass manche generell "zu viel erwarten". Es ist einfach, sich gerade hinterher hinzustellen und irgendwen anzuprangern aber Reaktion auf Amok wie auch Verhinderung von Radikalisierung, all das und mehr sind Dinge die irgendwo praktische oder realistische Grenzen haben. Selbst wenn es technisch mehr Überwachung oder bei Anhaltspunkten mehr Vorsicht geben würde, kann man nicht verhindern wenn sich eines Tages wer in ein Fahrzeug setzt und aufgrund der Ideologie die er oder sie hat Menschen töten will und das Fahrzeug als Waffe nutzt. Oder ein Küchenmesser, Axt, etc. Denn in Köpfe kann man nur schwerlich gucken, und noch weniger "vorab".
Ehe mich jemand falsch versteht: Wenn es in einem bestimmten Fall Anhaltspunkte für messbares Versagen gibt gehört das aufgeklärt, damit man für die Zukunft lernen kann! Da geh ich mich. Aber wenn es in ein pauschales, und sinngemäß: "Wieso kann die Polizei nicht gedankenlesen und in 3 Sekunden vor Ort sein und direkt wissen wo der Täter hin ist und wie er genau aussieht" und mehr endet, so halte ich das nicht für zweckdienlich.
An die, die es betrifft oder sich den Schuh anziehen sollten, versteht sich. Ich glaube die (Landes-)Polizei kann in gewissen Gegenden mehr Personal gebrauchen. Das ist immer zweckdienlich, gerade bei Terrorlage weil die Reaktionszeit so ggf. noch verringert werden kann, wenn grundsätzlich mehr Kräfte im Bereich unterwegs sind und so abstrakt gesehen Anfahrtszeit noch im Schnitt verringert werden kann. Kostet aber Geld und braucht auch geeignete Leute. Hat also auch irgendwo wieder reale Grenzen, auch weil Polizei Ländersache ist und das auch auf den jeweiligen Länderhaushalt ankommt, mit oder ohne Länderfinanzierungsausgleich.