paranomal schrieb:nur das es damals um weitaus mehr ging als um Spritpreise.
Ich bitte dich, das habe ich und andere übrigens auch bereits geschrieben, es geht wohl kaum lediglich um die Spritpreise.
Abgesehen davon, auch 1789 gab es eine vergleichbare Situation bzgl. der Brotpreise, die Anlass für die einfache Bevölkerung war, sich mit den politisch motivierten bürgerlichen und antimonarchistischen Kräften zu verbrüdern, um gegen das Regime vorzugehen.
Wikipedia: Französische Revolution#Teuerung als sozialer TreibsatzDaher stammt wohl auch die Anekdote, dass die als besonders verschwendungssüchtig geltende Königin Marie Antoinette gesagt haben soll, wenn das Volk kein Brot mehr hat, soll es doch Kuchen essen.
Es ist eben nie so, dass die gesamte Bevölkerung von Anfang an der politischen Überzeugung ist, dass das Regime fallen muss. Auslöser sind eben zumeist eher banal erscheinende Anlässe, die dennoch als existentiell angesehen werden müssen. Da sind wir dann schnell wieder bei den Spritpreisen heutzutage.
Ich will damit nicht sagen, das sei nun die Französische Revolution 2018. Es ist aber ja wohl allgemein, nicht nur in Frankreich so, dass die Leute immer mehr den Eindruck haben, elitäre Kreise würden über ihre Köpfe hinweg Entscheidungen treffen, die sie am Ende ausbaden müssen. Das führt auf jeden Fall zu Unzufriedenheit und könnte u. U. sehr wohl eine revolutionäre Phalanx auslösen, die, wenn vlt nicht heute, dann eben morgen oder übermorgen entsprechend ihre Wirkung entfaltet. Ob es da wirklich hilfreich ist, den Leuten noch zu erklären, wie bekloppt sie eigentlich seien, würde ich schon stark bezweifeln.