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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 19:20
Zitat von NegevNegev schrieb:Oder was meinst du?
Ich meine... das die Schulklassen viel zu groß sind, das es zu wenig Lehrer gibt ( Stellen wurden abgebaut und Klassen vergrößert ), das die Motivation der heutigen Schülergeneration eher im übersichtlichen Bereich liegt. Überhaupt das unser Schulsystem im Vergleich zu anderen Ländern gewaltig hinterher hinkt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 19:22
Zitat von jfk-insidejfk-inside schrieb:Evtl. liegt es daran, das es einfacher ist das Smartphone zu nehmen und Google zu fragen.
Grundrechenarten muss man im Kopf können.
Was ist, wenn das Smartphone kein Akku mehr hat :D?

Gerade Prozentrechnen ist wirklich nicht schwer.
Ich würde die schuld bei den Lehrern suchen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 19:25
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich würde die schuld bei den Lehrern suchen.
Ich nicht. Ich eher beim System. Unser Schulsystem fördert nicht, es schleust Jugendliche einfach über Jahre hinweg durch eben dieses
Schulsystem.

Edit: Schon zu meiner Zeit ( 70er ) waren die Klassen zu groß. Und wenn da nur ein oder zwei Störenfriede oder gar ADSler mit bei waren,
blieb der zu lernende Stoff oftmals auf der Strecke. Die Motivation des Lehrpersonals dürfte heute wo es wesentlich unruhiger an den Schulen ist, geringer ausfallen wie zu meiner Zeit.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 19:27
Zitat von jfk-insidejfk-inside schrieb:Der letzte Prakti war der Meinung das Zitronenfalter eben Zitronen falten !
Was soll man damit anfangen ?
Was kommst du dem auch mit Insekten? :)

Bekommt man jetzt nicht unbedingt in der Schule mit. Ist eben allgemein Bildung.

Schlimmer finde ich, dass man hier nicht ehrlich ist


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 19:36
@Gwyddion
@jfk-inside
Ich kanns immer noch nicht glauben, das ich mit Leute konkurrieren soll, die nicht mal Prozentrechnung können - sorry.

Was ist den eine 3 in Mathematik heute noch Wert im Realschulabschlusszeugnis? Vielleicht haben die Personaler Angst, ich könne nicht bis 20 zählen?

(Die 3 in Mathe wurmt mich noch heute. War eigentlich immer auf 2 gestanden. Mit und noch mehr gegen Ende der Realschule gibt meine Motivation gegen 0.)


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 19:39
@Negev

Ich habe meinen Weg sogar mit Hauptschulabschluß im Leben gemacht ( höhere Schulen waren Krankheitsbedingt nicht möglich ).

Aber heute ist dieser Abschluß nichts mehr wert, die Firmen haben ihre Ansprüche gewaltig angehoben. Dabei ist nicht verbrieft, das bessere
Noten auf dem Abschlußzeugnis und eine höhere Schulbildung auch einen gescheiten Arbeitseinsatz garantieren. Wie sagte man früher so oft?

Ein schlechter Theoretiker ist meist ein guter Praktiker. Aber vlt. gilt das auch schon nicht mehr.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 20:19
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ein schlechter Theoretiker ist meist ein guter Praktiker. Aber vlt. gilt das auch schon nicht mehr.
Ich habe immer wert auf beides gelegt. Die Technologie ist mittlerweile so weit fortgeschritten dass man mit "rustikalen" Lösungen nicht mehr weiterkommt.
Ich habe dafür immer das Paretoprinzip hergenommen und das sehe ich schon als Wandel wenn man gut verdienen will.
Wikipedia: Paretoprinzip
Das Paretoprinzip, benannt nach Vilfredo Pareto (1848–1923), auch Pareto-Effekt oder 80-zu-20-Regel genannt, besagt, dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20 % der Ergebnisse benötigen mit 80 % die meiste Arbeit.
Wenn man sich als Technologieland oder Firma absetzen will, muss man diese 20% gebacken kriegen....und das geht nicht mehr nur mit Theorie oder nur mit Praxis.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 20:25
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Aber heute ist dieser Abschluß nichts mehr wert, die Firmen haben ihre Ansprüche gewaltig angehoben. Dabei ist nicht verbrieft, das bessere
Noten auf dem Abschlußzeugnis und eine höhere Schulbildung auch einen gescheiten Arbeitseinsatz garantieren. Wie sagte man früher so oft?

Ein schlechter Theoretiker ist meist ein guter Praktiker. Aber vlt. gilt das auch schon nicht mehr.
https://www.stern.de/neon/vorankommen/glaser-sucht-azubi-per-video---mehr-als-eine-million-nutzer-sehen-sich-das-an-7869694.html

Nun, heute hättest du echt Chancen...


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 20:32
Andererseits wird es schwer solchen Stoff (bei den heutigen Anforderungen) einem Hauptschüler zu vermitteln.
https://www.europa-lehrmittel.de/downloads-leseproben/20108-30/53.pdf

Die Anforderungen werden höher, das Niveau sinkt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 21:09
Zitat von jfk-insidejfk-inside schrieb:https://www.stern.de/neon/vorankommen/glaser-sucht-azubi-per-video---mehr-als-eine-million-nutzer-sehen-sich-das-an-7869...

Nun, heute hättest du echt Chancen...
So was ist doch ein 6er im Lotto?!
Wo finde ich solche Betriebe, die mich mit Handkuss aufnehmen?

Ich würd sofort dahin aber - aber der hat bestimmt schon seinen Azubi - bei diesem Angebot :)


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 21:12
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich würd sofort dahin aber - aber der hat bestimmt schon seinen Azubi - bei diesem Angebot :)
Meinen Kenntnissen nach hat er 27 Bewerbungen bekommen.
Ich denke mehr muss man nicht sagen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 21:14
Das ist doch eine riesige Verschwörung!
Das dient nur der Stimmungsmache...


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 21:21
Zitat von NegevNegev schrieb:Das ist doch eine riesige Verschwörung!
Das dient nur der Stimmungsmache...
Der Betrieb ist in der Nähe.
Selbst die örtliche Zeitung hat darüber mehrmals berichtet.
Glaub es oder glaub es nicht.

Übrigens : der Lehrling in meinem Betrieb ist Flüchtling. Der Kerl bemüht sich neben der Lehre sein Deutsch zu verbessern und ist sich für keine Arbeit zu schade.
Einige Kunden scheinen mit seiner schwarzen Hautfarbe ein Problem zu haben.
Mein Chef hat eher mit solchen Kunden Probleme !
Ich bin stolz auf meinen Arbeitgeber!


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 22:36
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich habe immer wert auf beides gelegt. Die Technologie ist mittlerweile so weit fortgeschritten dass man mit "rustikalen" Lösungen nicht mehr weiterkommt.
Ich habe meine Ausbildung in den 70ern begonnen
Da paßt "rustikal" durchaus. :D

Heute ist mein Berufsstand wesentlich anspruchsvoller und man muß schon ein Minimum an Intelligenz mitbringen um zu bestehen.
Von daher hast Du recht.. man muß auf beides Wert legen.
Zitat von jfk-insidejfk-inside schrieb:Nun, heute hättest du echt Chancen...
Jupp... :)
Aber ich habe meine Ausbildung, meinen Meister und fühle mich pudelwohl in dem Betrieb in dem ich arbeite.
Gottseidank ist auch das Gehalt dementsprechend gestaltet, das ich nicht unbedingt ( Stand jetzt ) mit Altersarmut zu kämpfen habe.
Aber wer weiß was noch alles geschieht.

Zu Zeiten wo ich in einem Riesenbetrieb ( Sanitär - Heizung - Klima ) gearbeitet habe, wo bei Spitzenlast noch reichlich Zeitarbeiter beschäftigt wurden, kann ich aber noch aus Erfahrung berichten, das man gut die Hälfte der Zeitarbeiter mangels Arbeitseinstellung oder gar
Fachkenntnisse... nach kurzer Dauer wieder zurückschicktn mußte. Gute Ausbildung ist halt einiges wert.... aber nicht jeder Ausbilder kann genug Fachwissen transportieren.. oder hat Interesse daran.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 22:43
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Aber ich habe meine Ausbildung, meinen Meister und fühle mich pudelwohl in dem Betrieb in dem ich arbeite.
Gottseidank ist auch das Gehalt dementsprechend gestaltet, das ich nicht unbedingt ( Stand jetzt ) mit Altersarmut zu kämpfen habe.
Tja, das sieht bei mir als normaler Geselle mit jetzt 33 Jahren knuffen leider etwas anders aus.
Ich soll noch bis zum 67 Lebensjahr die Zeitvorgaben schaffen.
Ich befürchte das mir dies nicht möglich sein wird.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 22:50
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich meine... das die Schulklassen viel zu groß sind, das es zu wenig Lehrer gibt ( Stellen wurden abgebaut und Klassen vergrößert ), das die Motivation der heutigen Schülergeneration eher im übersichtlichen Bereich liegt. Überhaupt das unser Schulsystem im Vergleich zu anderen Ländern gewaltig hinterher hinkt.
Ich arbeite an einer Schule - das Problem ist das "problematische bildungsferne Klientel" - sehr überspitzt gesagt. Du kannst im Juli die Materialliste für das kommende Schuljahr ausgeben - im September bei Schulbeginn ist sie verschwunden (auch, wenn du sie per Email verschickst). Bis dann alle Hefte gekauft sind, ist es Oktober - wichtige Heftaufschriebe (z.B.Mathe), die ins Regelheft gehören, wurden so lange auf Fresszettel geschrieben und sind nicht mehr auffindbar. Überhaupt ist Schultasche packen etwas, was viele Schüler nicht mehr beherrschen.

Freizeitgestaltung ist auch so ein Stichwort: Wir haben viele deutsche Kinder, die ein Vokabular wie eine Streichholzschachtel haben und z.B. das Präteritum nicht bilden können, also "ruften" statt "riefen" sagen. Die kennen nur ihren Kiez und daheim nur die Playstation. Auch kostenfreie Bildungsangebote werden nicht wahrgenommen. Da du als Lehrer nicht alle zwei Minuten einen interessanten Impuls setzen kannst, verpennen die den Unterricht und können auch keine Verknüfungen herstellen.

Eltern: Viele Eltern führen ein distanziertes WG Leben, sehen die Kinder aufgrund des Schichtdienstes nur unregelmäßig oder leben in ihrer eigenen Welt. Bei Hartz 4 Eltern ist es oft so, dass sie Berufsausbildungen schlecht reden, vermutlich auch, weil sie Angst haben, dass das Kind das schafft, an dem sie gescheitert sind. Oder sie haben sich im Hartz 4 eingefunden und finden einen Beruf wirklich unnötig.

Selbstüberschätzung. Wir haben Schüler, die nur 4er haben, aber als Berufswunsch Arzt oder Unternehmensberater haben. Wird ihnen eine Lehre vorgeschlagen (und darauf hingewiesen, dass die Noten eine solche eigentlich ausschließen) glauben sie das nicht - bis sie als Einzelhandelskaufmann in der Gemüseabteilung von Kaufland landen und dort lernen, eine Gurke von Petersilie zu unterscheiden "alles grün". Oft brechen sie die Lehren wieder ab. "Voll krass stressig, Alta".

Fehlzeiten: Wir haben Klassen, da fehlen am Tag 3-5 Schüler - fadenscheinig entschuldigt. Bei Mathematikklassenarbeiten auch mal 10 oder 12. Der verpasste Stoff wird nie nachgeholt. Oder man kommt morgens einfach gewohnheitsmäßig zu spät - wenn der Bus so doof fährt. Man fehlt wegen jedem Husten eine Woche. Oder einem ist ständig schlecht, weil man fast nichts isst (Hit bei den Mädchen).

Elternabende: Hier kommen mitunter fünf Eltern von 30 Schülern. Und das sind die Eltern der 1er und 2er Schüler um sich Probleme anzuhören, die ihre Kinder gar nicht betreffen. Wenn du auf einer mehrtägigen Klassenfahrt warst, dann bedanken sich vielleicht noch drei von 30 Eltern und hören, ob es Probleme gab. Der Rest motzt dich an, warum die Klasse ins Museum musste, obwohl der tolle Primark daneben war oder der Großteil kann seelenruhig drei Meter entfernt das Kind abholen - da gibt es keinen Gruß oder überhaupt Augenkontakt.

Fristen: Egal, wie oft das Arbeitsamt durch die Klassen oder die (schlecht besuchten) Elternabende geht - es gibt immer Schüler, die die Bewerbungsfrist für die weiterführende Schule verschnarchen oder sich nur fürs Gymnasium anmelden, obwohl die Noten nur für die Berufsschule reichen. Dann schaut man doof, wenn einem klar wird, dass man das nicht hinbekommen hat.

Motivation: Bei meiner 10. Klasse (Prüfung in sechs Wochen) macht nur die Hälfte die Hausaufgaben.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich habe meinen Weg sogar mit Hauptschulabschluß im Leben gemacht ( höhere Schulen waren Krankheitsbedingt nicht möglich ).
Ich habe viele Freunde, die den Weg gingen - ich wage mal zu behaupten, dass das Niveau in allen drei Schularten dramatisch gesunken ist ... Es verschiebt sich alles ... Der Hauptschulabschluss ist auch deshalb so wenig wert, weil die Anforderungen so weit gesunken sind, dass wir schon Schüler hatten, die den unvorbereitet mit Bestnoten bestanden haben.


Nun aber noch zum Fachkräftemangel - meine eigene Tochter ist dieses Jahr mit der Schule fertig (schon im Juni), wird zwar eine weiterführende Schule besuchen, versucht aber gerade Praktika zu organisieren, damit sie nicht drei Monate tatenlos daheim herumsitzt ... dazu schreibt sie die Ausbildungsbetriebe an, die sie sich so überlegt hat ... von 10 Bewerbungen gab es nun acht Absagen, da man kein Praktikum anbietet, weil sie ja weiterhin Schule macht und der Horizont "möchte Ausbildung 2020 beginnen" zu groß ist ... da wäre doch (meiner Meinung nach) die Chance, sich einen Lehrling zu angeln und an den Betrieb zu binden.

Ihre Freundin war nicht sicher, ob sie in die Altenpflege oder die Krankenpflege möchte. Da sollte man meinen, rennt sie offene Türen ein. Sie war eine Woche im Altersheim (das Mädel ist 15) und ihr erster Job am ersten Tag war, die Hand einer sterbenden Frau zu halten. Klar sterben Leute im Altersheim, aber jemanden das unvorbereitet machen zu lassen ... sie ging dann nicht mehr hin, weil sie das Erlebnis entsetzlich abgeschreckt hat. Dann ging es ins Krankenhaus. Sie bekam eine Woche auf der Urologie (sie ist 15, hatte noch nie einen nackten Mann gesehen), weil sich die Station entsetzlich verkrachte und ein Mediator ran musste, kam sie die restliche Woche auf der Inneren unter ... und hat nun beschlossen, dass Krankenpflege so gar nichts für sie ist. Man kann sich interessierte Leute auch bewusst vergraulen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 22:56
@MissMary

Früher ging ein Elternteil arbeiten um für den Unterhalt zu sorgen.
Heute langt das nicht mehr.
Also bleibt den Kindern nur die Playstation und das Smartphone um sich selber zu erziehen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 22:57
Zitat von jfk-insidejfk-inside schrieb:Ich soll noch bis zum 67 Lebensjahr die Zeitvorgaben schaffen.
Bei mir sieht es nur ungleich weniger aus... 65 + 10 ... um vollen Rentensatz zu erhalten.
Ob mein Körper dies auch so sieht ist noch eine andere Frage. Warten wir mal noch 10 Jahre ab... :)

@MissMary
Dein Bericht schockt mich.
Habe nicht geahnt des es derart schlecht bestellt ist um die Schulen/Schüler.

Meine Tochter wollte auch Krankenschwester werden. Sie hat die Ausbildung jedoch nach 1 Jahr geschmissen und ist mittlerweile im zweiten Jahr in der Ausbildung als Physiotherapeutin. Die Zustände im Krankenhaus waren für sie zu schockierend. Kaum Zeit für Patienten und teilweise rüder Umgangston der Stationsoberen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 23:10
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 01.03.2018:Aber wo gibt es den "echten" Fachkräftemangel:
- Jobs mit viel handwerklichen Anteil
- Jobs mit unattraktiven Arbeitszeiten
- Jobs mit langer Ausbildungsdauer
- Jobs mit Mindestanforderungen an den Bewerbern, teilweise unrealistisch und unnötig
- Jobs, die als uncool gelten bzw. gesellschaftlich unattraktiv sind
- und aus meiner AG Sicht, vollkommend unrealistischen Erwartungen
Kann man so stehen lassen, den das trifft den " Fachkräftemangel" genaustens. grundlegend ist dieser " Mangel" ein Produkt der schon lange ausgemerzt hätte sein können. Doch statt die Arbeitsbedingungen "Lebenswerter" zu gestalten lässt man lieber das so wie es ist und holt sich leute daher, die nuneinmal auf das Geld bzw. diesen Beruf nagewiesen sind um zu überleben. Bis auch diese irgendwann einmal merken das sie dort nur ausgenutzt werden.

Im Grunde gesehen sind die bedingungen in diesen Berufen schon nahe an Ausbeutung dran zu setzen und auch jene berufe die eine hohe ausstiegs quote sicherlich aufweisen. Heuchlerisch finde ich es dann von unserer regierung nun den Flüchtlingen diese Berufe aufzudrücken, denn dadurch würden sie diese Menschen Ausbeuten nur um das eigene wohl zu bereichern.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

04.03.2018 um 23:31
Zitat von jfk-insidejfk-inside schrieb:Früher ging ein Elternteil arbeiten um für den Unterhalt zu sorgen. Heute langt das nicht mehr.
Also bleibt den Kindern nur die Playstation und das Smartphone um sich selber zu erziehen.
Das stimmt, ist aber zu kurz gegriffen - wir haben Alleinerziehende, die z.T. mit sehr kreativen Lösungen für eine gute Kindererziehung sorgen (z.B. sich bündeln, Gegenschichten arbeiten und jeweils eine passt auf beide Kinder auf), die wirklich unter Aufopferung ihrer eigenen Gesundheit Arbeiten, Haushalt schmeißen und Kinder erziehen - oft unter schwierigsten Bedingungen.

Wir haben auch Hartz 4 Eltern, deren Familienleben von verschiedensten Unterstützungssystem aufrecht erhalten wird - Sozialarbeiter, Familienhelfer, Hausaufgabenbetreuung - während die Eltern kein Engagement zeigen. Das findet man auch bei anderen Familien ... Nicht, dass es ein Hartz 4 Bashing wird. Es gibt auch Hartz4 Eltern, die super sind, bildungsbürgerliche Werte vertreten und aus sehr unglücklichen Umständen (z.B. Krankheit) in die Situation gerutscht sind und nicht mehr rauskommen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Dein Bericht schockt mich.
Habe nicht geahnt des es derart schlecht bestellt ist um die Schulen/Schüler.
Ich bin an einer Brennpunktschule. Das katholische Privatgymnasium um die Ecke hat vermutlich andere Probleme. Aber bei uns ist wirklich bis zu 1/3 jeder Klasse von der geschilderten Symptomatik betroffen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Meine Tochter wollte auch Krankenschwester werden. Sie hat die Ausbildung jedoch nach 1 Jahr geschmissen und ist mittlerweile im zweiten Jahr in der Ausbildung als Physiotherapeutin. Die Zustände im Krankenhaus waren für sie zu schockierend. Kaum Zeit für Patienten und teilweise rüder Umgangston der Stationsoberen.
Da liegt eben auch der Fehler ... Da werden Interessierte dadurch abgeschreckt, dass sie sofort mit Aufgaben betraut werden, die sie überfordern müssen. Und die Arbeitsbedingungen sind ja entsetzlich. Bei uns im Altenheim ist eine Nachtwache für 45 Leute oder so zuständig - bei schweren Leuten müssen sie zu zweit sein, d.h. die jeweils andere Nachtwache muss dann ihre Station verlassen. Kein Wunder, dass die Leute da aufgeben.
Zitat von MechMech schrieb:Kann man so stehen lassen, den das trifft den " Fachkräftemangel" genaustens. grundlegend ist dieser " Mangel" ein Produkt der schon lange ausgemerzt hätte sein können. Doch statt die Arbeitsbedingungen "Lebenswerter" zu gestalten lässt man lieber das so wie es ist und holt sich leute daher, die nuneinmal auf das Geld bzw. diesen Beruf nagewiesen sind um zu überleben.
Ich kenne einige Fachkräfte (Koch, Bäcker) die ihren angestammten Job verlassen haben und nun was anderes machen - bei ähnlichem oder sogar höherem Verdienst. Zudem wird der gesamten Welt suggeriert, das Seelenheil liegt im Absolvieren eines Abiturs. Man kann ja heute auch jeden Mist studieren und einen Bachelor in allem Möglichen und Unmöglichen, was die Welt nicht braucht, machen ...

Manche Jobs haben die übelsten Arbeitsbedingungen - gerade der Koch, hatte diese gesplitteten Schichten - ging um 10 hin, bereitete die Küche vor, hatte übelst Stress über die Mittagspause, ging dann um 14 Uhr heim - und musste um 17 Uhr wieder da sein. Trinkgeld fiel kaum ab. Er war den ganzen Tag auf der Arbeit. Kam abends um 21.55 noch eine hungrige Gruppe, mussten ohne zu Murren noch 10 Geriche a la card gezaubert werden. Dass man auf sowas keinen Bock mehr hat ...

Gleiches der Bäcker - der war selbstständig, wurde von Aufsichtsbehörden und Gesundheitsbehörden gegängelt, mitunter bekam er entgegengesetzte Auflagen (Boden zu glatt - Unfallgefahr, Boden zu rau - Hygieneproblem). Dann musste man erst mal jemanden finden, der freundlich und schnell die Brezeln unter die Leute brachte, die Leute kauften lieber bei LIDL die aus Polen tiefgekühlt angelieferten und aufgebackenen Rohlinge ... irgendwann war Schicht im Schacht. Die Arbeitszeiten taten ihr übriges dazu.

Ein weiterer Bekannter (Erzieher) arbeitet ungelernt in der Gastro, weil er dort mehr verdient. Traurig.


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