Erdoğans Krieg in Syrien gegen die Kurden
25.02.2018 um 17:10
Ich finde es immer witzig, wenn ich mit Deutschen rede, die in die Türkei ausgewandert sind oder halt mit türkischstämmigen Personen rede. Man sagt mir immer und immer wieder, das die freie Meinung akzeptiert wird solange man nicht Grenzen überschreitet. Grenzen überschreitet im Sinne von, das man für Terrororganisation wirbt, die in der Türkei als Terrororganisationen angesehen werden. Dazu gehört die YPG, PYD oder die PKK. YPG hat man vorher sogar gewähren lassen bis herausgekommen ist, das sie mit der PKK sehr eng verbunden ist. Selbst die HDP hat man machen lassen bis dann bei den ersten Politikern herausgekommen ist, das sie die PKK unterstützen bzw. sie nicht als Terrororganisation ansehen. Konnte mir damals Einblicke sogar sammeln, wie Menschen für die HDP auf die Straße gegangen sind, ein Bus vorbeifuhr der "Nein zu Erdogan" über ein Megaphone laut ausgesprochen hat als es um das Referendum ging.
Ich finde es ebenfalls witzig, das man die türkischen Medien als Propaganda bezeichnet aber sich selbst kurdischen Staatsnachrichten bedient oder Nachrichten, die sich Spiegel oder Bild Niveau ähneln. Da muss man meistens nur schauen wer der Verfasser des Artikels ist, wie er so tickt(z.B. Facebookseite) und schon kann man auch hier darauf kommen, dass diese Nachrichten genauso wenig objektiv oder sachlich sind wie türkische Nachrichten, wo sicher bei beiden etwas wahres dran ist, aber im Endeffekt eher in Richtung "Propaganda" geht.
Jetzt ist man sogar in der Lage auf "innere Werte" zu setzen. Plötzlich sind Menschenleben wichtig. Plötzlich wird hier davon gesprochen wie schlimm es doch sei, das ein Nato Partner Afrin bombardiert. Hat man dasselbe gemacht als die Amerikaner in Irak, Afghanistan einmarschiert sind? Die Türkei beruft sich derzeit auf Art. 51 der UN - Charta, was das Recht zur Selbstverteidigung gibt. Vom selben Recht hat sich übrigens auch Deutschland bedient, die 3500 km von Syrien weg sind. Grund war die Flüchtlingskrise und speziell der IS.Wenn jemand in ein anderes Land einmarschiert, bedient man sich immer diesen Aritkel, völlig egal ob es die Italiener, Niederländer, Engländer oder Belgier sind. Diese Länder liegen nicht mal in unmittelbarer Nähe, während die Türkei an Syrien grenzt. Assad kann derzeit nicht mal für territoriale Sicherheit gewähren, weshalb ein Eingriff notwendig ist, sodass sich nicht schon wieder eine Terrororganisation formiert, um Anschläge auszuüben.
Schon damals hat man Türkeis Angriff "Operation Euphrat" als völkerrechswidrig bezeichnet. Euphrat begann 2016. Von 2011 - 2016 gab es 11 Bombenanschläge, die von der IS und kurdischen Milizen ausgeübt wurden auf türkischen Grund. Als dann die Türkei diese Operation vollzogen hat, kamen auch eine Menge Menschen damit an, dass das doch völkerrechtswidrig sei. Aber die Notwendigkeit bestand darin.
Jetzt ist man auf Sicherheit bedacht. Man darf meiner Meinung nach nicht erst handeln, wenn es zu spät ist. Gegenüber dessen ist wohl die Türkei den Deutschen um einiges voraus. Anders kann man es nicht erklären, das man mit allen Zwang versucht, die Terrororganisationen, die sich eben in der Nähe der Türkei stabilisieren wollen, zu verteidigen. Man ist meinen Augen vielleicht kein Terrorist, wenn man diese Gruppen schützt, aber ein Terrorsympathisant schon. Die Türkei will nur das verhindern, was vielleicht viele Deutsche nicht in Deutschland verhindern wollen. Sie wollen verhindern, das Terrororganisationen in Zukunft das Ziel verfolgen, die Türkei wieder mit Bombenschläge zu belasten. Sie wollen Medienberichte wie "wie konnte das passieren" "warum ist das passiert" so gut wie möglich vermeiden. Jetzt kommen sicher einige damit, dass das vielleicht den Terror mit diesen Terrororganisationen verschärfen würde, wenn man sie angreift. Ich schätze die Türkei so ein, das sie in den ganzen 40 Jahren, die sie von PKK Terror betroffen waren, so erfahrend genug sind, das sie wissen wie man mit denen umgeht.