Fedaykin schrieb:Und warum sollten die Golfstaaten eine eigene Waffenindustrie aufbauen? Qualitativ liegt man tiefer, als wenn man bei dem großen Kauft.
Um die Abhängigkeit zu reduzieren. Gerade wenn man wie die Saudis auch regionale Ambitionen hat aber dabei stets auf die Gunst der Verbündeten von außen angewiesen ist.
Aber von mir aus können sie so weiter machen, von den arabischen Waffenkäufen profitiert auch die türkische Rüstungsindustrie. Hoffe nur das zukünftige Generationen sich nicht naiv die Frage stellen wieso Türken und Iraner so viele eigene Waffensysteme haben und sie selbst nur amerikanische und chinesische.
Fedaykin schrieb:Nee, das ist dem Nationalismus geschuldet das man eine Rüstungsindustrie aufbaut. Rüstung ist für gewöhnlich Volkwirtschaftlich ein unbedeutenter teil oder ein Teil der viel kapital auffrisst was an anderer Stelle fehlt.
Nein wenn die Deutschen übermäßig aufrüsten wäre das nationalistisch. Wenn du seit Jahrzehnten im Inland gegen Terrorgruppen kämpfen musst und an der Grenze destabilisierte Länder mit Bürgerkriegen hast, dann hast du einen verdammt vernünftigen Grund auf deine Wehrfähigkeit zu achten.
Wie ist das bei Israel eigentlich? Hat das da auch nationalistische oder rassistische Gründe das die 5% und zeitweise wohl auch 7% des BIP ins Militär ballern und die Gesellschaft teilweise militarisiert aufwächst? Pro Kopf gemessen hatte Israel zumindest zeitweise das größte Wehretat der Welt.
Könnte es sein das militärische Stärke für manche Länder essenziell ist?
Fedaykin schrieb:Waffen und sonstige Militärische Rüstunggüter steigen in ihrer Komplexität und Kosten von Generation zu Generation.
Länder wie die Türkei profitieren von den hohen Kosten in Industrienationen. Solange die Türkei günstiger produzieren kann und die geforderte Qualität erreicht kann hat sie ein Wettbewerbsvorteil.
Fedaykin schrieb:Naja zumindest wie Russland sucht man dort etwas Prestige, weil man auf anderen Sektoren nicht vorwärts kommt.
Ein Russland ohne eine gewisse militärische Stärke wäre ein Opfer des Westens. Die russische Haltung ist also auch logisch.
Fedaykin schrieb:Den Kurden reicht es einfach nur den Kampf aufrecht zu erhalten.
Man kann die PKK genau so vertreiben wie den IS. Afrin wäre sowieso nicht das Ende der PYD oder der PKK. Die Türkei ist auf einen schnellen Sieg über die ganze PKK auch nicht angewiesen.
Fedaykin schrieb:Natürlich, geht das. RUssland hat das ja schon mal sehr erfolgreich vorgeführt.
Das glaubst du und wiederholst es oft. Russische Sanktionen waren aber nicht ausschlaggebend sondern ein grundlegendes Bedürfnis nach normalen Beziehungen.
Wer nach Syrien schaut sieht wie die Türkei profitiert wenn sie sich nicht einseitig auf amerikanische Seite schlägt.
Jetzt wo die Türken in Afrin einmarschieren kommen von den USA offenere Worte was Manbidsch angeht. Man zeigt sich gesprächiger.
Meinst du diese Möglichkeit den Konflikt zwischen USA und Russland für sich zu nutzen, würde man sich dauerhaft nehmen lassen, wegen einem einmaligen Abschuss eines russischen Jets dessen Hintergründe sowieso höchst fragwürdig sind?
Es waren keine Sanktionen nötig. Die hatte Russland nötiger weil sie nachdem Vorfall unbedingt Stärke demonstrieren mussten um es nicht zu sehr nach einer hilflosen Demütigung aussehen zu lassen.
Fedaykin schrieb:Und Tourismus als Beispiel bzgl Sanktionen? Lächerlich.
Nein aber als Sinnbild. Ich habe genug andere Beispiel von europäischer Uneinigkeit im Bezug auf die Türkei genannt. Europa fährt keine einheitliche Politik gegen die Türkei.