Groucho schrieb:Gut und schön, aber was bedeutet das konkret?
Wie muss sich ein Muslim verhalten, damit er als gut integriert gelten darf?
Konkret bitte.
Da würde ich vorschlagen, dass erstens eine Übereinkunft über die wichtigsten Faktoren - Plural - erzielt wird.
Und daraufhin würde geschaut, wieviele Faktoren ,,erfüllt" sind. Jetzt nicht mit Strichliste oder so. Man wird auch nicht direkt sagen können:
,,So jetzt ab 6.1.2018, 6:10 Uhr ist die Frau in die dt. Gesellschaft integriert."
Doch werden wir schließlich eine begründete, tendenzielle Aussage treffen können.
Wenn wir Einzelpersonen untersuchen, über Einzelpersonen, wenn wir Gruppen untersuchen, über Gruppen.
Ich schlage vor, dass neben formalen Faktoren wie Gesetzestreue auch Faktoren wie die Teilnahme an der Gesellschaft und ihre Art und Weise eine Rolle spielen. Die Teilnahme an der Gesellschaft kann eingeschätzt werden durch adäquate deutsche Sprachkenntnisse wie auch durch das Einbringen im gesellschaftlichen Leben.
Ist die betreffende Person in einem Schützenverein aktiv? Treibt sie regelmäßig gemeinsam mit anderen Leuten, nicht nur der eigenen Clique, Sport? Fördert sie nachbarschaftliche Beziehungen? Hat sie Arbeit und welche Arbeit, wie verhält sie sich dort? Möglicherweise arbeitet sie in einer Partei mit und engagiert sich dort? Beteiligt sie sich am Elternrat in der Schule der Kinder?
Wie gesagt, es gibt keine Checkliste, auf der alle Faktoren abgehakt werden müssen. Doch diese Beispiele würde ich bei meiner Überlegung einbeziehen, ob jemand als gesellschaftlich integriert zu bezeichnen ist oder nicht. Es sind Faktoren, die ich als typische Kennzeichen von Teilnahme am gesellschaftlichen Leben betrachte und als Zeichen für ,,integriert sein".
Gucken wir uns die andere Seite an: jemand, der nichts von alledem tut, der sich vollkommen abseits der Gesellschaft positioniert - ist ja erstmal nicht verboten - kann, unabhängig seiner Herkunft, meiner Meinung nach nicht als integriert angesehen werden.
Er schließt sich bewusst aus der Gesellschaft aus.
Ja, ich denke, für eine Entscheidung über den Grad der Integration ist die Teilnahme an der Gesellschaft ein entscheidender Punkt.
Gar nicht mal die Nationalität. Es gibt ehemalige türkische Zuwanderer und Gastarbeiter und ihre Nachkommen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben und die man trotz Beibehaltung türkischer Nationalität eindeutig als integriert bezeichnen kann - aufgrund ihrer aktiven Teilnahme an der Gesellschaft.