RayWonders schrieb:Sie würden auch gern etwas anderes machen, aber die Umstände geben es einfach nicht her.
Ihr habt bestimmt bei euch ein gastrogewerbe, dass händeringend sucht. Ich komm aus ner kleinstadt in meck pomm und hier ist so ziemlich nichts und nichteinmal hier MUSS man putzen. Selbst für völlig ungelernte gibt es hier jobs. Naturgemäß keine hochbezahlten traumjobs, aber niemand ist hier gezwungen zu putzen, zum glück machens aber einige. Manche vollzeit in riesigen öffentlichen gebäuden, andere teilzeit für abends 2h um sich was dazuzuverdienen. Die meisten machens "freiwillig" (mit fehlender ausbildung/nicht guten deutschkenntnissen) aufgrund mangelnder ausbildung, andere als ferienjob, wieder andere als zweitjob. Ich habs nebenbei während der ausbildung abends gemacht, um den ein oder anderen euro dazuzuverdienen.... in dem fall ganz freiwillig. Erzähl mir bitte nicht, dass deine stadt noch toter als meine ist. Allein nur die jobbörse in deinem kaff hat den ein oder anderen helferjob ohne großartige vorkenntnisse zu bieten. Von metall über natursteinbearbeitung bis hin zu gastro. Niemand MUSS putzen. Es gibt genug alternativen selbst für völlig ungelernte.
Viele möchten in ihrer Heimatstadt leben bleiben schon wegen Familie und auch Freunden.
Wer das eine will muss das andere mögen. Familie wird wohl weiterhin in der stadt bleiben, wenn ich aber allein an meinen freundeskreis denke, dann wohnt kaum noch jemand wirklich hier. Denke ich dann auch noch an meine ehemalige klasse, dann siehts noch schlimmer aus. Alle deutschlandweit vertreilt. Der großteil meines freundeskreises auch. Bleibt wohl meist nur noch die familie gerade in jobärmeren städten. Aber wer natürlich nicht pendeln oder umziehen will, der hat im allgemeinen schlechtere jobchancen. Das ist im allgemeinen so, wenn jemand nicht unbedingt gewillt ist aus seiner eigenen komfortzone herauszukommen. Der muss dann das nehmen, was er kriegt. Schon immer. Sogar im kindergarten.
Bei einem davon hat jmd.in der Firma an das schwarze Brett eine Broschüre angeheftet gehabt in dem es um die mentalen Probleme für Pendler ging die sich daraus ergeben.
Haste du sie gelesen? Dann wäre dir nämlich aufgefallen, dass schon allein die freiwilligkeit zum pendeln eine entscheidende rolle spielt, aber auch dauer, entfernung und pendelart (also öffis oder PKW). Ich pendle seit 13 jahren.... vollkommen freiwillig und sogar noch gern.
Ich bin mir zu hundert prozent sicher, dass in dieser Stadt die IT-Branche nicht so stark wächst, dass jeder einen Job bekommen kann.
Und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass kaum jemand von den IT leuten tatsächlich dort bleiben werden. Uniabgänger machen gern mal nen auslandsaufenthalt. Macht sich gut im lebenslauf und ist verdammt interessant. Azubis sind ebenfalls durchaus bereit umzuziehen. Denke ich an meine 9! mitazubis allein aus der uni, dann ist ausser mir NIEMAND in der umgebung geblieben. Die hälfte davon hat nebenbei abi (bzw hatte schon) nachgeholt und studiert gerade fleissig woanders, andere sind ganz simpel umgezogen, weils ein gutes jobangebot gab und wieder andere kamen nichteinmal von hier, sondern haben hier nur gelernt. Bei den leuten, die aus der industrie kamen und die man nur in der berufsschule sah, sah es kaum anders aus. Von 20 laboranten in der klasse ist nur ne hand voll in der umgebung geblieben, wo sie auch gelernt hat und du willst mir tatsächlich gerade erklären, dass das in chemnitz komplett anders sei? Zumindest sehr heimatverbunden seit ihr da
:D