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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

57 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Facebook, Queen, Briefkasten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 19:42
Zitat von RealoRealo schrieb: und ich schätze, dass es sich da, allein auf Deutschland bezogen, jährlich um eine hohe zwei- bis niedrige dreistellige Milliardensumme handelt.
ich meine gelesen zu haben, über 1 Billionen. Also noch nen Happen mehr.
Wie dem auch sei. Die Weltgemeinschaft müßte schon zusammenhalten um diesen Steueroasen das Wasser abzugraben.
Leider gibt es diese.... auch vor unserer Tür. Isle of Man, Niederlande....


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IngwerteeImke Diskussionsleiter
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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 19:52
Je nach Definition und Quelle weiß ich von 100-200 Milliarden pro Jahr, was ja auch sehr viel ist.
https://www.boeckler.de/41281_41291.htm
Was man damit alles anstellen könnte...


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Realo ehemaliges Mitglied

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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 19:56
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:ich meine gelesen zu haben, über 1 Billionen. Also noch nen Happen mehr.
Nehmen wir mal 820 Milliarden - das wären dann 10.000 € pro Jahr pro Person, vom Säugling bis zum Greis.

So ließe sich sogar das bedingungslose Gruindeinkommen für alle finanzieren -- besonders wenn man bedenkt, dass es ab einer bestimmten höheren Einkommensschwelle wegfällt, so dass am Ende sogar 15.000 € pro Bürger blieben.

Die Frage wäre allerdings, ob diese Rechnung sich allein auf ein Jahr bezieht, oder das geschätzte verkürzte Steueraufkommen aus allen bisherigen Jahren insgesamt. Genau von der Antwort auf diese Frage würde es abhängen....


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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 20:47
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:Sogar ein schwacher Staat ist immer noch viel mächtiger, als das mächtigste Unternehmen.
@IngwerteeImke

dazu ist vielleicht auch das interessant, zum country-by-country reporting.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/paradise-papers-warum-der-kampf-gegen-die-steuerflucht-so-lasch-ist-a-1176664.html
Für den Experten Meinzer ein äußerst vielversprechender Ansatz - jedoch nur, wenn diese Bilanzen veröffentlicht würden und somit Wissenschaftlern, Journalisten und jedem Interessierten zur Verfügung stünden: "Das wäre ein Anfang, um Konzerne zu fairen Steuerzahlungen zu bewegen."

Das ist allerdings nicht der Fall, obwohl die EU-Kommission genau das wollte. Doch es war vor allem der deutsche Finanzminister, der sich dagegen sträubte. Nun werden die länderbezogenen Konzernbilanzen ausschließlich den Steuerbehörden zur Verfügung stehen - und auch das nicht in allen Ländern der Welt. Vor allem die meisten Entwicklungs- und Schwellenländer seien de facto ausgeschlossen, kritisiert Meinzer.
weiß du oder vielleicht jemand, warum das so ist? also warum die meisten entwicklungs- und schwellenländer die konzernbilanzen dieser global player nicht so sehen können?
Auch in Deutschland könnte könnte die Offenlegung nur für Steuerbehörden zu wenig sein, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, fürchtet Meinzer. Schließlich seien die Behörden dramatisch unterbesetzt.

Das Risiko für Steuersünder wird größer

Mit der Kritik an der Rolle der scheidenden Bundesregierung und Schäuble stehen Meinzer und das Tax Justice Network nicht alleine. Auch die Hilfsorganisation Oxfam fordert eine Veröffentlichung der länderbezogenen Konzernbilanzen. Der Chef der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Thomas Eigenthaler, bemängelt ebenfalls, dass es in Deutschland zu wenig Steuerfahnder und Staatsanwälte gebe - und kritisiert, dass die EU die eigenen Steueroasen schone. So habe der Bundestag kürzlich nur Meldepflichten zu Briefkasten- und Steueroasen-Geschäften mit Drittstaaten geschaffen. "Warum nur Drittstaaten?", fragt Eigenthaler im Interview mit der Agentur Reuters.
ok, man kann das auch optimistischer sehen, wie sogar @Realo , internet usw., das risiko wird größer ... oder vlt. auch als so ein katz-und-maus spiel.

oder auch - das ist jetzt weniger analytisch - wie in dieser kolumne, empört und ganz kurz:
Und das Schönste - jedenfalls aus der Sicht der Reichen: Sehr viele dieser Praktiken sind vollkommen legal. Darauf beharrt auch die auf den Bermudas gegründete Anwaltskanzlei Appleby, über die viele der infrage stehenden Geschäfte ablaufen: alles legal. Kein Wunder. Hier ist nämlich kein Gesetzesbruch der Skandal - sondern das Gesetz.
All das liegt schon lange offen zutage. Jeder kann es sehen. Jeder kann es aussprechen. Und dennoch hält sich die Empörung in Grenzen. Auch nach den jüngsten Veröffentlichungen wird das nicht anders sein. Die Mechanismen der Selbstkorrektur funktionieren nicht. Der Skandal wird aufgedeckt - und besteht fort. Weil die Macht inzwischen so verteilt ist, dass Korrekturen nicht mehr möglich sind.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/paradise-papers-zur-hoelle-mit-den-reichen-kolumne-a-1176640.html

könnte es am ende so sein, dass am ende das größte illegale an den paradise papers ihre beschaffung ist? fragt der augstein da in seiner kurzen kolumne.


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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 21:18
Guten Abend,

zu diesem Thema hätte ich mal eine einfache Frage.

War das was diese Leute und Firmen getan haben zum Zeitpunkt der Tat nach den Gesetzen ihres Landes verboten oder nicht.

Wenn es verboten und auch strafbewehrt war dann gehören sie verurteilt und auch bestraft.

Wenn es nicht verboten war dann bitte entsprechende Dankschreiben an die zuständigen Politiker schreiben.

Auf Moral kommt es nicht an, wichtig ist nur die Gesetzeslage.
Denn alles was nicht verboten ist, ist erstmal legal auch wenn es unerwünscht ist.
Ist nun mal so im Strafrecht und darauf kommt es letztlich ausschließlich an.


Venerdi


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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 21:22
Zitat von venerdivenerdi schrieb:War das was diese Leute und Firmen getan haben zum Zeitpunkt der Tat nach den Gesetzen ihres Landes verboten oder nicht.
Das ist eine gute Frage.
Da die Gesetze mitsamt ihrer Ausnahmen von Staat zu Staat verschieden sind, muss man dementsprechend sich über die jeweilige Gesetzeslage informieren denke ich.
Dennoch ist es doch klar, dass nicht alles was gesetzlich erlaubt, geduldet ist, auch moralisch ist.
Ich denke auch, dass es bei der Bewertung der Sachlage auch nicht darum geht, jemanden speziellen auf den Pranger zu stellen, wo man meinen könnte, man würde der Justiz vorgreifen.


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06.11.2017 um 21:25
@venerdi

Geschäfte in Steueroasen sind nicht per se illegal und werden von 3 Gruppen genutzt:
Von Steuerkriminellen, Geldwäschern und von legalen Steuerkonstrukten.
Zitat von venerdivenerdi schrieb:Auf Moral kommt es nicht an, wichtig ist nur die Gesetzeslage.Denn alles was nicht verboten ist, ist erstmal legal auch wenn es unerwünscht ist.Ist nun mal so im Strafrecht und darauf kommt es letztlich ausschließlich an.
Genau, deswegen muss im Fall von legalen Steuerkonstrukten jetzt auch niemand scheinheilig zu hyperventilieren beginnen.


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06.11.2017 um 21:39
@Dogmatix
Das wird wohl daran liegen, um die Transparenz vorzubeugen.
Wenn ich jetzt eine Strecke von A nach B hinlege und ich habe was illegales dabei, dann ist es doch sehr nützlich, wenn es bei B keine kontrollen gibt. Da A in diesem Fall zu sehr auffallen würde, sprich in entwickleten Staaten zumindest der Schein gewahrt werden muss, eignet sich B prima dafür. Da kann man genügend bürokratische, strukturelle   Gründe vorschieben.
Dass der Schäuble sich sträubt, überrascht menschen, die älter sind oder sich mit der Geschichte auskennen, nicht so sehr.
Nicht nur im Bezug auf die Spendenaffäre von 1999 wirkt Schäuble in einigen Angelegenheiten zwielichtig.

Es ist schon erstaunlich wie einfach er Affären wie  die Cum cum Geschäfte überstehen kann, wo er Jahrelang wusste, dass die Banken Milliarden an Steuern durch tricks einsparen und er lange nichts unternommen hat.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/wolfgang-schaeuble-wusste-frueh-von-steuertricks-der-banken-a-1133059.html
Es ist erstaunlich dass er Informanten die ihn über angebliche illegale Praktiken der Bundesdruckerei hat abblitzen lassen.
Diese Drucker untersteht dem Finanzministerium dessen Vorsitz Schäuble inne hat.
Auch nachdem der Spiegel darüber berichtet hat, hat er nichts dagegen unternommen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/bundesdruckerei-wolfgang-schaeuble-wird-nichts-aufklaeren-a-1094383.html


Der Typ hat wohl einen Freifahrtschein, beliebt scheint er auch zu sein, was ich einfach nicht fassen kann.
Von dem brauchst du dir nicht erhoffen, dass der für Transparenz sich einsetzt. :D
Der ist nach Franz Josef Strauß und Gas - Gerd der zwielichste  Politiker der Nachkriegszeit.


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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 21:58
@IngwerteeImke

danke. der 2. artikel entstand ja auf dem höhepunkt der panama-enthüllungen.

wenn man da mal die nachrichten zusammenstellt, kommt man aus dem wundern nicht mehr raus.

a propos panama ...

dazu
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb: Da A in diesem Fall zu sehr auffallen würde, sprich in entwickleten Staaten zumindest der Schein gewahrt werden muss, eignet sich B prima dafür. Da kann man genügend bürokratische, strukturelle   Gründe vorschieben.
und zu schäuble auch noch ein kommentar aus der sz.
21. März 2017, 11:28 Uhr
Geldwäsche
Deutschland ist eine Steueroase
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldwaesche-deutschland-ist-eine-steueroase-1.3428073
Die nun bekannt gewordenen Millionendeals zwischen deutschen Firmen und dubiosen russischen Kunden machen deutlich: Geldwäscher lieben Deutschland. Geldwäsche, das ist der Fachbegriff für krumme Geschäfte, bei denen aus illegalem Einkommen scheinbar legales wird. Und dafür gibt es hierzulande jede Menge Möglichkeiten. Das Netzwerk Steuergerechtigkeit sieht die Bundesrepublik auf Platz acht der schlimmsten Steuerparadiese der Welt. Die Bahamas kommen nur auf Platz 25, Panama auf Rang 13.
und am ende dann:
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erfreut seine internationalen Zuhörer manchmal mit einer deutschen Redewendung. Für das nächste G-20-Treffen sollte er nun diesen Satz, den er selbst häufiger zitiert, ins Englische übersetzen: "Ein jeder kehr' vor seiner Tür, und sauber ist das Stadtquartier."



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IngwerteeImke Diskussionsleiter
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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

06.11.2017 um 22:25
Mal ne andere frage.
Warum hat jetzt diesmal das Konsortium beschlossen, nicht alle Daten öffentlich zu machen ?
Gab es da etwa einen Leak und sie mussten die Papers vorschieben ? Oder lag es doch daran, dass diesmal mehr Medien darin involviert sind und dementsprechend einige gedrängt haben, es vorzuschieben.
Bei den Panamapapers waren viele Dateien ( ich glaube nicht alle ) zugänglich.
Ich hatte mich damals in die Materie sehr vertief und hatte viele für mich interessante dinge mitgenommen.
Jetzt werden die es wohl erst in einigen Wochen alles zum nachlesen öffnen.


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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

07.11.2017 um 05:03
Zitat von venerdivenerdi schrieb:Auf Moral kommt es nicht an, wichtig ist nur die Gesetzeslage.
Denn alles was nicht verboten ist, ist erstmal legal auch wenn es unerwünscht ist.
Ist nun mal so im Strafrecht und darauf kommt es letztlich ausschließlich an.
Wichtig ist wer die Gesetze macht. Und wenn man sich die Gesetze die man braucht quasi selber schreiben kann aufgrund von viel viel undurchsichtiger Lobbyarbeit dann stimmt irgendetwas nicht.


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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

07.11.2017 um 19:37
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:Gab es da etwa einen Leak und sie mussten die Papers vorschieben ? Oder lag es doch daran, dass diesmal mehr Medien darin involviert sind und dementsprechend einige gedrängt haben, es vorzuschieben.
Bei den Panamapapers waren viele Dateien ( ich glaube nicht alle ) zugänglich.
zu den unterschieden zwischen den "panamapapers" und den "paradise papers" kurz auch hier:

https://www.nzz.ch/wirtschaft/worin-sich-die-paradise-papers-von-den-panama-papers-unterscheiden-ld.1326480 (Archiv-Version vom 06.11.2017)
Anders als bei den «Panama Papers» speist sich das Leak laut der «SZ» allerdings nicht aus einer, sondern aus insgesamt 21 verschiedenen Quellen. Der grösste Teil stammt dabei von der international tätigen Anwaltskanzlei Appleby, ein kleiner Teil von der Treuhandfirma Asiaciti Trust mit Hauptsitz in Singapur sowie von internen Daten der Firmenregister von 19 Offshore-Zentren. Im Unterschied zu den «Panama Papers» spielt nicht ein Land eine zentrale Rolle, sondern sehr viele Jurisdiktionen - deshalb auch der Name «Paradise Papers».
und
Während bei den «Panama Papers» vor allem die Geschäfte vermögender Personen im Vordergrund standen, sind nun bei den «Paradise Papers» auch internationale Konzerne wie etwa der Schweizer Rohstoffriese Glencore unter der Lupe. Firmen wie Nike, Apple oder Uber tauchen ebenfalls in den Daten auf, weil sie durch die Verschiebung von Gewinnen in Tiefsteuerländer ihre Steuern minimiert haben.
weitere links im artikel.


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07.11.2017 um 19:42
kurzer kommentar auch hier:
Kommentar zu Paradise Papers
Es fehlt der politische Wille
Von Michael Heller 07. November 2017 - 17:48 Uhr
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kommentar-zu-paradise-papers-es-fehlt-der-politische-wille.30eaff91-12d0-417e-843e-140fbf7828f2.html

solidarität herrscht noch nicht einmal in der EU.


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08.11.2017 um 08:54
Selbstverständlich fehlt der politische Wille diese Schlupflöcher zu schlafen, diese Schlupflöcher sind doch von Politik und Wirtschaft gewünscht. 

Meiner Meinung nach könnte es ziemlich einfach sein. Dir EU Mitgliedsstaaten ändern umgehend Ihre Gesetzgebung, damit Steuerflucht immer strafbar ist. Die Steueroasen sind bekannt. Die EU gibt diesen Staaten 6 Monate Zeit um Kapitalflucht, Geldwäsche und Steuerhinterziehung zu unterbinden. Sollten es diese Steueroasen nicht umsetzen wollen, dann würde ich als EU zuerst Witschaftssanktionen erlassen, dies sollte in den meisten Fällen zum Erfolg führen, falls nicht, dann hat die EU immer noch die Option ein militärisches Bedrohungsszenario aufzubauen. 


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Realo ehemaliges Mitglied

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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

08.11.2017 um 11:57
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb:Dir EU Mitgliedsstaaten ändern umgehend Ihre Gesetzgebung, damit Steuerflucht immer strafbar ist. Die Steueroasen sind bekannt.
Ist doch jetzt schon strafbar, weil es nichts anderes ist als mobile Steuerhinterziehung. Aber die EU hat eben nur Einfluss auf die innereuropäischen Steueroasen, und die sind im weltweiten Vergleich eher bescheiden.

Viel schlimmer und schwerer zu kontrollieren ist, dass es riesige Grauzonen der Halblegalität gibt, die besonders für multinationale Unternehmen interessant sind, was dazu führt, dass Firmen wie Apple und Google, deren Vermnögen zusammengerechnet schon über 1 Billion ausmacht, ihr Geflecht so angelegt haben, dass sie praktisch keine Steuern zahlen. Zudem bilden sie eigenständige Subunternehmen, die als Dienstleister fungieren, sich gegenseitig Rechnungen ausstellen usw., so dass man auch schon im Vorfeld vorerst nicht nachweisbare Geldwäsche betreiben kann. Die ganze Sache ist so kompliziert, dass sicherlich nur die Betreffenden selbst durchschauen: Der damit verbundene absolute Informationsvorspruing gegenüber Staaten und deren Ermittlungsbehörden ist es, der ihnen diese über den Gesetzen stehende Unantastbarkeit ermöglicht.

Ich nenne sie daher auch gern globale Kapitalmafia.


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08.11.2017 um 12:23
@Realo

Ich habe den Begriff "Steuerflucht" in meinem letzten Beitrag falsch verwendet. 
Die von dir genannte Grauzone der moralischen Schuld dieser globalen Unternehmen, diese moralische Schuld muss durch die Gesetzgebung in eine juristisch haftbare Schuld umgewandelt werden, hierzu fehlt jedoch der politische Wille, weil der Einfluss der Wirtschaft und deren Lobby in der Wirtschaft dies nicht zulässt. 

Der Gesetzgeber schließt doch ganz bewusst die Augen vor diesen  Umständen, es ist doch der Politik seit Jahrzehnten bewusst, dass viele große Unternehmen nicht den Steuersatz abführen, den sie eigentlich abführen müssten. 

Dies kann jedoch auch nur in einem multinationalen Rahmen zu positiven Änderungen führen, allen voran sollten die EU Staaten gemeinsame Lösungen anstreben, um auch nach außen Druck ausüben zu können. Ich denke, dass kaum eine Steueroase ein vollständiges Embargo durch die EU, in Kauf nehmen würde, und dass diese Staaten bei entschlossenem Druck seitens der EU, auf die Forderungen der EU Staaten eingehen würden. 


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Realo ehemaliges Mitglied

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Die Paradise Papers - Milliarden in Briefkastenfirmen investiert

08.11.2017 um 12:44
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb: hierzu fehlt jedoch der politische Wille,
Ich weiß nicht, oib es fehlender politischer Wille ist. Das muss global durchgezogen werden, aber wie willst dui bei einem G20-Treffen Leute wie Trump und Xi davon überzeugen, dass man weltweit geltende Gesetze gegen die Kapitalmafia erlässt und auch weltweit Strafverfolger agieren lässt? Das widerstrebt doch deren nationalen Interessen, zumal die größte Steueroase inzwischen die USA selbst sind.
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb:Dies kann jedoch auch nur in einem multinationalen Rahmen zu positiven Änderungen führen, allen voran sollten die EU Staaten gemeinsame Lösungen anstreben, um auch nach außen Druck ausüben zu können. Ich denke, dass kaum eine Steueroase ein vollständiges Embargo durch die EU, in Kauf nehmen würde, und dass diese Staaten bei entschlossenem Druck seitens der EU, auf die Forderungen der EU Staaten eingehen würden.
Dein Wort in Gottes Ohr, aber ich denke nicht, dass die EU die Macht hat dies auch durchzusetzen, zumal gegenüber den big Player Hardlinern USA und China. Und an erster Stelle stände dann immer noch die Informationsgewinnung wie diese Konstrukte im Einzelnen aufgebaut sind, die aber gegen die Verschleierungstaktiken der größten Steuerhinterzieher, und das sind eben die multinationalen Konzerne, nichts ausrichten können.


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