gastric schrieb:Natürlich sah die EFSA keinen anlass. Sie kuscheln ja auch mit monsanto. Allgemein wird die "abhängikeit" der ESFA zur industrie stark kritisiert. Verhält sich wohl oder übel ähnlich, wie mit den grünen und der homöopathie. Seinen freunden pinkelt man nicht ans bein.
Die EFSA ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Sie unterliegt somit der Kontrolle des Europäischen Parlamentes. Die EFSA leistet unabhängige wissenschaftliche Beratung für Europas Entscheidungsträger im Bereich der Lebensmittelsicherheit. Die EFSA orientiert sich in all ihren Aktivitäten an einer Reihe von Grundwerten. Sie hat sich dazu verpflichtet, diese in sämtlichen Bereichen ihrer Arbeit zu wahren.
Dass die Aktivitäten von Monsanto, einem im Jahre 1901 gegründeten Unternehmen mit Sitz in St. Louis, im US-Bundesstaat Missouri, in der Vergangenheit wegen deren geschäftlichen Aktivitäten öfter mal kritische Schlagzeilen produzierte, kann nicht bestritten werden. Näheres zur Geschäftstätigkeit dieses 1927 börsennotierten Konzerns bitte ich in WIKIPEDIA nachzulesen.
Dazu muss allerdings auch erwähnt werden, dass eine wissenschaftliche Kontroverse über eine mögliche Gesundheitsgefährdung, im Zuge der 2006 erfolgten europäischen Zulassung des gentechnisch veränderten Mais MON863 für Monsanto letztlich positiv ausfiel. Eine Forschergruppe um den französischen Molekularbiologen Gilles-Eric Séralini veröffentlichte 2007 eine Studie, in der die Ergebnisse einer für die Zulassung relevanten Fütterungsstudie mit einer alternativen statistischen Methode erneut ausgewertet wurden und signifikante Abweichungen festgestellt wurden. Die Forschergruppe schloss daher eine mögliche Gesundheitsgefährdung nicht aus. Nach Konsultationen mit den Mitgliedstaaten und der Gruppe um Séralini sah die EFSA keine Hinweise, „dass die beobachteten Differenzen auf unerwünschte Wirkungen schließen lassen“ und „kein Grund besteht, frühere Gutachten zu revidieren, die feststellen, dass MON 863-Mais bei vorgesehener Anwendung keine negative Wirkung aufweist.“ Der aktuelle wissenschaftliche Konsens ist, dass transgener Mais keine Risiken aufweist, welche über jene von konventionell gezüchteten Sorten hinausgehen. Die vielfach zitierte, kritische Séralini-Studie wurde somit eindeutig als falsch bewertet. Dies nur ein Fall von vielen, deren Bewertung zu Gunsten von Monsanto ausfiel.
Hier ein Auszug aus WIKIPEDIA mit einer Beschreibung dieses Falles:
Als Séralini-Affäre wird die Kontroverse rund um die Veröffentlichung, den Rückzug und die erneute Veröffentlichung einer Studie des Molekularbiologen Gilles-Éric Séralini bezeichnet.
Die Séralini-Affäre begann im September 2012 mit der Veröffentlichung einer Studie, die von einer Gruppe unter der Leitung von Gilles-Éric Séralini durchgeführt worden war. Es handelte sich um eine Fütterungsstudie, bei der Ratten mit Roundup-resistentem Mais der Firma Monsanto sowie dem Herbizid Roundup selbst gefüttert wurden. Die Studie zeigte nach Séralini und Mitarbeitern, dass Roundup-resistenter Mais und Roundup selbst karzinogen seien. Die Studie wurde in der Wissenschaft weithin kritisiert. Die Kritik bezog sich sowohl auf das Forschungsdesign wie auch auf Séralinis Interpretationen der Ergebnisse. Die Studie wurde auch von vielen Zulassungsbehörden (Anmerkung: Unter anderem auch der europäischen EFSA) zurückgewiesen. Andere öffentlich finanzierte Langzeitstudien zeigten keine negativen gesundheitlichen Effekte von Roundup-resistentem Mais bzw. Roundup.
Die Fachzeitschrift Food and Chemical Toxicology, in welcher die Studie veröffentlicht wurde, zog diese etwa ein Jahr später, im November 2013, mit der Begründung schwerwiegender Mängel wieder zurück, nachdem sich der Autor geweigert hatte, sie selbst zurückzuziehen. Am 24. Juni 2014 wurde die Studie in der Fachzeitschrift Environmental Sciences Europe erneut veröffentlicht.
Kritisiert wurde und wird in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht nur Séralinis wissenschaftliche Arbeit, sondern auch sein Umgang mit der Öffentlichkeit. (Ende des Zitats)
Im September 2016 akzeptierte der Monsanto Konzern ein Übernahmeangebot der deutschen Bayer AG in Höhe von 66 Mrd. US Dollar. Somit wurde die deutsche Bayer AG zum weltweit größten Agrarchemie-Unternehmen der Welt. Ich glaube nicht, dass die Bayer AG das Risiko eingehen würde, für ein Unternehmen 66 Mrd. US-Dollar zu bezahlen, wenn sie nicht auf eine erfolgsversprechende Zukunft der Gentechnologie vertrauen würden. Die Kritiker dieser Technologie werden wohl eher früher als später ihre Ansicht revidieren müssen.
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