Berichterstattung der Medien (Meinung)
31.08.2017 um 15:58sacredheart schrieb:Von mit Gebühren bezahlten Medien erwarte ich schon, dass sie nicht einseitig eine Partei jeweils mit einem bewertenden Attribut versehenWarum ist es denn bewertend, eine rechtspopulistische Partei als solche zu bezeichnen? Das unterscheidet sie doch maßgeblich von Parteien, die nicht rechtspopulistisch agieren?
Warum nicht auch die Linke als "linkspopulistisch" benannt wird, weiß ich nicht. Vielleicht klingt "die linkspopulistische Linke" komisch. Vielleicht sollte sich die AfD in "Die Rechte" umbenennen.
sacredheart schrieb:Mein vorgeschlagener Zusatz ist keine Meinung, sondern eine historische Tatsache.Ich bin wahrlich kein Anhänger der Linken. Aber diese "Tatsache" (die Anführungszeichen, weil es vermutlich etwas gewagt ist, nach knapp 30 Jahren noch von einer echten Nachfolge auszugehen, aber meinetwegen, viele der Linken dürften eine SED-Vergangenheit haben und mit SED Gedankengut sympathisieren) ist in einem tendenziösen Kontext gebraucht.
Die Nennung wäre nur angemessen, wenn es um eine historische Aufarbeitung geht - oder wenn politische Inhalte zu den politischen Inhalten der SED passen.
sacredheart schrieb:Was die Täter in Köln angeht, hat man sich lange um die Erwähnung, es könnten Asylbewerber den Hauptteil der Täter herumgedrückt.Das stimmt. Und wahrscheinlich war das ein Fehler.
Allerdings einer, an dem die AfD maßgeblich beteiligt war. Hätte es keine derartige Hetze im Vorfeld gegeben, wäre wohl auch die Befürchtungen geringer gewesen, dass weiteres Öl ins Feuer gegossen wird.
Die AfD hat gehetzt. Es gab Ereignisse, in die Personen aus Gruppen, die Ziel dieser Hetze waren, Täter waren.
Die AfD kann sich dann zurück lehnen: Wird von Asylanten als Täter berichtet, gewinnt sie. "Wir haben es ja gleich gesagt". Wird das "Asylant" vermieden, gewinnt sie auch. Dann ist die Berichterstattung gekauft.
Aber sie gewinnen nicht, weil sie recht haben. Sie gewinnen, weil sie mit verachtenswerten Mitteln eine Situation der Fehleinschätzung generiert haben.
Ideal wäre eine Welt, in der die Menschen nicht ihren Bauch, sondern ihr Gehirn entscheiden ließen. Da aber Fremdenhass eine Bauchsache ist, fällt es schwer, hier rational heran zu gehen.
Wenn jemand hetzt - auch wenn es an den Haaren herbei gezogen ist - ist eine "Bestätigung", auch wenn sie nur bedingt eine ist, ein Problem.
Ich mag weder die Linke noch die AfD. Aber noch weniger die AfD, weil sie Menschen gegen andere Menschen aufhetzt. Weil sie versucht, ein Schreckensszenario zu generieren, das auf den Ängsten der Menschen basiert und damit leicht getriggert werden kann.
Die Linke macht etwas Ähnliches, wenn sie vom "bösen Reichen" spricht - aber sie ist weit weniger extrem und reich zu sein, kann man sich aussuchen. Flüchtling zu sein eher nicht.
Das macht solche Aussagen nicht richtig - aber es gibt eine Abstufung in der Qualität.
Ich bin lieber derjenige, den der Pöbel den Mercedes anzündet, weil der mir missgönnt wird, als derjenige, der bedroht und angegriffen wird, weil er die falsche Herkunft hat.