Das Verhalten der Westlichen Welt in Afrika

"du wirst doch wohl zugeben können dass die welt afrika verhätschelt und
diesen kontinent damit unfähig macht sich selbst auf die beine zu stellen. "

Verhaetschelt, wuerde ich diese Enwicklungshilfemassnahmen nicht gerade
nennen. Tropfen auf den heissen Stein. Und wenns mal kracht passiert nichts.
Aber warts mal ab ... Afrika ist so nah bei Europa. Wenn die Menschen mal
richtig Hunger haben gehen sie einfach dahin wo es Essen gibt und nehmen es
sich.

Das Webstuhlbsp. ist vieleicht daher passend, als das es eventuell
neokonservative Kraefte gibt die in Afrika keine Konkurrenz wollen. Aber das ist
nur Spekulation.

Neben dem Hunger und der Armut ist eigentlich AIDS das groesste Problem
und auch da geschieht nix.

I've seen things you people wouldn't believe. Attacks ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain...
Roy Baty, "Bladerunner"

@case
du meinst die welt hat angst vor afrika und ihrer textilentwicklung? das glaubst du doch wohl selber nicht. und die wäsche wird von so gutmeinenden leuten wie dir nach afrika geschickt nicht von irgendwelchen weltverschwörern die vor afrikas textilbranche angst haben.

aids? und da is auch der rest der welt schuld oder wie? wer war denn der vernünftige kerl der kondome verunglimpft hat? na? das sind äußerst gläubige menschen die gar nicht mehr wissen an welchen glauben sie sich tatsächlich festhalten sollen weil sie damit überrollt werden und wenn da ein netter papst ankommt und sich gegen kondome äußert dann kann die entwicklungshilfe bei gott nix dafür.

ich muss dir aber auch recht geben. nicht alle entwicklungshilfemassnahmen des "westens" sind auch wirklich hilfreich - da wird sehr viel augenauswischerei betrieben - aber nicht nur!!!

in jede hohe freude mischt sich ein gefühl von dankbarkeit..

"du meinst die welt hat angst vor afrika und ihrer textilentwicklung? das glaubst
du doch wohl selber nicht. und die wäsche wird von so gutmeinenden leuten
wie dir nach afrika geschickt nicht von irgendwelchen weltverschwörern die vor
afrikas textilbranche angst haben"

Immer langsam. Ich schreib ja Spekulation. War nicht ernst gemeint.

Ich glaub ansonsten haben wir aber die gleiche Meinung.


I've seen things you people wouldn't believe. Attacks ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain...
Roy Baty, "Bladerunner"

Luts, beschäftigt Euch mal mit den Folgen der Entwicklungshilfe: Jedes Kleidungsstück, welches aus Eropa dorthinkommt, ist ein Kleidungsstück, welches ein afrikanischer Näher nicht mehr nähen und verkaufen kann und Stoff, den ein Weber nicht herstellen und verkaufen konnte und Garn, dass ein Bauer nicht verkaufen konnte. Jedes Kilo Mais, das dorthingeschickt wird, bedeutet, dass ein afrikanische Bauer auf einem Kilo Mais sitzenbleibt bzw. seine Ernte billiger verkaufen muss. Damit zerstört man Arbeitsplätze und erhöht die Landflucht weiter. Hungerhilfe sollte nur im absoluten Notfall gemacht werden. Nicht, wenn die Leute hungern, sondern erst, wenn sie am Verhungern sind, und auch dann nur genauestens dosiert und kurzzeitig.
Entwicklungshilfe muss Hilfe zur Selbsthilfe sein. Das bedeutet Ausbildung und Unterstützung bei Neugründungen, z.B. über einen zinslosen Kredit.
Afrika, wie es heute ist, ist die Folge der Entwicklungshilfe, welche die dortigen Eigenkräfte zerstört hat. Die Not dort ist das Ergebniss der Entwicklungshilfe, wie sie lange gemacht wurde, und teilweise immernoch gemacht wird. Anstatt Lebenmittel unnd Bedarfsgüter dorthin zu liefern, muss man die LEute dort dabei unterstützen, diese Dinge selbst herzustellen. Eine alte, meschanische Nähmaschine oder 100 Euro für eine Kuh sind VIEL mehr wert als Zehntausend Klamoten und zehntausend Tonnen Mais.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

@jever

danke, Du bringst es wirklich auf den Punkt.

Greetz

Ach so, noch ein Nachtrag: Wenn ín einigen Regionen wirklich Nahrungsmangel herrscht, dann gibt es die Möglichkeit, Importnahrung solange zum normalen Marktpreis +20% verkaufen, bis der komplette Eigenbestand aufgekauft ist. Damit haben die Bauern einen Mehrverdienst, anstatt in aussischtsloser Konkurenz zum Billigimport nichts mehr zu verdienen, und durch diese Bindung, von mir aus auch 10% oder so wird ein Wucherpreis zu Lasten der anderen Bevölkerungsgruppen verhindert. Die Erlöse bleiben direkt im Land und werden zur Beseitigung der Schäden verwendet, bzw. bei Dürre/Schädlingsbefall als Ausgleichszahlung an die Bauern verteilt, am Einfachsten wäre hier der Schlüssel Feldgrösse. Damit verhindert man, dass weitere Bauern abwandern, und man sorgt dafür, dass im Folgejahr wieder normal produziert werden kann.
Um Missbrauch zu verhindern (Bauern bebauen nixmehr, bekommen aber Enkünfte), werden die Preise, nachdem alle Eigenvorräte aufgebraucht sind (z.B. auch zentral durch entsprechende Organisationen zum Normalpreis), die Preise auf Normalpreis -20% gesenkt. Die Selbstkosten - Verwaltung für den organisierten Inlandsaufkauf werden dabei von der Auszahlsumme abgezogen.
So bekommen die Bauern, wenn sie selber anbauen, 100-120% des normalen Marktpreises, wenn sie nicht selber anbauen, nur maximal 80%.
Das Ganze kann man sicherlich noch verfeinern.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

Afrika ist ein sehr schönes Beispiel für die Abstrakte Welt, in der wir leben,
wärend in Deutschland über Hartz IV jammern, wären die meisten Afrikaner
für ein Einkommen in der Höhe des Arbeistlosengeldes II zu allem bereit.

Afrika wurde von Europa ausgebeutet, ohne an die Konsequenzen zu denken,
und es ist ein absolutes Armutszeugnis unserer heutigen globalen Gesselschaft.

Gruss Kikuchi

Wenn dein Pfad auch noch so Dunkel ist, Licht wird auf jeden von euch scheinen.[kikuchi]

Dann schaff den Afrikaner nach Deutschland, mal sehen, was er dafür alles macht.
ALG2 ist für afrikanische Verhältnisse viel, aber es wird nunmal net in Afrika ausgezahlt.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

@prayer
>>>Afrika wurde von Europa ausgebeutet, ohne an die Konsequenzen zu denken,
und es ist ein absolutes Armutszeugnis unserer heutigen globalen Gesselschaft.<<<


Die Annahme, erst die Ausplünderung der Kolonien habe den Industrieländern die notwendigen Voraussetzungen für ihre Entwicklung verschafft, ist so nicht haltbar. Diese These ist nicht nur außerstande, den Reichtum der Schweiz, Irlands oder Finnlands oder Singapurs und Taiwans zu erklären die nie Kolonialmächte waren, sie versagt auch vor der - bis vor kurzem - ziemlich miserablen Situation Spaniens oder Portugals, die ja als zwei der Hauptplünderer und Kolonialmächte gelten.

@Hansi

"Die Annahme, erst die Ausplünderung der Kolonien habe den Industrieländern
die notwendigen Voraussetzungen für ihre Entwicklung verschafft, ist so nicht
haltbar. "

Was hat die Ermordung und Auspluenderung der Kolonien den
Industirelaendern dann gebracht? Schulden? Deine Argumentation ist
laecherlich.

Den Aegyptern hat die Sklaverei beim Pyramiedenbau auch nix gebracht, ja?!

I've seen things you people wouldn't believe. Attacks ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain...
Roy Baty, "Bladerunner"

@case: Die Folgen der Kolonien auf die Wirtschaft der Staaten ist häufig absolut überbewertet. Ausplünderung: In Afrika wurde kaum grossartig etwas geplündert, da die Transportkosten sich nur bei hochwertigen Gütern rentiert hat. Tücher, Baumwolle und Tee waren die Hauptgüter. Afrikanische Sklaven wurden btw nur in den USA in nennenswerten Mengen verwendet. Aber auch dieser Aderlass ist für Heute weit weniger bedeutungsvoll, als vielfach angenommen wird. Es war ein Rückschritt, aber der war beim Ende der Kolonialzeit bereits verdaut.
Die Ausbeutung an Bodenschätzen war, wie gesagt, eher gering, und das Beispiel Indien zeigt, dass es hierran bestimmt nicht lag.
Die afrikanischen Probleme liegen tatsächlich im Machtvakuum nach dem Ende der Kolonialzeit. Nur stellt sich die Frage: Hätte man weiterhin die Kolonien haben sollen? Was wäre die Alternative gewesen?

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

Im Rennen um die Ausrichtung der Fußball-WM 2010 in Afrika geht nur ein Trio auf die Zielgerade. Als Konsequenz auf den Bericht der Inspektorengruppe des Weltverbandes FIFA zog Tunesien, das auf den vorletzten Platz gestuft wurde, seine Kandidatur zurück.

Die Vorstellung, daß die imperialistischen Mächte enorme Reichtümer aus ihren Kolonien abzogen, ist nicht richtig.
Die Kolonien kosteten mindestens ebensoviel, wie sie einbrachten.(Das deutsche Namibia-Abenteuer ist ein eindeutiges Beispiel)
Das Gerangel der europäischen Mächte Ende des 19. Jahrhunderts um die afrikanischen Kolonien, war weniger durch die ökonomische Notwendigkeit diese Kolonien selber zu besitzen verursacht, als durch das machtpolitische Ziel, sie nicht anderen zu überlassen.
Auch die Vorstellung, daß der europäische Kolonialismus in Afrika auf wohlhabende, wohlgeordnete und sich friedlich entwickelnde Reiche stieß, die er dann ausplünderte, verwüstete und ins Elend stieß, ist nur sehr bedingt richtig.
Stattdessen waren diese Länder zumeist kriegerische, extrem autoritär und korrupt regierte, wirtschaftlich schwache Systeme.

Was Afrika braucht (und nicht nur Afrika) sind verantwortungsvolle Regierungen, Eigentumsrechte, Herrschaft des Rechts und vor allem gleiche Bildungschancen.



"Die Zukunft war früher auch besser"

Heute ab 21 Uhr kommt eine Interessante Doku auf 3Sat, sie heisst "Darwins Nightmare". Es geht um Ressourcenverschwendung und den Hunger in Afrika, gefördert durch Europa...

Darwins Nightmare ist echt interessant, aber nicht sehr wissenschaftlich, weil es die situation nur darstellt aber nicht analysiert

Irgendwie mutet es schon seltsam an, einerseits alle Staaten in die geforderte Selbstständikgeit zu entlassen aber dann sofort wieder nach den ehemals verteufelten Kolonialmächten schreien, wenn es dann Probleme gibt.

So habe den Film nun fertig gesehen und muss sagen, das ich etwas sprachlos bin, anhand der vielen Eindrücke die es hinterlässt und die lange Kette von Ursache und Wirkung...Ganz perfide abartig empfand ich die Weiterverarbeitung von Fischköpfen und der Berufszweig der daraus entstanden ist...doch ich werde mich morgen dazu äussern, muss nun in die Haia...:) Hoffe das noch weitere User den Film verfolgt haben und sich dazu äussern...

behandeln wir afrika nicht so wie immer nach dem sieg über kathago?
wir behandeln sie als menschen niederer klasse.
was ist daran neu?
ändern tut keiner was dran, ganz besonders nicht die gut menschen die kleider und andere sachen spenden. sach spenden zerstören die afrikanische wirtschaft, genauso wie agra subventionen in europa.
wenn wir wirklich was tun wollten müssten wir ein waffen embargo auf ganz afrika aussprechen, keine hilfslieferungen mehr schicken und möglichst wenig nahrung gegen rohstoffe tauschen.
nur wenn sie das alleine regeln wird es dauerhaft sein, und wenn dabei 100millionen menshcne sterben, seis drum, wenn die restlichen 900millionen dafür in annehmbaren verhältnissen leben ohne ständig angst vor hunger oder krieg haben zu müssen

also wer glaubt china sei da anders als der westen der irrt wohl ;)

china tut nichts anders als auf sein eigenes wohl zu sehen um seinen einfluss in der region zu stärken. sie liefern hauptsächlich waffen/und billigprodukte. das ist nunmal die chinesische politik. mach durch den einfluss im handel zu gewinnen.