Doors schrieb:Ich bin, ob ich will oder nicht, immer ein Teil der mich umgebenden Gesellschaft und schleppe die Last ihrer Geschichte als Erbe mit mir herum. Ich bin also Deutschland. Ich bin Buchdruck und Blitzkrieg, ich bin Weimar und Auschwitz, ich bin Heine und Hitler.
du hast den deutschen PAss, bist Deutscher. Deine Vergangenheit , deine GEschichte..... soweit komplett richtig.
Was aber ist mit den Millionen Migranten im Land, sei es , dass sie sich vorübergehend, dauerhaft oder in Generation x im Staatsgebiet Deutschland aufhalten. Ist es auch ihre Geschichte? Ihre Verantwortung? falls du die Frage mit ja beantwortest, ab wann beginnt sie für Migranten zu wirken? Nach einer zeitlichen Frist, oder sobald sie die Vorzüge des Landes in Anspruch nehmen, oder mit der Einbürgerung? In erster, zweiter, dritter Generation?
Doors schrieb:Wenn ich mich frage, was habe ich mit anderen Deutschen gemein, dann sind das Geschichte und Sprache. Da ist dann aber auch schon Ende im Gelände. Politik? Kultur? "Werte"? Dafür sind Menschen zu verschieden.
da bin ich anderer Ansicht. denn es gibt viele westeuropäische Werte, Sitten und Gebräuche, die unser Zusammenleben als GEsetzgebung aber auch als ungeschriebene Normen bestimmen.
für mich gibt es zahlreiche grundlegenden Unterschiede zwischen Kulturen:
*unsere Werte, unsere Kultur basieren auf Individualismus ; andere Kulturen stellen Kollektivrechte über Individualrecht. dabei ist es völlig unerheblich, welcher Subkultur du angehörst, ob du auf dem LAnd oder in der Großstadt lebst
*unser Staatsrecht ist ein kodifiziertes, säkulares Recht; kein religiöses Recht basierend auf Fatwen religiöser Führer
*Individualrecht statt Kollektivismus
*unser Staatsvolk ist ein sesshaftes Volk - dadurch unterscheidet sich unsere Kultur von Nomadenvölkern oder erst "kürzlich" sesshaft gewordenen Stämmen (wer in A lebt, stellt zB seinen Hartz IV Antrag in A und zieht bei Ablehnung nicht nach B, C oder D weiter)
*üblicherweise haben wir eine Namensgebung, die ohne Mehrfachidentitäten und Aliasnamen auskommt. Wir kennen unser GEburtsdatum und Alter.
*alle Staatsgewalt geht vom Volke aus - weder vom Diktator noch von Clans
*Vereinsbildung und ehrenamtliches Engagement
*Gleichstellung von Frauen, Männern und Diffenrenten zB. im Erbrecht
*Freiheit für alle Individuen, sich in der Öffentlichkeit ohne Einschränkung zu bewegen, und zwar unabhängig vom Geschlecht (von Inhaftierten, klinischen Notfällen etc abgesehen)
*stark ausdifferenzierte Arbeitsteilung mit jahrelanger Berufsausbildung -- der "Allrounder", der am Montag Friseur ist, am Dienstag KfZ schraubt, am Mittwoch Koch, am Donnerstag Taxifahrer und Freitag, Samstag, Sonntag sein LAnd als Bauer bestellt, hat ausgedient.
*unsere arbeitsfreien Tage sind in der Regel Samstag und Sonnntag; für den Sonntag als arbeitsfreier Tag gibt es einen besonderen Schutz (also nicht Freitag oder Samstag)
*Durchlässigkeit der Gesellschaft , siehe dein nächstes Argument:
Doors schrieb:Wer je Punkfeten und Opernbälle besucht hat, wird mir da zustimmen. Eben alles "Kultur(en)".
#gehört auch zu unserer LEitkultur und basiert auf dem Individualrecht. Keine Schicht oder KAste hält dich davon ab.
Fedaykin schrieb:Doch gewissen Kulturelle Leitkultur kann es durchaus geben. Gibt es in anderne Ländern ja vermeidlich auch. Ist auch wichtig wenn man denn eine Nation betreiben möchte deren Zusammenhalt nicht auf Religion, Stammeszugehörigkeit oder einem Diktator passiert.
die gibt es selbstverständlich.
Doors schrieb:Allerdings sind die USA nicht erst seit dem Trump-Regime in kultureller wie politischer Hinsicht tief gespalten.
wie sieht die kuturelle Spaltung in den USA aus?