Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

Realo schrieb:Im Übrigen ist politische Einmischung - und das auch noch von höchster Stelle, nämlich dem Innenminister - in kulturelle Angelegenheiten, sofern sie gegen keine Gesetze verstoßen, eine Anmaßung sondergleichen.

Achso ist das Grundgesetz dann auch Einmischung in Kulturelle Angelegenheiten? Das Kindeswohl? Frauenrecht?

@Realo

Realo schrieb:Ich kann mich nicht erinnern, dass Maiziere mich als Teil des Volks gefragt hätte, ob ich mein Ok zu seinem Pamphlet geben würde.

Wieso muss er Dich fragen wenn er eine Diskussion anschieben möchte?

Und seine worte zu den 10 Punkten .... Soweit zu soll vorgeschrieben werden ....

Kann eine Leit­kul­tur vor­ge­schrie­ben wer­den? Ist sie ver­bind­lich? Nein. Wie der Name Kul­tur schon sagt, geht es hier nicht um vor­ge­schrie­be­ne Re­geln

stanmarsh schrieb:Eine Gesellschaft hat durchaus die Optionen von sozialen Sanktionen. Ein Deutscher Neonazi, der die Existenz Israels nicht anerkennt, kann satirisch angeprangert werden (so wie das zurecht mit der AFD geschieht), er kann und wird aus Freundes- und Bekanntenkreisen ausgeschlossen, er wird in Lokalitäten mit Hausrecht nicht hineingelassen, bei Demonstrationen hat er mit Gegendemonstrationen zu rechnen, er kann vom Arbeitgeber Repressalien erwarten, ich finde sogar Kuchenwürfe vollkommen legitim (vorher auftauen und ggf. Laktoseintoleranzen berücksichtigen ;) )

Du findest es also richtig das der Staat nun nebst den gesetzlichen Regelung aufruft zu vogelfreiheit für sozialen Sanktionen und es nicht mehr dem Bürger selbst überlässt?

Ich stelle fest, die Diskussion Leitkultur hat in Deutschland nicht mal Kindergartenniveau. Weil man im Kindergarten schon lernt, dass konkrete Regeln gelten und konkrete Konsequenzen folgen. 

wichtelprinz schrieb:Ich stelle fest, die Diskussion Leitkultur hat inDeutschland nicht mal Kindergartenniveau. Weil man im Kindergarten schon lernt, dass konkrete Regeln gelten und konkrete Konsequenzen folgen.

Hast Du vor Dich für den Satiregipfel zu bewerben? Das ist jetzt echt die beste Realsatire

@neugierchen
Du sollst nichtpersönlich rumsticheln. Schon den roten Post vergessen? 

@wichtelprinz

Nein, ich finde es nicht in Ordnung, wenn der Staat das aufruft. Ich brauche auch keinen DiMisere, der mir erklärt was gut und schlecht ist, diese Diskussion muss von den Bürgern ausgehen.

Bisher hat das mit dem sozialen Korrektiv in Richtung Rechts sehr gut von alleine funktioniert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. die Antifa vom Staat ins Leben gerufen wurde.
So kann und wird das in Zukunft weiterhin funktionieren, in alle Richtungen die unserem (durchaus im Wandel befindlichen) Wertekanon nicht entsprechen.

@stanmarsh
Dann sind wir also der selben Meinung über diese politische Schmähschrift ohne rechtliches Fundament.

Vielleicht genügt als Leitkultur der gute alte Kant'sche kategorische Imperativ?

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

wichtelprinz schrieb:Du sollst nichtpersönlich rumsticheln. Schon den roten Post vergessen?

Das sollte kein Sticheln sein, aber bitte die Steilvorlage schlechthin ...

nochmal

Kann eine Leit­kul­tur vor­ge­schrie­ben wer­den? Ist sie ver­bind­lich? Nein. Wie der Name Kul­tur schon sagt, geht es hier nicht um vor­ge­schrie­be­ne Re­geln

und einen 'Post später

wichtelprinz schrieb:Ich stelle fest, die Diskussion Leitkultur hat inDeutschland nicht mal Kindergartenniveau. Weil man im Kindergarten schon lernt, dass konkrete Regeln gelten und konkrete Konsequenzen folgen.

Dachte das Du drüber lachen kannst, fühltest Du dich zu Unrecht angegriffen, entschuldige ich mich natürlich bei Dir, da bin ich wohl übers Ziel hinausgeschossen.

neugierchen schrieb:Kann eine Leit­kul­tur vor­ge­schrie­ben wer­den? Ist sie ver­bind­lich? Nein. Wie der Name Kul­tur schon sagt, geht es hier nicht um vor­ge­schrie­be­ne Re­geln

Dann braucht sich wohl auch keiner danach richten
 Ende der Fahnenstange.

@wichtelprinz

Inhaltlich stimme ich mit vielen Dingen überein, aber ich stimme Dir zu, dass das nicht vom Innenminister kommen darf. Das muss von den Bürgern kommen.


Was in unserer "Sicherheitsgesellschaft" gerne vergessen wird: Ja, wir leben in einer sehr großen Freiheit. Jeder darf tun und sagen, was nicht gegen Gesetze verstößt.
Jeder darf auf der Autobahn so schnell fahren wie er will. Aber wenn es zum Unfall kommt, dann hat er automatisch eine Teilschuld. Wenn jemand dabei ums Leben kommt, dann kann sogar der Knast drohen.

So sieht es mit allen anderen Einstellungen und Äußerungen aus. Sag und mach was Du willst, aber heul nicht rum, wenn Du (legale) Konsequenzen zu spüren bekommst.

wichtelprinz schrieb:Dann braucht sich wohl auch keiner danach richten

Da hast Du recht. Man kann Bürger nur mit Mitteln des Straf- und Ordnungsrechtes sanktionieren. Die Recht ein A...loch zu sein und sich außerhalb der Gesellschaft zu stellen hat jeder hier rechtmäßig lebende. Ob Nazi oder militanter G 20 Gegner

Gilt auch für die die bei Unfällen lieber filmen statt zu helfen, sehr sozial, aber wenn die Gemeinschaft für sie einstehen soll rufen diese oft am lautesten nach Hilfe.

@neugierchen

neugierchen schrieb:Da hast Du recht. Man kann Bürger nur mit Mitteln des Straf- und Ordnungsrechtes sanktionieren. Die Recht ein A...loch zu sein und sich außerhalb der Gesellschaft zu stellen hat jeder hier rechtmäßig lebende.

Könnze fast als Regel der hier lebenden Kultur betrachten xD

Die Regeln menschlichen Zusammenlebens kann man den zahlreichen Gesetzestexten "in diesem unseren Lande" (H.Kohl) entnehmen. Vom Grundgesetz bis zur örtlichen Strassenreinigungssatzung ist in der BRD alles geregelt. Wäre schön, wenn sich jeder daran hielte. Da braucht es keine diffusen "Leitkultur"-Debatten.

@Doors
Das alte Sprichwort

Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem ander(e)n zu

einfach danach leben, dann klappts auch mit den Nachbarn

Realo schrieb:Im Übrigen ist politische Einmischung - und das auch noch von höchster Stelle, nämlich dem Innenminister - in kulturelle Angelegenheiten, sofern sie gegen keine Gesetze verstoßen, eine Anmaßung sondergleichen.

:note: der INNENminister hat zu schweigen, wenn es sich um zT schwierige Konsensfindung zw einheimischer und zugewanderter Bevölkerung handelt.

der Innenminister darf keine Debatte zum Thema Leitkultur anstoßen.
Weil  leitkultur an sich pfui ist

darf dazu die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung im Range einer Staatsseketärin
eigentlich etwas sagen?

Doors schrieb:Wäre schön, wenn sich jeder daran hielte. Da braucht es keine diffusen "Leitkultur"-Debatten.

Scheint mir zu einfach. Schau Dir Nachbarschaftsstreitigkeiten (unter Biodeutschen) an, 100% gesetzestreu, alles mit Anwalt abgesprochen, keine Baurichtlinie verletzt, die Ruhezeit keine Millisekunde angekratzt (aber auch keine einzige Sekunde verschenkt)
Trotzdem herrscht Krieg, der Menschen komplett ruiniert.


Gesetze stecken die äußersten Grenzen ab. Normalerweise bewegen sich Menschen in den meisten Bereichen weitab dieser Grenzen, nur so funktioniert unsere Gesellschaft einigermaßen.

neugierchen schrieb:Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem ander(e)n zu

einfach danach leben, dann klappts auch mit den Nachbarn

Das ist leider zu einfach und stösst bei einem Masochisten schon auf Probleme.

lawine schrieb:darf dazu die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung im Range einer Staatsseketärin
eigentlich etwas sagen?

Sagen ja, Pamphlet erstellen nein. 

@lawine
das ist Völkerrecht, basiert auf UN Resolutionen, was also soll es bitte mit Leitkultur zu tun haben? Erkläre mir das doch mal bitte und die Antwort, weil DM es erwähnte erachte ich nicht als ausreichend