http://www.focus.de/politik/deutschland/fall-bivsi-zeitung-stadt-missachtet-weisung-vor-abschiebung-von-bivsi_id_7359193.html
... eine bisher öffentlich nicht bekannte Vorgabe, wonach Kinder von Familien, die abgeschoben werden sollen, nicht aus der Schule herauszuholen sind.
Bivsi sollte nicht aus der Schule geholt werden
Die Stadtverwaltung räumte auf Anfrage des Blattes ein: "Grundsätzlich versucht die Ausländerbehörde Duisburg, Härtefälle zu vermeiden. Dieses ist hier leider nicht gelungen." Die Weisung der zuständigen Dezernentin, das Mädchen nicht aus der Schule zu holen und abzuschieben, sei im Vorfeld erteilt worden "und leider aufgrund eines behördeninternen Kommunikationsfehlers nicht bis an die ausführenden Beamten weitergegeben".
Jetzt, wo durchgesickert ist, dass es da eigentlich eine Anweisung gegeben hätte, wie die Abschiebung von Schülern zu verlaufen hat, ist erst mal Stille eingekehrt. Auch wenn von einer Vermeidung von Härtefällen die Rede ist, sollten wir uns nicht der Illusion hingeben, dies sei der Schonung der Kinder geschuldet. Erinnern wir uns an den Fall des afghanischen Schülers in Nürnberg, dessen Mitschüler sich heftig für ihn eingesetzt hatten. Da steht eher die Vermutung im Raum, genau so eine Situation von Anfang an vermeiden zu wollen.
Für die Mitarbeiter der Ausländerbehörde mag es sich in der Vergangenheit bewährt haben, die abzuschiebenden Familienmitglieder von Arbeitsstellen und Schulen einzeln wegzuholen, statt am frühen Morgen womöglich einer ablehnenden Großfamilie gegenüberzustehen.
Seine Uneinigkeit hat der Duisburger Stadtrat der Öffentlichkeit schon mehr als deutlich vorgeführt. So bleibt es spannend, wer nun wem die Schuld an dem weiteren Verlauf dieses Spektakels geben wird. Hätte man Bivsi vorschriftsmäßig noch in der elterlichen Wohnung abgefangen, kein tränenreicher Abschied wäre durch die Medien gerauscht.
Das Verstörende war, dass da etwas im Geheimen abgelaufen ist, von dem man nichts ahnte, obgleich man als Mitschüler und Lehrer meint, doch eigentlich ein Stück weit involviert zu sein. Ich denke mal, das macht Angst.